Der moderne Knigge: Änderungen bei den Benimm-Regeln

Die Benimmregeln des Knigge sind nicht in Stein gemeißelt und werden regelmäßig an die sich ändernden modernen Zeiten angepasst. Auf diese Neuerungen sollten Sie sich in Sachen Kleiderordnung, im Restaurant, beim Bezahlen und bei der Selbstvorstellung einstellen:

Bekleidungs-Knigge:
Eine Frau muss heute kein langes Abendkleid anziehen, wenn für den Herrn im Kleidungsvermerk "Smoking" oder "Frack" angegeben ist. Der moderne Knigge kennt kein Hosenverbot für Frauen mehr. Selbst auf Galas, Bällen und hochoffiziellen Empfängen darf eine Frau im eleganten Hosenanzug erscheinen.

Restaurant-Knigge:
I. Der Knigge schrieb lange Zeit vor, eine Serviette heruntergefallene Serviette auf dem Boden liegen zu lassen. Fällt sie unter den Tisch und stört dort niemanden, gilt diese Regel auch weiterhin. Wird Sie allerdings zur Stolperfalle für andere Gäste, sollte man sie aufheben, beziehungsweise den Kellner rufen. 

II. Was laut Knigge lange verpönt war ist heute gang und gäbe. Selbst in gehobenen Restaurants dürfen Sie getrennt zahlen. Tipp: Geben Sie dem Service vorher Bescheid, damit er die Bestellungen getrennt buchen kann. Eine elegantere, ebenfalls regelkonforme Lösung: Sie legen den Betrag zusammen, sodass die Anteile in etwa gerecht sind. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich bei größeren Gruppen.

Vorstellungs-Knigge:
"Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle?": Diese Floskel sieht der aktuelle Knigge nicht mehr vor. Fragen Sie stattdessen: "Darf ich mich vorstellen?" Oder sagen Sie: "Ich möchte mich vorstellen" – und warten Sie auf ein zustimmendes Signal. Die neue Knigge-Regel macht bei der Selbstvorstellung keinen Unterschied mehr zwischen Mann und Frau; beide dürfen die Initiative ergreifen.