Der richtige Umgang mit Salz: Was Sie tun dürfen und was nicht

Salz hat nicht nur mit gutem Geschmack, sondern auch etwas mit guten Manieren zu tun. Und Menschen mit guten Manieren, insbesondere Feinschmecker (Gourmets), unterscheiden sich von anderen auf den ersten Blick durch ihren sensiblen Umgang mit Salz!

Vielleicht haben Sie so eine Situation auch schon einmal erlebt: Bevor ein Gast eine Speise überhaupt gekostet hat, greift er schon zum Salzstreuer und salzt die dargebotene Speise nach. Das sollten Sie nie tun. Denn nonverbal bringt dies zum Ausdruck, dass es die reinste Zeitverschwendung ist, die Speise erst zu kosten, da sie ohnehin fad schmeckt und erst durch das Nachsalzen essbar wird.

Richtig ist zwar: Gute Köche gehen sparsam mit Salz um – denn während ein Nachsalzen immer möglich ist, ist ein „Entsalzen“ nahezu ausgeschlossen. Dennoch heißt die Etikette-Regel: Erst kosten, dann eventuell nachsalzen!

Lernen Sie von Gourmets

Feinschmecker konzentrieren sich auf die verschiedenen Gewürze und Geschmacksrichtungen. Zu viel Salz lenkt davon ab. Ein Grund dafür, warum gute Köche es so sparsam verwenden. Denn Salz gilt letztendlich als unkreativ. Und es verdrängt den Geschmck anderer Gewürze wie Petersilie, Kresse, Thymian, Basilikum, Rosmarin, Kümmel, Anis, Oregano, Safran, Muskat, Lorbeer etc.

Natürlich können Sie nachsalzen. Keine Frage. Bei Geschäftsessen im Restaurant gilt dies als relativ unproblematisch, auch wenn sich einige Restaurants zieren, Salzstreuer auf den Tisch zu stellen. Wenn überhaupt, dann eher Salzmühlen. Ähnlich wie bei Pfeffermühlen wird grob gekörntes Salz in meist durchsichtigen Mühlen gemahlen. Da dies längere Zeit beansprucht als bei feinem Salz aus Salzstreuern, sinkt auch die Gefahr, dass jemand sein Essen durch eine Überdosis versalzt.

Bei Privateinladungen, bei denen keine Salzstreuer auf dem Tisch stehen, sollten Sie aber überlegen, ob Sie Gastgeberin oder Gastgeber nicht durch Ihre Frage nach Salz in Verlegenheit bringen. Die Taktik besonders diplomatischer Menschen besteht darin, das Essen zuerst zu loben und dann zu gestehen, dass ihnen noch nach einer kleinen Prise Salz zumute ist.

Beim Essen im Restaurant dagegen benötigen Sie nicht so viel Fingerspitzengefühl. Der Gast ist König – und wenn Sie mehr Salz wünschen, dann zählt es zum guten Ton des Hauses, dass Ihnen Ihr Wunsch auch erfüllt wird.

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