Das Geschäftsmodell Franchising

Das Geheimnis einer guten Geschäftsidee liegt in der richtigen Idee zum richtigen Zeitpunkt. Franchise-Konzepte können helfen. Worauf es hierbei ankommt, erfahren Sie hier.

Leider lassen sich gute Geschäftsideen nicht aus dem Baum schütteln oder fliegen einem einfach so zu. Auch "todsichere Sachen" aus dem Freundes- und Bekanntenkreis sollten mit Vorsicht genossen werden, da diese oftmals nichts weiter als Seifenblasen sind. Das Geheimnis einer guten Geschäftsidee liegt in folgender Formel: " Das richtige Produkt, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort". Treffen alle Punkte dieser Formel zu, so spricht man vom "USP – Unique Selling Proposition", sprich vom einzigartigen Verkaufsvorteil.

Dies bedeutet, dass auf dem Markt keine vergleichbaren Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden. Man hat somit mehr oder weniger die alleinige Marktstellung.

Zu den Eintrittsgebühren kommen im Regelfall dann noch laufende Gebühren hinzu, die meist monatlich erhoben werden. Aber auch hier gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Franchising-Gebern. Üblicherweise wird die monatliche Franchising-Gebühr prozentual vom Nettoumsatz erhoben. Die monatlichen Franchising-Gebühren beinhalten normalerweise folgende Leistungen die von dem jeweiligen Franchising-Geber erbracht werden. Aber auch hier gibt es Abweichungen zwischen den einzelnen Franchising-Gebern. Unter anderem werden durch diese monatliche Gebühren folgen Leistungen finanziert:

  • Regelmäßige Schulungen
  • Laufende Beratungen und Systemleistungen
  • Einheitliche Werbeaktionen
  • Marktanalysen
  • Weiterentwicklung des Know How
  • PR-Aktivitäten (Public Relation – Öffentlichkeitsarbeit)

Das klingt zu schön um wahr zu sein und um ehrlich zu sein, sind es Sonderfälle wo dieser einzigartige Verkaufsvorteil auftritt. Als Beispiel hier zu nennen sind etwa Bill Gates der in den 80iger Jahren das Glück hatte ein Produkt auf den Markt zu bringen, von dem es zu diesem Zeitpunkt kein vergleichbares gab, nämlich sein Betriebssystem "DOS". Das glückliche Zusammenwirken aller denkbaren Erfolgsfaktoren ermöglichte es Bill Gates, dieses Betriebssystem zur weltweiten Standardsoftware auszubauen. Aufgrund der daraus resultierenden Machtstellung von Bill Gates "Microsoft", ist es heute fast ausgeschlossen, ein anderes Betriebssystem auf dem Markt zu platzieren. Bill Gates hatte zu damaligen Zeitpunkt das Glück, dass er mit einem damals einzigartigen Produkt konkurrenzlos auf dem Markt auftreten konnte.  

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass eine gehörige Portion Glück dazu gehört, genau zur richtigen Zeit das richtige Produkt zu besitzen und anbieten zu können. Auch wenn es immer wieder einmal diese sogenannten "Ausreißer" gibt, so bleibt dieses Glück den meisten Existenzgründern verwehrt. Diese müssen sich dann nach Möglichkeiten umsehen, wie sie ihr Produkt neben einer Reihe gleichartiger oder vergleichbarer Produkte so auf dem Markt platzieren, dass sich auch bei ihnen die Erfolgsgeschichte einstellt. Fehlt es an dem eigenen "großen Wurf", so gibt es glücklicherweise eine ganze Reihe an anderweitigen Möglichkeiten, für den erfolgreichen Schritt in die Selbstständigkeit.

Das Geschäftsmodell Franchising
Eine dieser Möglichkeiten stellt zum Beispiel das Modell des Franchisings dar. Wer also selbst nicht über eine zündende Idee verfügt, dem bietet das Franchising eine ideale Möglichkeit, mit einer bereits erprobten und erfolgreich bestehenden Geschäftsidee am Marktgeschehen teilzunehmen. Das eigene unternehmerische Risiko ist bei diesem Modell anfänglich gering, da man hier in den meisten Fällen nicht nur ein fertig geschnürtes Geschäftskonzept erhält, sondern gerade in der heiklen und schwierigen Startphase des Unternehmens auch tatkräftige Unterstützung und Hilfe.

Somit kann der Existenzgründer mit diesem Geschäftsmodell relativ sorgenfrei in die Selbstständigkeit starten. Doch diese Sicherheit ist mit einer gewissen
Investition verbunden, die der Existenzgründer vor Start in dieses Modell an den
Franchisegeber entrichten muss. Je erfolgreicher und bekannter dieses
Franchising-Modell auf dem Markt ist, umso kostenintensiver ist auch die zu
entrichtende Franchising-Gebühr. Derzeit stehen auf dem deutschen Markt ca. 250 Franchising-Unternehmen mit Angeboten in allen gebräuchlichen Berufssparten zur Verfügung.

Beim Franchising verlangen die Franchise-Geber im Regelfall vor oder zum Beginn der Zusammenarbeit eine Eintrittsgebühr. Im Gegenzug für diese Gebühr erhält der Franchise-Nehmer Aufbau- und Transferleistungen wie zum Beispiel:

  • Entwicklung des Geschäftstyps
  • Erprobung in Pilotbetrieben
  • Know How
  • Image / Bekanntheitsgrad
  • Standortanalysen
  • Betriebsaufbau
  • Erstschulung
  • Unterstützung bei der Markteinführung

Ein Vergleich der Leistungen der verschiedensten Franchising-Geber gestaltet sich sehr schwer, da die Nutzungsgebühr der Einzelnen sehr unterschiedlich gestaltet sind. Von daher empfiehlt es sich für den Existenzgründer der ein Franchising-Modell übernehmen möchte einen Vergleich zwischen ähnlichen Branchenanbietern anzustellen und zu verhandeln, bevor ein Franchising-Vertrag unterzeichnet wird. Hier empfiehlt es sich auch Rat durch Fachleute einzuholen.

Eine weitere Hürde die der Existenzgründer nehmen muss wenn er sich für ein
Franchising-Modell entscheidet ist der Eigenkapitalnachweis. Die meisten
Franchising-Geber verlangen zu den anfallenden Gebühren, dass ein
Existenzgründer auch über ein entsprechendes Eigenkapital verfügt, das je nach
Franchising-Geber bis zu 25.000,00 € betragen kann.