Nutzen Sie den Bezug Ihres Bewerbers zum Unternehmen

Es gibt viele Kriterien, die bei der Bewertung von Bewerbern relevant sind. Oftmals wird aber der Bezug zu einer Firma unterschätzt oder gar nicht berücksichtigt. Das ist ein Fehler, denn neben den fachlichen Qualitäten zeichnen sich gute Bewerber auch dadurch aus, dass sie sich mit einem Unternehmen identifizieren können. Die Identifikation ist natürlich ein Prozess, der von vielen Faktoren abhängt.

Regionalen Bezug zum Unternehmen in der Bewerbung erkennen

Wenn aus der Bewerbung ein Bezug zum Unternehmen deutlich wird, dadurch dass ein Bewerber sein ganzes Leben in der Region, in der sich das Unternehmen befindet, beheimatet ist, dann dürfen Sie davon ausgehen, dass es bereits eine gewisse Identifikation gibt.

Das hat ganz praktisch zur Folge, dass die Chance relativ hoch ist, dass der Bewerber nicht schon nach kurzer Zeit an einen anderen Ort zieht und einen anderen Job annimmt. Wenn hingegen aus der Bewerbung ersichtlich ist, dass ein Arbeitnehmer häufig den Wohnort und das Unternehmen wechselt, ist das nicht unbedingt ein gutes Zeichen, zumindest wenn sie daran interessiert sind, einen Mitarbeiter langfristig zu beschäftigen.

Inhaltliche Bezüge zur Unternehmensphilosophie feststellen

Sie haben einen Ethik-Code in ihrem Unternehmen? Dann achten Sie bei Bewerbern darauf, dass Ihre künftigen Mitarbeiter ethische Verantwortung ernstnehmen. Ein Hinweis darauf kann zum Beispiel eine ehrenamtliche Tätigkeit im sozialen Bereich sein.

Auch eine Mitgliedschaft in einer Umweltorganisation ist ein Zeichen dafür, dass ein Bewerber über den Tellerrand hinaus blickt. Was immer auch Ihre Unternehmensphilosophie sein mag: Überprüfen sie bei jeder Bewerbung, ob der Bewerber zu Ihnen passen könnte oder nicht. Häufig gibt es offensichtliche Hinweise, die das Auswahlverfahren wesentlich vereinfachen können.

Familiäre und soziale Bezüge zum Unternehmen ermitteln

Die meisten Bewerber verzichten darauf zu erwähnen, dass sie Freunde oder Verwandte im Unternehmen haben. Gerade bei lokal verwurzelten Unternehmen kommt das aber sehr häufig vor.

Deswegen sollten Sie bei Bewerbungsgesprächen immer danach fragen, ob es einen familiären oder sozialen Bezug zum Unternehmen gibt. Vorsicht ist hingegen geboten, wenn ein Bewerber extrem offensiv mit seinen Beziehungen zum Unternehmen wirbt.

Bezüge zum Unternehmen richtig gewichten

Die wichtigste Voraussetzung für jeden Bewerber ist die fachliche Qualifikation. Wenn diese nicht vorhanden ist, hilft auch kein Bezug zum Unternehmen. Wenn Sie mehrere Bewerber mit vergleichbarer Qualifikation haben, sind Sie als Unternehmer allerdings nicht schlecht beraten, wenn sie dem Bewerber mit dem größten Bezug Unternehmensbezug auswählen.

Auf lange Sicht profitieren sie von Mitarbeitern, die eine hohe Identifikation mit ihrem Unternehmen entwickeln. Jeder Mitarbeiterwechsel ist mit Kosten und zeitlichem Aufwand verbunden, so dass eine stabile und langfristig konstante Belegschaft in jeder Hinsicht zu bevorzugen ist.

Bezug zum Unternehmen in die Stellenanzeige aufnehmen

Warum verlangen Sie nicht einfach, dass die Bewerber in ihrer Bewerbung auf einer DIN-A4-Seite erläutern, warum sie gerade in ihrem Unternehmen arbeiten möchten? Wenn ein Bewerber diese Frage nicht gut beantworten kann, ist er ganz offensichtlich nicht geeignet für einen Arbeitsplatz in ihrem Betrieb.

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