So gehen Sie mit einer Skoliose um

Eine Skoliose ist eine Verkrümmung der Wirbelsäule und bereitet den Betroffenen ab einem gewissen Grad an Verkrümmung häufig Schmerzen und Beschwerden. Im Wachstumsalter kann eine Skoliose noch vernünftig behandelt werden – mit fortschreitendem Alter hilft nur noch Gymnastik oder im schlimmsten Fall eine Operation.

Rückenschmerzen sind die häufigste Volkskrankheit der Deutschen, was besonders auf zu häufiges und falsches Sitzen zurückzuführen ist. Durch eine dauerhaft falsche oder zu starke Belastung des Rückens kommt es zu Bandscheibenvorfällen, die bis hin zur Bewegungs- und Arbeitsunfähigkeit führen können.

Allerdings nicht alle Rückenschmerzen sind selbst verursacht, sondern haben eine organische und häufig angeborene Ursache. So ist zum Beispiel Skoliose ein klassisches Beispiel für eine Deformierung der Wirbelsäule, die mit starken Schmerzen und Einschränkungen einhergehen kann.

Was ist eine Skoliose?

Eine normal gewachsene Wirbelsäule ist wie ein S geformt. Bei einer Skoliose ist die Wirbelsäule seitlich verkrümmt und einzelne Wirbel sind verdreht. Haltungsschäden, eine falsche Belastung der Bandscheiben und damit verbundene Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sind die Folgen.

Für Skoliose gilt, dass sie stärker wird, je älter die Patienten werden. Je früher also eine Fehlbildung der Wirbelsäule erkannt wird, desto eher kann die Skoliose behandelt werden. Für eine Behandlung müssen die Patienten sich allerdings noch im Wachstum befinden – bei einer ausgewachsenen Wirbelsäule kann nur noch mit Gymnastik gegengewirkt werden.

Korsett für Kinder, Gymnastik für Erwachsene

Kinder und Jugendliche können je nach Schwere ihre Wirbelsäulendeformierung sogar mit einem angepassten Korsett behandelt werden. Die Einschränkungen durch dieses Korsett sind aber enorm, weshalb viele Kinder und Jugendliche diese Behandlung ablehnen. Wer seine Skoliose nicht behandeln lässt, muss im fortschreitenden Alter mit regelmäßigen Rückenschmerzen rechnen. Auch Bandscheibenvorfälle sind durch die permanente falsche Belastung der Bandscheiben üblich.

Bei einer Verkrümmung der Wirbelsäule von mehr als 20 Grad verordnen viele Ärzte ihren Patienten Wirbelsäulengymnastik, die diese meist über Jahre ausüben müssen. Durch die Stärkung der Rückenmuskulatur wird der Gang aufrechter und die gesamte Last, die die Wirbelsäule zu tragen hat, wird mit Unterstützung der Muskeln besser gehalten.

Regelmäßige Untersuchungen sind Pflicht

Wichtig ist, dass eine Skoliose regelmäßig von einem Arzt kontrolliert wird. Ohne Behandlung und ohne entsprechende Gymnastik wird die Verkrümmung immer schlimmer und es kommt zu schweren Bewegungseinschränkungen. Bei einer stark ausgeprägten Skoliose kann sogar eine Operation in Betracht gezogen werden, die allerdings nicht ganz ungefährlich ist, da sie nah am Rückenmark passiert.

Eltern, deren Kinder an Skoliose leiden, sollten diese auf jeden Fall bei der Ausübung ihrer Krankengymnastikübungen konsequent unterstützen, da besonders in jungen Jahren die Skoliose so noch eingedämmt werden kann. Wird die regelmäßige Gymnastik vernachlässigt, kann sich die Skoliose verschlimmern und führt spätestens im Erwachsenenalter zu Problemen.

Interessant zu wissen ist, dass Skoliose nicht durch Fehlhaltungen – zum Beispiel ausgelöst durch das häufige Tragen einer Tasche auf einer Schulter – entsteht. 90 % der Deformierungen passieren im Laufe des Wachstums und ohne eine erkennbare Ursache.

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