Den richtigen Vornamen für Kinder finden

Wenn es nach vielen Prominenten geht, können die Vornamen für ihre Kinder gar nicht verrückt genug klingen. Aber die zwanghaft originellen Ideen der Eltern sind nicht unbedingt ein Segen für die Kinder. Schräge Vornamen wecken Vorurteile und laden zum Hänseln ein. Bevor sich Eltern für einen Vornamen entscheiden, sollten sie sich von unseren Überlegungen positiv inspirieren lassen.

Verrückte Vornamen für Kinder

Verona Pooth nannte ihr erstes Kind Diego nach der Stadt, in der die Trauung stattfand. Gwyneth Paltrows Kind heißt Apple (Apfel) und Nicolas Cage vergab Kal-El (einer der Namen der Comicfigur Superman) an seinen Sohn. Obwohl die Prominenz immer wieder betont, ihre Kinder sollen ein ganz normales Leben führen, sorgen sie schon mit der Namensgebung dafür, dass ihre Kinder unangenehm auffallen. Denn der Namen ist nicht nur Schall und Rauch. Wir verbinden mit Namen automatisch Vorurteile. Ein Paradebeispiel ist Chantal. Bei diesem Namen stellen sich viele Menschen ein blondes Dummerchen vor.

Stress durch Vornamen

Oft wird behauptet, ein ungewöhnlicher Vorname wäre eine Belastung für Kinder, die von anderen deshalb gehänselt werden. Aber ganz ehrlich, wenn Kinder stänkern wollen, finden sie immer einen Grund. Das Problem liegt nicht in dem Anderssein des Kindes sondern ist schlicht und einfach eine Frage der Sympathie. Ein beliebtes Kind wird nicht von den anderen boshaft verspottet. Kinder lösten das Problem mit langen, schwierigen oder blöden Namen auf ihre ganz eigene praktische Art und Weise: Sie verteilen kurze Spitznamen.

Normal oder extravagant

Werdende Eltern sind stolz auf ihren Nachwuchs und wollen ihn gerne aus der Menge mit einem tollen Namen hervorheben. Das ist verständlich, aber auch wenn Pumuckl und Matz bei Kindern niedlich klingen, welcher erwachsene Mann möchte diese Namen tragen. Also bei der Wahl des Namens ruhig etwas weitsichtig überlegen. Oft entwickeln Trends auch eine eigene Dynamik: Wer konnte ahnen, dass der altmodische Name Emma plötzlich wieder so populär wird?

In den letzten Jahren sind Doppelnamen in Mode gekommen. Teilweise sind wirklich schöne Namen mit wunderbar harmonischer Sprechrhythmik darunter. Aber auch hier ist Umsicht angesagt. Wer einen sehr langen Namen trägt, ist gestraft, wenn er Formulare ausfüllen muss.

Rechtliche Bestimmungen

In Deutschland ist auch die Namensvergabe für Kinder streng geregelt. Der Name muss eindeutig dem Geschlecht des Kindes zuzuordnen sein. Ein Mädchen darf also nicht Tobias heißen. Bei sowohl weiblichen und männlichen Namen wie Kim, Sascha oder Alex muss ein zweiter Name passend zum Geschlecht gewählt werden. Orts-, Familien- oder Markennamen sind nicht erlaubt. Allerdings liegt die Entscheidung beim Standesbeamten. Mit etwas Glück wird ein ungewöhnlicher Name akzeptiert. Aber Achtung, ein Name kann nur in Ausnahmefällen wieder geändert werden.
Haben die Eltern unterschiedliche Namen, müssen sie sich auf einen Nachnamen für ihr Kind einigen. Im Zweifelsfall liegt die Entscheidung beim Sorgeberechtigten.

Vornamen für Kinder finden

  • Beide Eltern sollten unabhängig voneinander eine Liste mit bevorzugten Namen aufschreiben.
  • Die wichtigste Voraussetzung bei der Auswahl eines Namens: Beide Eltern müssen den Vornamen lieben. Es kommt einfach vor, dass man Namen nicht mag. Das ist besonders der Fall, wenn man einen unsympathischen Menschen mit diesem Namen kennt.
  • Der Vornamen sollte von der Klangfarbe her zum Nachnamen passen. Ein Name wird so oft genannt, hier ist kein Platz für einen Zungenbrecher. Sprechen Sie Vor- und Nachnamen mehrere Male laut aus. Klingt das gut?
  • Es sieht zwar toll aus, wenn die Namen der Geschwister mit dem gleichen Buchstaben anfangen. Aber gerade die ältere Generation wird die beiden Namen immer wieder verwechseln.
  • Achtung bei komplizierten Namen. Es nervt mit der Zeit, immer wieder erklären zu müssen, wie der Name richtig geschrieben oder ausgesprochen wird.
  • Wenn Sie Ihrem Kind einen langen Vornamen geben, ist der kurze Spitzname praktisch vorprogrammiert. Alexander wird garantiert zu Alex, Maximilian wird zu Max und Sebastian wird zu Bastian oder Basti.
  • Wenn Sie Ihrem Kind einen gerade angesagten Modenamen geben, müssen Sie akzeptieren, dass im Kindergarten oder in der Schule viele Kinder ebenfalls diesen Namen tragen.
  • Fragen Sie auf keinen Fall die Verwandtschaft um Rat. Wenn Sie Pech haben, werden Ihnen plötzlich die Namen von lange verblichenen Urahnen aufgedrängt. Ersparen Sie sich dieses moralische Dilemma. Die Namensfindung ist alleine eine Entscheidung der Eltern.
  • Eine nette Variante ist ein zweiter Vorname, aber ohne Bindestrich. Mit diesem Namen kann eine Familiengeschichte verbunden sein, vielleicht hieß so der geliebte Großvater.
  • Nehmen Sie sich Zeit für die Entscheidung. Wenn Sie sich nicht zwischen zwei Namen entscheiden können, ist es auch nicht schlimm. Wenn Sie dem Baby in die Augen sehen, werden Sie wissen, welcher der ausgewählten Namen besser passt.

Top 5 Vornamen 2017

Seit 1977 veröffentlicht die Gesellschaft für deutsche Sprache eine Liste der am häufigsten vergebenen Vornamen. Hier die jeweils ersten fünf Mädchen- und Jungennamen:

Mädchen:
1. Emma
2. Sofia/Sophia
3. Emilia
4. Hanna/Hannah
5. Mia

Jungen
1. Ben
2. Jonas
3. Leon
4. Paul
5. Felix

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