Nie wieder Namen vergessen!

Wie wichtig es ist, dass Sie sich die Namen Ihrer Geschäftspartner merken, brauche ich Ihnen nicht zu erklären. Doch können Sie sich wirklich immer alle Namen merken? Folgende Situation: Jemand grüßt Sie auf der Straße. "Hallo Frau/Herr X. Erinnern Sie sich noch an mich? Wir haben uns auf dem Kongress in Berlin kennen gelernt." Sie erkennen Ihren Gesprächspartner wieder, haben aber den Namen vergessen.

Gehören auch Sie zu den 75 Prozent, die Namen vergessen?

Können Sie sich in der oben beschriebenen Geschichte wiederfinden? So geht es tatsächlich 3 von 4 Personen, die Namen vergessen. Dies kann durchaus einen negativen Einfluss auf Beziehungen haben, verringert Ihr Selbstvertrauen und kann sogar die Produktivität senken.

Wenn Sie oft das Problem haben einfach Namen zu vergessen, dann konzentrieren Sie sich wahrscheinlich während eines Gesprächs nicht nur ausschließlich auf dessen Inhalt, sondern auch auf die Frage "Wie lautet nochmal der Name meines Gesprächspartners?" Und das belastet. Besonders unangenehm ist es, wenn Sie häufig neue Menschen – sei es telefonisch oder persönlich – kennen lernen.

Namen vergessen passiert sogar den Besten

Serge Kahili King und seine Frau wurden einmal zu einem Empfang
eingeladen, wo sie u. a. den US-Botschafter und andere wichtige Personen
kennen lernen sollten. Serge King war so angespannt, dass er während
der Vorstellung vergessen hat, wie seine Frau heißt. Er hat nervös dem
Botschafter erklärt, dass sie bereits seit 15 Jahren ein Ehepaar sind
und daher weiß, wie seine Frau heißt. Am Ende musste sie sich jedoch selbst vorstellen.

Ähnliches ist dem australischen Oppositionsführer Kim Christian Beazly einmal passiert. Während eines Interviews mit dem größten Rundfunk-Sender Australiens, hatte er von seinen 5 lokalen Senatoren die Namen vergessen. Ergebnis? Er hat viele Wähler verloren. Aber können Sie überhaupt etwas dagegen tun?

Die Antwort beim Namen vergessen lautet: S.A.L.T.

Viele Leute versuchen es, sich Namen zu merken, indem sie ihre Vorstellungskraft aktivieren und mit diversen Assoziationen arbeiten. Das Problem hierbei ist, dass wieder die Gefahr besteht, dass Sie sich statt auf die Gesprächsinhalte, zu stark auf die Assoziationen konzentrieren.

Deswegen ist die Methode S.A.L.T. empfehlenswert. Sie wurde von Douglas J. Herrmann, Professor für kognitive Psychologie an der Universität Memphis, eingeführt. S.A.L.T. steht für:

  • SAY: Sagen Sie laut den Namen.
  • ASK: Fragen Sie nach etwas, indem Sie den Namen benutzen.
  • (at) LEAST: Benutzen Sie den Namen mindestens einmal während des Gesprächs.
  • TERMINATE: Bringen Sie das Gespräch zu Ende und benutzen Sie wieder den Namen Ihres Gesprächspartners.

S.A.L.T. in der Praxis

Wenden Sie die Methode S.A.L.T. also auch in der Praxis an, um zu verhindern, dass Sie Namen vergessen. Beginnen Sie mit "SAY": Sagen Sie laut den Namen, den Sie sich merken wollen.

Nachdem sich Ihr Gesprächspartner
vorgestellt hat, wiederholen Sie seinen Namen. Das ermöglicht Ihnen,
sich auf die Information zu konzentrieren, die Sie sich merken wollen.
Und es besteht auch die Möglichkeit, falls Sie den Namen falsch verstanden haben, dass Sie Ihr Gesprächspartner korrigiert. Besser jetzt,
als im Laufe des Gesprächs.

Wenn Sie den Namen laut aussprechen, senden Sie zudem auch Ihrem Gehirn die Botschaft, dass diese Information wichtig ist. Sagen Sie beispielsweise: "Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, Frau/Herr X." Und schon ist der erste Schritt getan.

 Bei "ASK" fragen Sie nach etwas, indem Sie den Namen benutzen. So können Sie den Namen nicht vergessen. Wenn Sie eine neue Person kennenlernen, gibt es mehrere Möglichkeiten, sie nach etwas zu fragen: Fragen Sie nach dem Job, Interessen oder auch nach der Situation, in der Sie sich gerade befinden ("Sind Sie zum ersten Mal hier, Frau/Herr X").

Die erneute Wiederholung des Namens verstärkt das Signal und macht deutlich, wie wichtig die Information ist. Sie werden den Namen nicht vergessen

Im dritten Schritt kommen Sie zu "(at) LEAST": Benutzen Sie den Namen mindestens einmal während des Gesprächs. Dazu verrate ich Ihnen etwas: Menschen mögen und schätzen es, mit ihrem Namen angesprochen zu werden. Daher haben Sie die einmalige Chance, einen guten Kontakt bereits in den ersten Gesprächsminuten zu knüpfen. Nutzen Sie das. Sagen Sie z. B.: "Wissen Sie was, Frau/Herr X …?"

"TERMINATE" besagt, dass, wenn Sie das Gespräch beenden, Sie noch einmal den Namen Ihres Gesprächspartners verwenden sollten. Für Ihr Gehirn sind zwei Momente von Bedeutung: der Anfang und das Ende. Diese zwei Momente werden am stärksten im Gedächtnis gespeichert. Daher wiederholen Sie den Namen: beispielsweise bei der Verabschiedung.

Mit S.A.L.T. lässt es sich gut arbeiten

S.A.L.T. bleibt nur eine Idee auf dem Papier, wenn Sie sie in der Praxis nicht anwenden. Daher: Üben Sie und handeln Sie! Die positiven Ergebnisse werden Sie ganz schnell merken und Sie werden nicht mehr zu denen gehören, die Namen vergessen.