Gesundheitszirkel: Stress im Unternehmen systematisch angehen

Wie schaffen es Führungskräfte, den Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden, ihr Team zu motivieren oder ihre Abteilung effizient zu organisieren? Wie gehen die Mitarbeiter mit den gestiegenen Anforderungen durch betriebsinternem Wettbewerb und schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen um?

Die meisten Mitarbeiter und Führungskräfte reagieren mit Stress!

Schon vor einigen Jahre hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Stress vor allem arbeitsbedingten Stress zu "einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts" erklärt.

Verschiedene Veröffentlichungen in Wirtschaftszeitungen sehen Stress und seelischen Druck als die Ursache für 70% aller krankheitsbedingten Fehlzeiten.

Laut der Weltgesundheitsorganisation werden für das Jahr 2020 "Herzinfarkt, Depressionen und Angststörungen“ als die drei größten Leiden der Menschheit prognostiziert. Alle drei sind häufig Folgen von Stress.

Die Lösung kann ein unternehmensinterner Gesundheitszirkel sein. Ein Gesundheitszirkel funktioniert ähnlich wie ein Qualitätszirkel. Hier treffen sich die Betroffenen und Experten zu einem Thema. In einem Gesundheitszirkel sind es Mitarbeiter aus den Abteilungen / Teams in denen z. B. besondere Stressbelastungen herrschen sowie Experten zu diesem Thema, wie z. B. Koordinator Gesundheitsmanagement (falls vorhanden) Betriebsarzt, Fachkraft Arbeitssicherheit und ggf. auch Führungskräfte oder Mitglieder des Betriebsrats.

Beispiel Gesundheitszirkel nach dem sogenannten Berliner Modell ohne Beteiligung von Vorgesetzten:

  1. Der Gesundheitszirkel mit ca. 10 bis 12 Personen,
  2. die alle einer Hierarchiestufe angehören,
  3. trifft sich über einen begrenzten Zeitraum von 8-12 Sitzungen,
  4. geleitet von einem externen Moderator,
  5. um sich über Stressbelastungen und Bewältigungsstrategien auszutauschen und
  6. ein neue Möglichkeiten und Verhaltensweisen im Umgang mit Stress zu entwickeln.

Der Vorteil des Gesundheitszirkels liegt in der themenbezogenen Arbeit und dass die jeweiligen Experten hinzugezogen werden können, ohne diese in ihrer Arbeit zusätzlich zu belasten.

Nachdem Lösungen gefunden sind, wird der Gesundheitszirkel wieder aufgelöst, ggf. gibt es noch eine spätere zusätzliche Sitzung, um den Erfolg der Umsetzung zu prüfen. Sollen weitere Themen bearbeitet werden empfiehlt es sich, einen neuen Gesundheitszirkel zu formen, der dann erneut für eine spezifische Fragestellung zusammenfindet und Lösungen erarbeitet.