Ihre innere Haltung ist entscheidend!

In Verhaltenstrainings wird neues Verhalten trainiert. Dabei sollte die innere Haltung der Teilnehmer im Vordergrund stehen. Warum das so wichtig ist, lesen Sie hier.

Sie haben Kommunikationsprobleme mit Ihren Mitarbeitern? Immer wieder geraten Sie mit Ihrem Chef in einen Konflikt? Der Kunde will Ihr Produkt nicht kaufen, obwohl Sie ihm all dessen Vorzüge anpreisen? Ein Tipp, den Sie sicher zu hören bekommen, lautet: Besuchen Sie ein Kommunikationstraining und lernen etwas über gute und Ziel führende Kommunikation mit Ihren Mitarbeitern.

Oder: Gehen Sie in ein Konfliktmanagementseminar und holen sich neues Wissen über den Umgang mit Konflikten. Und vielleicht melden Sie sich für ein Verkaufsstraining an und lernen Strategien kennen, wie Sie Ihr Produkt jedem Kunden verkaufen können.

In der Regel hat jedes dieser Trainings seinen Sinn. Und wenn das Seminar gut ist, dann werden Sie viele theoretische Tipps und praktische Hinweise bekommen, wie Sie Ihr Verhalten in Zukunft ändern können. Sie werden Übungen machen, Rollenspiele und sich vielen "Laborsituationen" stellen.

Vor dem Verhalten muss sich die innere Haltung verändern
Doch das wird nicht lange wirken! Wieso? Weil einer Verhaltensänderung erst einmal eine Haltungsänderung voraus gehen muss!

Meist geht es doch nicht darum, dass wir etwas nicht wüssten oder könnten. Sie können doch auch mit Ihrem Freund sprechen, ohne dass Sie dafür vorher ein Kommunikations- oder Konflikttraining besuchen müssen. Wenn Sie Ihr gebrauchtes Auto verkaufen, dann schaffen Sie das auch ohne ausgeklügelte Verkaufsstrategie, die Sie sich vorher in einem Verkaufsseminar angeeignet haben.

Mir geht es hier um die Fälle, in denen Sie entweder ein bestimmtes Gegenüber (der Mitarbeiter X, der Chef X) oder bestimmte Situationen (z. B. einem Kunden ein Produkt verkaufen zu müssen, das Sie selbst nie kaufen würden) haben, die in Ihnen auf unterbewusste Blockaden und Hemmschwellen treffen.

Wenn Sie ihren Mitarbeiter im Grunde nicht wertschätzen, weil er z. B. seine Arbeit nicht so macht, wie Sie das gerne hätten, wird er das merken und all Ihre Kommunikationsfähigkeiten werden Ihnen bei ihm nichts nützen. Sollten Sie sauer sein auf Ihren Chef, weil der bei der letzten Beförderung zum Zug kam und nicht Sie, dann liegt darin vielleicht der wahre Grund für immer wiederkehrende Konflikte zwischen Ihnen beiden.

Ihr Gegenüber spürt Ihre innere Haltung
Ist es Ihnen eigentlich sehr unangenehm, anderen Menschen etwas zu verkaufen, dann werden Ihnen die besten Verkaufsstrategien nichts bringen. Der Kunde spürt das auf einer unterbewussten Ebene und wird bei Ihnen nicht kaufen. Diese unbewussten Gründe für Ihr Verhalten und die damit verbundenen Schwierigkeiten sind in Ihrer inneren Haltung zu suchen.

Ich sage damit nicht, dass Verhaltenstrainings unnütz sind! Es ist jedoch sinnvoll, zunächst darauf zu schauen, warum Sie sich bisher in den einschränkenden Situationen so und nicht anders verhalten haben. Denn darin liegt der Schlüssel dafür, es künftig anders machen zu können und zwar nachhaltig!

Machen Sie sich Ihre innere Haltung bewusst
Es geht also darum, sich seiner inneren Haltung bewusst zu werden und diese genau anzuschauen: Woher kommt diese Haltung, aus welchen Erfahrungen? Wozu diente mir meine Haltung bisher? Inwieweit hindert sie mich, das zu erreichen, was ich möchte? Wie kann ich meine innere Haltung nachhaltig verändern?

Dann wird aus einem Verhaltenstraining eine echte Chance zur Persönlichkeitsentwicklung. Achten Sie also darauf, wenn Sie ein Training buchen, dass dessen Inhalte darauf abzielen, sich wirklich mit Ihrer Haltung zu befassen statt Ihnen nur neues Verhalten anzutrainieren.