Niedriger Blutdruck: 11 Symptome, die Sie kennen sollten

Niedriger Blutdruck kann tückisch sein, denn er präsentiert sich unterschiedlich. Insbesondere Schwindel und Übelkeit sind häufige Symptome, aber die seltenen Formen und Auswirkungen des abnormalen Blutdrucks können weitere Krankheiten nach sich ziehen. Umso wichtiger ist eine schnelle Diagnose und Behandlung.

In diesem Artikel finden Sie die 11 häufigsten Symptome von niedrigem Blutdruck.

1. Schwindel

Sinkt der Blutdruck unter einen Wert von 105 zu 60 mmHg, spricht man von einer Hypotonie, also niedrigem Blutdruck. Das häufigste und erste Symptom ist Schwindel. Wenn sich die Welt unter Ihren Füßen dreht, hilft Bewegung. Um den Kreislauf schon vor dem Aufstehen zu stärken, können Sie mit leichten Übungen im Bett Ihren Puls ein wenig erhöhen. Besonders beliebt ist das „Radfahren“ mit den Beinen: dazu kreisen Sie im Liegen mit Ihren Beinen in der Luft. Auch einfache Fußdrehungen bringen den Körper in Schwung und beugen dem Schwindel vor.

2. Übelkeit

In engem Zusammenhang mit dem Schwindel steht auch die morgendliche Übelkeit. So schwer es auch sein mag, gegen das unangenehme Gefühl hilft es, den Tag nicht auf nüchternen Magen zu beginnen. Ein vitaminreiches Frühstück bildet die beste Grundlage. Finden Sie selten Zeit, morgens etwas zu essen? Wenigstens eine Banane oder ein Vollkornkeks müssen trotzdem sein.

3. Schwächegefühl

Bei niedrigem Blutdruck werden die Organe auf Dauer nicht mit genug Blut versorgt. Dies erklärt auch das unangenehme Schwächegefühl, welches besonders bei länger andauerndem niedrigem Blutdruck auftreten kann. Wer sich schwach und kraftlos fühlt, sollte den Blutdruck im Auge behalten – sollte dieser dauerhaft unter 105 zu 60 mmHg liegen, kann dies Nachfolgeerkrankungen nach sich ziehen.

4. Herzrasen

Auf den ersten Blick paradox, auf den zweiten Blick logisch: Durch den niedrigen Blutdruck versucht das Herz mit immer mehr Leistung mehr Blut durch die Adern zu pumpen. Die Folge ist Herzrasen oder sogar Herzstolpern, also Störungen im Herzrhythmus. Der Körper befindet sich sozusagen in einer anhaltenden Stresssituation und reagiert entsprechend. Herzrasen ist jedoch nicht nur unangenehm, es kann für die Arterien schädlich werden.

Dieses Symptom tritt ebenfalls nur bei chronischem niedrigen Blutdruck auf und gehört in die kundigen Hände eines Arztes.

5. Augenflimmern und andere Sehstörungen

Die Augen reagieren sehr empfindlich auf körperliche Reize. Wenn sie nicht gut genug durchblutet werden, tanzen gerne einmal kleine, schwarze Sternchen im Blickfeld. Dies ist nicht nur anstrengend, es verursacht auch Kopfschmerzen. Nicht jede Sehstörung hängt mit dem Blutdruck zusammen – aber vor allem in Verbindung mit Schwindelanfällen ist das Augenflimmern ein deutliches Indiz für niedrigen Blutdruck.

6. Schwindel bei Positionswechsel

Schwindel ist ein Symptom, das häufig auftaucht und zahlreiche Ursachen haben kann. Deutlich spezifischer ist da der Schwindel beim Positionswechsel. Insbesondere beim schnellen Aufstehen sackt der Blutdruck schlagartig ab, was ein unangenehmes Gefühl verursacht. Das Symptom ist tückisch, denn beim Arzt wird der Blutdruck meist direkt nach einem solchen Positionswechsel gemessen. Das sorgt für verfälschte Werte.

Beobachten Sie sich selbst und sagen Sie dem Arzt Bescheid, wenn Sie dieses Symptom bei sich feststellen.

7. Atemnot und Engegefühl in der Brust

Ein weiteres trügerisches Symptom bei niedrigem Blutdruck sind Herzschmerzen. Das stechende Gefühl verbinden viele Betroffene im ersten Moment mit einem zu hohen Blutdruck. Das Gegenteil ist der Fall: Um den niedrigen Blutdruck auszugleichen, verengt der Körper die Blutgefäße in Herz und Lunge. Die Folgen sind ein Druckgefühl auf der Brust und in manchen Fällen Atemnot.

Wenn der niedrige Blutdruck Symptome wie diese verursacht, sollten Sie auf die anderen Begleiterscheinungen wie Schwindel und Übelkeit achten.

8. Appetitlosigkeit

Neben der Lustlosigkeit und dem allgemeinen Gefühl der Schwäche sorgt niedriger Blutdruck auch für eine Störung im Hungergefühl. Betroffene berichten davon, keinen Hunger zu haben und sich regelrecht zum Essen und Trinken zwingen zu müssen. Dies verstärkt natürlich auch die anderen Symptome wie Schwindel und Übelkeit. Hinzu tritt noch ein fehlendes Sättigungsgefühl, welches schnell dazu führt, dass Sie mehr essen, als Sie wollten und sich im Anschluss unwohl fühlen.

9. Konzentrationsschwäche

Das konzentrierte Arbeiten fällt zunehmend schwerer, Erinnerungslücken stören den reibungslosen Tagesablauf und der Alltag verschwimmt. Niedriger Blutdruck ist körperlich zwar meistens harmlos, in manchen Fällen wird das Gehirn jedoch mit zu wenig Blut versorgt: die Folge sind Konzentrationsschwierigkeiten. Dieser Punkt trägt auch zum allgemeinen Schwächegefühl bei und hat vor allem als psychisches Symptom eine Bedeutung im Leben der Betroffenen.

10. Kopfschmerzen

Wenn das Hirn weniger stark durchblutet wird als üblich, äußert sich dies in pulsierenden, stechenden Kopfschmerzen. Dagegen hilft viel Flüssigkeit, welche das zirkulierende Blutvolumen erhöht. Ein Spaziergang an der frischen Luft hilft bei Kopfschmerzattacken ebenfalls. Auf Schmerzmittel sollten Sie lieber verzichten, denn diese nehmen Einfluss auf den Blutdruck und können die Kreislaufschwäche nur noch schlimmer machen.

11. Venenschwäche und Beinkribbeln

Die Beine kribbeln unangenehm. Auch dies kann eine Folge von niedrigem Blutdruck sein. Die Venen in den Beinen werden nicht stark genug durchblutet und bilden sich zurück. Wechselduschen nach Kneipp helfen den Venen und regen zudem den Kreislauf an – ideal für die morgendliche Dusche. Beginnen Sie damit, sich an den Füßen mit kaltem Wasser abzubrausen. Wandern Sie mit dem Wasser langsam immer weiter nach oben. Danach folgt ein warmer Durchgang, dann ein weiterer mit kaltem Wasser. Dies trainiert die Venen in den Beinen.

Fazit:

Insgesamt ist niedriger Blutdruck eine Krankheit, die sich auf zahlreichen Wegen äußern kann und sich mit vielen Symptomen bemerkbar macht. Die meisten davon sind nicht unbedingt schädlich, sorgen aber für eine schlechtere Lebensqualität und behindern den Alltag teils deutlich. In diesen Fällen sollten Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache halten.

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