Arbeitsspeicher lässt sich nur durch eines ersetzten – noch mehr Arbeitsspeicher
Eine der feststehenden Expertenweisheiten der PC-Profis lautet: "Arbeitsspeicher lässt sich nur durch eines ersetzten – noch mehr Arbeitsspeicher". Und da ist was Wahres dran, denn nur mit komfortabler Arbeitsspeicher-Ausstattung (RAM = Random Access Memory) kann das Leistungspotenzial eines Rechners ausgereizt werden.
Die praktischen Vorteile: Windows greift weniger auf die Festplatte zu und wird so spürbar schneller, auch mehrere große Anwendungen können zeitgleich geöffnet werden, ohne dass es zu permanenten Festplattenzugriffen kommt. Beispielsweise wird Windows 7 in der 32 Bit-Version mit 4 GB RAM erst richtig munter, Windows 7 in der 64-Bit-Version kommt mit 8 GB bestens auf Trab.
Arbeitsspeicher-Tuning kommt allen Betriebssituationen zu Gute
Das RAM-Tuning ist daher das effizienteste PC-Tuning überhaupt, da es allen Betriebssituationen des Rechners zu Gute kommt. Praktischerweise sind derzeit auch noch die Preise der zumeist verbauten DDR2- und DDR3-Arbeitsspeichermodule (DDR = Double Data Rate) im Keller. Für den Kauf von Speichermodulen beachten Sie diese sieben Punkte:
- Im Handbuch zum Mainboard bzw. dem PC finden Sie die Information, von welchem Typ die Speichermodule sind und wo sie auf dem Mainboard angeordnet sind. Es können immer nur die exakt zum Mainboard (bzw. Chipsatz) passenden Modultypen verwendet werden. Alternativ benutzen Sie ein Hardware-Testprogramm wie SANDRA, um die Informationen zum Speicher einzuholen. Umfangreiche Informationen zum Speicher erhalten Sie auch in der kostenlosen Lite-Version des Programms.
- Die gängigen Hauptplatinen lassen sich mit zwei bis sechs Arbeitsspeichermodulen bestücken. Generell gilt, je billiger das Mainboard bzw. der PC, umso weniger Speichersteckplätze. Die Rechner aus den bekannten Discounter-Angeboten haben meist nur zwei Steckplätze. Prüfen Sie also, wie viele Steckplätze vorhanden und wie viele frei sind.
- Wenn in dem Rechner beispielsweise vier Steckplätze sind und nur zwei davon sind belegt, ist die Aufrüstung besonders einfach. Am besten nehmen Sie eines der Module aus dem Steckplatz und nehmen es beim Kauf zum Fachhändler mit. Der kann dann den passenden Erweiterungs-Speichertyp bestimmen. Um einen Speicherriegel zu entnehmen, drücken Sie einfach die weißen, seitlichen Halteklammern beide zugleich mit den Zeigefingern nach unten, schon wird das Modul entriegelt und nach oben gedrückt.
- Sind in einem Rechner nur zwei Steckplätze, und die sind belegt, muss der Speicher ersetzt werden, zurüsten ist ja blockiert. Dann ersetzen Sie z. B. zwei Module mit 1 GB durch zwei Module mit je 2 GB.
- Ist die Ausstattung des Rechners mit RAM ziemlich karg, sollten Sie das oder die alten Speichermodule nicht weiterverwenden. Ideal für Geschwindigkeit und Stabilität ist eine homogene Speicherbestückung, die aus Modulen des exakt selben Typs mit denselben Chiptypen besteht.
- Ist aufgrund der vorhandenen Steckplätze eine Aufrüstung über 4 GB hinaus möglich, macht das nur Sinn, wenn Sie eine 64-Bit-Betriebssystemversion einsetzen. Die 32-Bit-Versionen können mehr als 4 GB nicht adressieren, der Speicher bliebe also ungenutzt.
- Kommen wir zum heikelsten Punkt: der Kompatibilität. Selbst wenn die Modul-Bauform mechanisch stimmt, kann es durchaus sein, dass die Speicherchips auf dem Modul mit dem Chipsatz auf dem Mainboard nicht zusammenarbeiten. Möglicherweise startet der Rechner gar nicht mehr, vielleicht ist der Betrieb auch instabil. Aus dem Grund sollten Sie Arbeitsspeicher immer beim freundlichen Fachhändler kaufen, der Ihnen den schnellen Umtausch bei Inkompatibilität zusichert.