Erziehungsstile – Kinder bewusst durchs Leben führen

Keiner der Erziehungsstile kann als perfekt bezeichnet werden, weswegen es so schwer ist, sich für einen Stil zu entscheiden. In den letzten Jahren haben sich sogenannte Erziehungstrends durchgesetzt, die hauptsächlich junge Eltern ansprechen.

Die eigenen Erfahrungen in der Kindheit werden im Erwachsenenalter als gut oder schlecht bewertet und beeinflussen nachweislich die Erziehung des eigenen Kindes. Das Ziel, die Fehler der eigenen Eltern nicht zu begehen bedeutet nicht, dass man in der Erziehung seiner Kinder keine Fehler macht.

Demokratische Erziehung

Experten sind sich sicher, dass Kinder mit einer demokratischen Erziehung am Besten auf das Leben vorbereitet werden können. Kinder, die diesen Erziehungsstil genießen, wirken zufrieden und reifer als Kinder, die einen anderen Erziehungsstil erfahren. Gegenüber anderen sind demokratisch erzogene Kinder aufgeschlossen.

Die Wahrnehmung des Kindes als Partner vermittelt ihm ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Die vorgebenden Grenzen werden durch eine Anleitung der Eltern wahrgenommen und eingehalten. Die vorgebenden Grenzen werden verständlich erklärt, was Kindern ein Einhalten erleichtert, sodass eine Art Transparenz entsteht.

Antiautoritäre Erziehung

Eine antiautoritäre Erziehung ist ein Erziehungsstil, der nahezu frei von Regeln und Grenzen ist. Kinder werden nicht bestraft und dürfen sich in jeder Form ausprobieren, was sich häufig in einem „Über die Stränge schlagen“ äußert. Bei dem Freiraum, der den Kindern zur Verfügung steht, ist es wichtig, dass keine Gefahr für Leib und Seele besteht. Es steht nicht das Vermitteln von Wissen im Vordergrund, sondern das freie Entscheiden. Kinder, die diesen Erziehungsstil genossen haben, gelten oft als egoistisch.

Autoritäre Erziehung

Die freie Entfaltung eines Kindes wird bei diesem Erziehungsstil aufgrund starrer Regeln verhindert. Der Alltag wird mit Hilfe von Regeln durchstrukturiert, sodass ein sehr hohes Maß an Kontrolle entsteht. Auch die Freizeitgestaltung wird von den Erziehungsberechtigten vorgegeben und nicht von den Kindern ausgewählt. Da in der Kindheit alle Entscheidungen von den Eltern abgenommen beziehungsweise vorgegeben werden, fällt es auch im Erwachsenenalter schwer, Stellung zu beziehen. Die Basis dieser Erziehung besteht aus Bestrafung und Kontrolle, wobei das Verständnis für das Kind beziehungsweise dessen Überzeugung keine Rolle spielen.

Diese drei Haupterziehungsstile werden durch vier weitere Erziehungsrichtungen abgerundet. Heutzutage wird kaum noch ein Erziehungsstil kompromisslos vorgenommen. Im Gegenteil, Statistiken haben offenbart, dass mehrere Erziehungsstile immer häufiger miteinander verschmelzen.

Zusätzliche Erziehungsstile:

  • Autokratischer Stil

Dieser Stil kann mit einem autoritären Erziehungsstil verglichen
werden, was sich darin zeigt, dass die Meinung der Kinder nicht beachtet
wird. Die Eigeninitiative von Kindern wird gezielt unterdrückt.

  • Egalitärer Stil

Kinder und Eltern sind bei diesem Erziehungsstil gleichwertig, sodass
ab einem bestimmten Alter die Regeln gemeinsam mit den Kindern erstellt
werden. Die Interessen und Bedürfnisse der Kinder stehen im Vordergrund. Permissiver Stil Bei diesem Erziehungsstil haben die Kinder so viel Freiraum, ihre Entscheidungen allein treffen zu können. Die Eltern beobachten und greifen in Notfällen ein, beeinflussen Kinder jedoch in keiner Form.

  • Laissez – fairer Stil

Bei diesem Erziehungsstil werden keine Regeln vorgeben, sondern bewusst zielgerichtet erzogen. Die Kinder entscheiden selbstständig, wobei sich die Eltern passiv verhalten und vorwiegend beobachten.

  • Negierender Stil

Bei diesem Erziehungsstil wird gänzlich auf eine Erziehung verzichtet, sodass auch auf die kindliche Entwicklung nicht eingewirkt wird.

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