Obwohl das im Deutschen auch nicht zwingend notwendig ist, hat es sich weitestgehend durchgesetzt, dass Firmennamen komplett groß geschrieben werden: Das heißt, man liest über die MUSTERMANN GmbH oder über MUSTERMANN INDUSTRIES KG.
Der Trend scheint wohl aus der Unternehmenskommunikation gekommen zu sein, wird aber jetzt von vielen Schriftmedien gepflegt und ist bei Privatleuten angekommen.
Grund für die Beliebtheit dieser Schreibform ist das vermeintliche Bedürfnis, den jeweiligen FIRMENNAMEN vom umliegenden Text abzugrenzen, damit dem Leser klar ist, dass es sich erstens um einen solchen handelt, und zweitens wo dieser anfängt und aufhört.
Auf Englisch reicht ein groß geschriebener Buchstabe
Das ist auf Englisch nicht nötig – und könnte sogar einen unangenehmen Nebeneffekt haben. Wenn Sie in einem Schreiben auf Englisch den Namen einer Firma erwähnen – egal ob angelsächsischer oder deutscher Herkunft – sehen Sie davon ab, ihn auch auf Englisch komplett groß zu schreiben. SONST KÖNNTE DER ENGLISCHSPRACHIGE LESER DENKEN, DASS SIE IHN ANSCHREIEN! Denn auf Englisch werden groß geschriebene Wörter als "laut" interpretiert – und je länger das jeweilige Wort, desto penetranter die Großschreibung.
Standard für alle Firmen jeglicher Art auf Englisch ist es, den ersten Buchstaben groß zu schreiben. Genau wie John Jones, Jack Jacobs oder Jane Johnson handelt es sich nämlich um einen Eigennamen. Sie schreiben also: Mustermann GmbH, Mustermann Industries KG.
Checkliste für Großschreibung bei Firmennamen:
- Haben Sie den ersten Buchstaben des Namens (oder die ersten Buchstaben von Namen mit mehreren Wörtern) groß geschrieben? Z. B.: Mustermann Industries
- Gibt es eine deutsche Rechtsform im Namen? Dann bleibt diese wie im Deutschen: Mustermann GmbH
- Ist die Rechtsform aus UK oder USA? Dann bleibt sie im Zweifelsfall klein geschrieben: Average Company p. l. c.
- Bei Initialen im Namen: Kann man den Namen als Wort und nicht nur als Buchstabenreihenfolge aussprechen? Wenn ja, denken Sie über die Kleinschreibung nach: ASB Bank vs. Asda
Ausnahmefall: Initialen
Wie Sie im letzteren Beispiel aber
merken, werden Initialen manchmal groß geschrieben. Vor allem
Buchstabenkürzel für Rechtsformen, die aus dem Deutschen stammen, werden
wie auf Deutsch behandelt: KG muss zum Beispiel groß geschrieben werden, weil sich sonst eine Verwechslungsgefahr mit Kilogramm – kg
auf Englisch – ergibt. AG wird ebenfalls groß geschrieben; für GmbH
gilt auch die deutsche Schreibweise mit G und H groß geschrieben.
Bei Firmen mit englischer Rechtsform schreibt man Kürzel für diese Form allerdings eher klein: Die britische Regierung verlangt sogar ausdrücklich die Schreibweise p. l. c. für public limited companies (etwa Aktiengesellschaft).
Initialen, die auch auf Englisch groß geschrieben werden, sind diejenigen im Firmennamen selber – also nicht die Kürzel für die Rechtsform. Das heißt: Auch auf Englisch heißt die schwedische Modekette H&M, und das britische Warenhaus Marks & Spencer wird sehr oft M&S geschrieben.
Anderes Beispiel: die Bank HSBC. Generell gilt aber auch hier: Wenn sich Initialen gut als ein Wort aussprechen lassen, werden sie klein geschrieben. Beim britischen Supermarkt Asda handelt es sich zum Beispiel um eine Buchstabensammlung, aber wegen den Vokalen wird der Name auch "asda" ausgesprochen und deswegen nur am Anfang groß geschrieben.