Atomunfall: Kann man jetzt noch Lebensmittel aus Japan essen?
Nach Angaben des Bundesverbraucherministeriums gibt es keine Erkenntnisse zu aktuell radioaktiv belasteten Lebensmittel aus Japan in Deutschland. Zudem ist es nicht bekannt, dass sich diese auf dem Weg ins die Europäische Union befinden. Es besteht also diesbezüglich momentan kein Grund zur Sorge. Auch die Wissenschaftler des Instituts für Fischereiökologie schließen eine Gefährdung der deutschen Verbraucher durch radioaktiv kontaminierten Fisch aus Japan zum jetzigen Zeitpunkt aus.
Welche Lebensmittel aus Japan werden nach Deutschland exportiert und wo sind diese erhältlich?
Die Lebensmittel aus Japan sind meistens in gut sortierten Delikatessengeschäften bzw. Fachhandel erhältlich. Gemessen an Gesamtexport aus dem Fernen Osten stellen sie eher einen geringen Anteil dar. Folgende Lebensmittel kommen aus Japan und sind bei uns in Deutschland erhältlich:
- Sushi-Reis,
- japanische Sojasaucen,
- japanische Algen bzw. Algensalate und Algenkonserven,
- einige fernöstliche Pilze,
- Sushi-Fisch, Meeresfrüchte sowie Seeigelroggen.
Außerdem sind bei uns noch viele Grüne-Tee-Sorten aus Japan erhältlich wie
- Gyokuro-Tee,
- Sencha-Tee,
- Houjicha-Tee,
- Bancha- und
- Genmaicha-Tee.
Was bedeutet der Atomunfall für unsere Lebensmittel hier in Deutschland, falls eine so genannte Atomwolke durch den Wind zu uns getragen wird?
In der Europäischen Union (EU) ist ein Frühwarnsystem eingerichtet. Sollte sich die Lage in Japan deutlich verschärfen, greift ein festgelegter Krisenmechanismus EU-weit. Als Konsequenz aus der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl 1986 haben sich die EU-Mitgliedstaaten für den Fall einer erneuten radiologischen Notfallsituation auf eine gemeinsame Vorgehensweise verständigt und vorsorglich eine Verordnung über Lebensmittel beschlossen.
Dies soll sicherstellen, dass nach einem radiologischen Notfall nur die Erzeugnisse in die Europäische Gemeinschaft gebracht werden, die unterhalb der festgelegten Grenzwerte liegen.
Werden die Lebensmittel auf Radioaktivität kontrolliert?
In einem speziellen Mess- und Informationsverbund, der vom Bundesamt für Strahlenschutz betrieben wird, wird in Deutschland ständig die Umweltradioaktivität überwacht. Zusätzlich gehen Messwerte über Lebensmittel und Futtermittel ein. In Deutschland wurden bisher keine radioaktiv belasteten Lebensmittel entdeckt.
Sind radioaktiv belastete Lebensmittel gefährlich?
Bei der Kernspaltung entsteht das gefährliche Cäsium 137. Bei dem Atomunfall in Japan sind große Mengen davon entwichen. Es gelangte über die Abluft oder das Abwasser aus Atomanlagen. Cäsium 137 wird direkt von Pflanzen aufgenommen. Über diesen Umweg kommt es auch in Milch, Fleisch und Fisch. Auch Pilze werden besonders belastet sein.
Hohe Konzentrationen an Cäsium 137 können Muskelgewebe und Nieren des Menschen schädigen. Es verteilt sich gleichmäßig im Körper, so dass seine Strahlung den ganzen Organismus trifft. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen als erfahrener Ernährungsberater und Kulinarische-Reisen-Experte jederzeit zur Verfügung!