Bei Blutdruckmessgeräten kann man nach einem aktuellen Test der Stiftung Warentest unter vielen guten und preisgünstigen Geräten wählen. Nicht jedes Gerät eignet sich aber für jeden.
Den eigenen Blutdruck kann man weder hören, noch sehen oder fühlen. Allerdings kann man ihn mit guten Blutdruckmessgeräten registrieren. Die Stiftung Warentest hat daher einige Blutdruckmessgeräte einem ausgiebigen Test unterzogen.
Wie funktionieren Blutdruckmessgeräte?
Man kann den Blutdruck mit technischen Hilfsmitteln registrieren, wenn man Gegendruck ausübt und den Blutfluss in einer Arterie vorübergehend ausbremst. Genau dazu dienen die aufgepumpten Manschetten von Blutdruckmessgeräten.
Wie die Stiftung Warentest in ihrer Dezember-Ausgabe der Zeitschrift test erläutert, sind die in der Armarterie erzeugten Verwirbelungsgeräusche über ein Stethoskop zu hören, wenn die Luft aus der Manschette des Blutdruckmessgerätes langsam abgelassen wird und das Blut wieder zu fließen beginnt.
Blutdruckmessgeräte für den Heimgebrauch im Test
Bei einem anderen Verfahren, der oszillometrischen Messung, werden über die Blutdruckmanschette die vom pulsierenden Blut erzeugten Schwingungen der Gefäße erfasst. Daraus errechnet dann ein Mikrocomputer die Blutdruckwerte. Die meisten Blutdruckmessgeräte für den Heimgebrauch, die von Laien verwendet werden, funktionieren auf dieser Basis.
Die Frage, der man beim Blutdruckmessgeräte-Test in erster Linie nachgehen wollte, war die, ob die preiswerten Messgeräte für den Heimgebrauch mit den professionellen Geräten mithalten konnten.
Jedes Blutdruckmessgerät wurde 192-mal getestet
Im Blutdruckmessgeräte-Test standen fünf Handgelenkgeräte und sieben Oberarmgeräte. Zur Verfügung standen 32 Testpersonen, 20 Krankenschwestern und Ärzte. Die Testpersonen im Alter von 22 bis 81 Jahren wurden einzeln im Prüflabor getestet. Bei jeder zweiten Testperson handelte es sich um einen Patienten mit Bluthochdruck.
Jedes Blutdruckmessgerät kam im Test bei jeder Testperson sechsmal zum Einsatz, insgesamt also 192-mal. Für die Kontrolle wurde der Blutdruck ferner mit einem geeichten Arztgerät gemessen.
Die Blutdruckmessgeräte waren im Test sehr genau
Den Blutdruck können Krankenschwestern und Ärzte auf etwa 2 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) genau bestimmen. Bei Blutdruckmessgeräten für den Laien sollte ein sehr gutes Messergebnis im Schnitt nicht mehr als 2,5 mmHg von der Arztmessung abweichen. So war jedenfalls die Erwartung bei den Testern.
Ein solch hervorragendes Ergebnis hat allerdings keines der Blutdruckmessgeräte im Test geschafft. Für eine gute Messgenauigkeit durften die Blutdruckmesser im Test nicht mehr als durchschnittlich 5 mmHg, für befriedigende Ergebnisse nicht mehr als 7,5 mmHg abweichen.
Blutdruckmessgeräte: Testergebnisse im Überblick
Im Blutdruckmessgeräte-Test erzielten bezüglich der Messgenauigkeit neun Geräte gute und drei Messgeräte befriedigende Ergebnisse. Bei den Geräten waren auch deren Handhabung und die Gebrauchsanleitungen im Urteil der Tester durchaus in Ordnung. Die Geräte ließen sich meist intuitiv bedienen. Lediglich etwas zu kleine Tasten oder ein schwacher Kontrast der Blutdruckanzeige beziehungsweise eine zu kleine Schrift sorgten für milde Kritik.
Keine wesentlichen Qualitätsunterschiede bei den Blutdruckmessgeräten konnten die Tester bei Handgelenk- und Oberarmgeräten feststellen.
Blutdruckmessgeräte: Testsieger
Das beste Blutdruckmessgerät im Test war ein Handgelenkgerät von Panasonic. Es kostete 36,00 Euro. Gut waren auch vier Oberarmgeräte: Aponorm, Beurer, Hartmann und Homedics. Die Preise lagen hier zwischen 60,00 und 90,00 Euro.
Diese Geräte kombinierten das oszillometrische Messprinzip mit der Korotkoff-Methode. Das soll die Messgenauigkeit verbessern. Allerdings konnte man bei diesen Blutdruckmessgeräten im Test keine Vorteile bei der Messgenauigkeit feststellen.
Die besten Blutdruckmessgeräte überzeugten im Test aber mit einer guten Messgenauigkeit, einer zuverlässigen Wiederholgenauigkeit und einer hohen Fehlertoleranz am Simulator. Dieser künstliche Arm simulierte im Test die Druckschwankungen der menschlichen Schlagader und ergänzte so die Blutdruckmessungen beim Menschen.
Blutdruckmessgeräte: Die Messgenauigkeit im Test
Die Messgenauigkeit der oszillometrischen Blutdruckmessgeräte hing im Test insbesondere auch von der Qualität und dem Zusammenspiel der einzelnen Komponenten ab. Ausschlaggebend waren hier vor allem die Manschette, die Pumpe, die Ventile und der Sensor. Der Sensor des Blutdruckmessgerätes wandelt die auf die Manschette übertragenen Schwingungen der Gefäßwand in elektrische Signale um.
Von Bedeutung waren für die Messgenauigkeit der Blutdruckmessgeräte im Test auch die Rechenprogramme, die sich von Hersteller zu Hersteller und von Gerät zu Gerät unterscheiden. Je besser die Rechenmethode im Blutdruckmessgeräte-Test war, um so eher konnten die Geräte die kleinen Unregelmäßigkeiten des menschlichen Kreislaufs verarbeiten.
Trotz durchaus zufrieden stellender Genauigkeit wiesen bei einigen Menschen selbst gute Blutdruckmessgeräte im Test manchmal Abweichungen vom tatsächlichen Blutdruck von 10 oder 20 mmHg auf, während es bei anderen Personen kaum zu Abweichungen vom tatsächlichen Wert kam. Leider konnte man im Test nicht vorhersehen, welches Gerät bei wem ungenau misst. Umgekehrt konnten auch befriedigende Geräte bei einigen Personen gute Ergebnisse erzielen.
Vor dem Kauf eines Blutdruckmessgerätes empfehlen die Tester daher, eine Vergleichsmessung mit einem geeichten Gerät vornehmen zu lassen.
Blutdruckmessgeräte: Testergebnisse komplett
Den Testbericht zu den Blutdruckmessgeräten finden Sie in der Dezember-Ausgabe 2010 der Zeitschrift test. Ferner können Sie die Ergebnisse des Blutdruckmessgeräte-Tests auf der Internetseite der Stiftung Warentest gegen eine Gebühr als pdf-Datei herunterladen.