Franchising: Vertriebskooperationen unter Selbstständigen avancieren zum Wachstumsmotor

Wie nie zuvor ist das Bild der Innenstädte heute geprägt von Franchise-Marken. Franchising gehört zu einem der zukunftsträchtigsten Businessmodelle in Deutschland. Während das BIP in den letzten 10 Jahren jährlich nur um knapp 2 % angestiegen ist, legte der Umsatz im Franchising um knapp 11 % pro Jahr zu. Experten rechnen sogar mit einem Anstieg des jährlichen Umsatzes von derzeit 38 Mrd. auf 70 Mrd. Euro im Jahr 2015.

Der Grund für dieses Wachstum liegt auch im Wandel der Franchise-Szene: Immer häufiger kommen beim Franchising innovative Konzepte hinzu, die sich erfolgreich neuen Kundenbedürfnissen und soziokulturellen Veränderungen anpassen.

Franchising: Mit innovativen, kundenspezifischen Baukonzepten gegen die Branchenkrise
Als das Franchise-Unternehmen Town & Country 1997 gegründet wurde, ging es der Baubranche alles andere als gut. Erst 2006 kam sie wieder leicht in Schwung. Dennoch hat der Hausbauer Town & Country in dieser Zeit 10.000 Häuser verkauft, womit er inzwischen einer der größten Anbieter in Deutschland ist.

Das Franchising-Konzept sieht vor, Massivhäuser aus standardisierten Modulen individuell nach Kundenwunsch zu konzipieren – auch für Normalverdiener und junge Familien mit Kindern.

Franchsing kann sich Kundenwünschen schnell anpassen
Mit ständigen innovativen Weiterentwicklungen stellt sich Town & Country zudem den veränderten Kundenwünschen: 30 Häusertypen stehen zur Auswahl, jeder vierte Kunde bestellt bereits heute ein Energiesparhaus. Der Franchise-Gedanke war von Anfang an ein wichtiger Erfolgsgarant: 250 Franchise-Partnerschaften sind bisher geschlossen, und im aktuellen Impuls-Ranking der „100 besten Franchise-Konzepte" belegt Town & Country den 3. Platz.

DAX-Unternehmen setzt auf den Megatrend Neo-Ökologie und Wachstum durch Franchising
Das Franchise-System Fred Butler hat sich den Megatrend Neo-Ökologie zunutze gemacht und sich der umweltbewussten Textilreinigung verschrieben. Bei dem ökologischen Reinigungsverfahren des zur Linde AG gehörenden Unternehmens wird recyceltes, unter Druck verflüssigtes CO2 eingesetzt und so der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzgedanke erfolgreich verwirklicht. Nachdem das Geschäftsmodell der Öko-Reinigung zunächst in einigen Ländern Europas getestet wurde, startete der Reinigungs-Service 2006 auch in Deutschland.

Mit dem Office-Service hat sich Fred Butler zudem auf die Bedürfnisse von Berufstätigen eingestellt: Zu reinigende Textilien können direkt im Büro abgegeben werden, wo man sie später von Fred Butler frisch gereinigt zurückerhält. Seit kurzem setzt die Linde AG beim Vertrieb von Fred Butler auf Franchising: In Düsseldorf startete letztes Jahr die erste Vertriebs-Partnerschaft, bis 2011 will Fred Butler mit dem umweltbewussten Reinigungsverfahren an bundesweit 500 Standorten präsent sein.

Megatrend Gesundheit: GROßES Wachstumspotenzial FÜR INNOVATIVE FRANCHISE-KONZEPTE
Mit 239 Mrd. Euro und 10,7 % Anteil am BIP ist der Gesundheitsmarkt längst ein wichtiger Eckpfeiler der deutschen Wirtschaft. Immer häufiger setzen deshalb auch Unternehmen rund um Ernährung, Körper, Fitness und Lebensqualität auf Franchising. So auch die Weyergans High Care AG aus Düren, die als Gesundheits- und Wellness-Spezialist mit namhaften Forschungspartnern wie dem Max-Planck-Institut zusammenarbeitet. Einige der eingesetzten Geräte (z.B. gegen Venenprobleme) wurden gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt entwickelt.

Bereits 1997 wurde das erste High Care Center als Franchise-Konzept eröffnet. Pro Monat erhält das Unternehmen im Schnitt 5 Franchise-Anfragen, und im Ausland ist High Care mit rund 100 Franchise-Partnern in über 30 Ländern bereits sehr gefragt. In Deutschland gibt es zwar erst 4 Franchise-Partnerschaften, doch die weitere Expansion ist auch hier fest geplant.

Prognose
Der Franchise-Boom wird auch in den kommenden Jahren anhalten. Für immer mehr Unternehmer kann sich Franchising als ein sicheres und profitables Business-Modell erweisen. Selbstständige profitieren als Kooperationspartner von einem großen Vertriebsnetzwerk. Dabei bleiben die unternehmerischen Freiheiten groß genug, um z.B. auch den Trend zum Regionalen und Lokalen gut zu nutzen: Regionalspezifische Kundenwünsche können mit einem speziellen Produktsortiment bedient werden.