Franchising: Schützen Sie sich vor Abzockern

Franchising, das meldet der Deutsche Franchise-Verband (DFV), wird zunehmend ein wichtiger Wachstumsmotor für die Wirtschaft. Die rund 44.000 Franchise-Nehmer beschäftigen etwa 406.000 Mitarbeiter und erzielten in 2004 einen Branchenumsatz von 28 Milliarden Euro. Doch nicht überall, wo "Franchise" draufsteht, ist auch wirklich Franchise drin. Der DFV warnt vor dubiosen Geschäftemachern, die sich mit falschen Federn schmücken.
Die erfreuliche Entwicklung im Franchising hat nach Erkenntnissen des DFV auch ihre Kehrseite. So häufen sich die Klagen über die missbräuchliche Nutzung des Begriffs Franchising. Geschäftsideen, deren Markterprobung noch aussteht, werden oft als Neuheiten offeriert. Mit dem Hinweis, einer der ersten Partner mit angeblich hohen Gewinnerwartungen zu sein, wird Zeitdruck erzeugt. Häufig ziehen Interessenten keine weiteren Erkundigungen ein.
 
Seriöse Franchise-Geber erbringen indessen erst den Erfolgsnachweis am Beispiel eigener Pilotprojekte und können dokumentieren, dass mit der geschäftlichen Konzeption auch tatsächlich das investierte Geld verdient werden kann. "Schurken nutzen das positive Image des Franchising aus, um darunter ungeprüfte, kurzlebige Marktideen nach der Methode des Strukturvertriebs oder des Schneeballsystems zu platzieren", warnt Torben Leif Brodersen, Geschäftsführer des DFV.
 
Um die Franchise-Branche vor schwarzen Schafen zu schützen, hat der DFV zusätzlich zu seinem bisherigen Aufnahmeverfahren einen System-Check entwickelt. Dieser für DFV-Mitglieder obligatorische Qualitätscheck wurde im Mai 2005 eingeführt und sorgt für nützliche Transparenz bei der Entscheidungsfindung der Existenzgründer.
 
Im Abstand von drei Jahren durchlaufen alle dem DFV angeschlossenen Franchise-Systeme diesen Check, in dessen Rahmen neben einer Untersuchung der Erfolgsaussichten der Geschäftsidee und der Leistung des Franchise-Gebers auch eine repräsentative Zufriedenheitsanalyse bei den Franchise-Nehmern durchgeführt wird.