Kindersicherung: So unterstützen Eltern ihr Kind richtig beim Surfen

So sind Ihre Kinder sicher im Web unterwegs

In der befragten Altersgruppe verfügen 56% der Kinder bereits über einen eigenen PC, 82% über ein Handy und 84% über eine Spielkonsole. Ein Drittel der Kinder zwischen 10 und 12 Jahren gab an, dass sie von ihren Eltern keine Hinweise bekommen, was im Internet erlaubt ist und was nicht. Bei 35 % gibt es keinerlei zeitliche Begrenzung, was das Surfen oder Spielen im Internet angeht.

Lediglich 27% haben ein Kinderschutz-Programm auf dem Computer installiert, das bedenkliche Inhalte blockiert. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie auch Sie Ihre Kinder sinnvoll und altersgerecht bei der Nutzung der Medien unterstützen.

Eltern-Tipp 1: Erfahrung mit den Kindern austauschen

Als Eltern sollten Sie einen Überblick haben, wofür sich Ihre Kinder im Web interessieren. Wichtig ist die Vorbildfunktion der Eltern. Sie können Tipps geben – beispielsweise, indem Sie Ihre Kinder unterstützen, den Wahrheitsgehalt von Informationen zu prüfen. Zeigen Sie Interesse an den Erfahrungen der Kinder in Chat-Räumen, Internet-Gemeinschaften (Communitys) oder bei Online-Spielen.

Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Erlebnisse im Web. So können Sie erkennen, ob Ihre Kinder möglicherweise von anderen belästigt oder unter Druck gesetzt werden. Melden Sie sich darüber hinaus auch auf Facebook & Co. an, um die Profile Ihrer Kinder lesen zu können.

Eltern-Tipp 2: Begrenzen Sie die Online-Zeit

Das Internet gehört heute selbstverständlich zum Leben von Kindern und Jugendlichen dazu. Andere Hobbys, Schule oder Ausbildung dürfen aber nicht auf der Strecke bleiben. Deshalb sollten Sie als Eltern auf einen gesunden Freizeit-Mix achten – und mit Ihren Kindern vereinbaren, wie intensiv der Internet-Zugang genutzt werden darf.

Je nach Betriebssystem oder durch Zusatz-Software lässt sich eine Zeitbegrenzung am PC recht einfach einstellen. Weitere Informationen lesen Sie hierzu unter "Jugendschutz-Einstellungen in Windows: So surft Ihr Kind sicher im Web" sowie "Kostenlose Kindersicherung für Ihren PC einrichten". Die Links zu diesen Beiträgen finden Sie am Ende dieses Artikels.

Internet-Router bieten ebenfalls entsprechende Einstellmöglichkeiten – wie Sie diese am Beispiel der Fritz!Box vornehmen, zeigt der Artikel "So richten Sie die Kindersicherung im Internet-Router ein".

Eltern-Tipp 4: Stellen Sie den Kinderschutz mit spezieller Software ein

Jugendgefährdende Inhalte lassen sich besonders effizient mit einer Kinderschutz-Software herausfiltern. Im Elternbereich von www.fragFINN.de erhalten Sie einen Überblick über entsprechende Gratis-Programme. Diese Software schafft einen geschützten Surf-Raum. Kinder können so nur Seiten lesen, die von der "Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter e. V." anhand strenger Kriterien geprüft wurden.

Microsoft bietet gratis das Programm "Family Safety" zum Download an – mehr hierzu lesen Sie unter "Kostenlose Kindersicherung für Ihren PC einrichten". (Link siehe unten)

Eltern-Tipp 5: Legen Sie eine Favoriten-Liste und Startseite für Ihre Kinder fest

Besonders Kindern im Grundschulalter hilft es, wenn die Eltern ihnen im Internet-Programm eine Liste mit Lesezeichen (Favoriten) anlegen. So können die Kinder beispielsweise geeignete Spiele- oder Lern-Webseiten direkt öffnen. Sie können im Browser auch eine Standard-Startseite, z. B. das Lieblings-Portal Ihres Kindes, einstellen.

Eltern-Tipp 6: Zeigen Sie Ihren Kindern Kinder- und Jugendportale

Empfehlen Sie Ihren Kindern Webseiten, die speziell für junge Nutzer geeignet sind. Die Webseite http://www.fragfinn.de/ bietet nicht nur eine Kinderschutz-Software, sondern ist auch ein kindgerechtes Internet-Portal: Hier findet Ihr Kind eine Suchmaschine, Nachrichten und Surf-Tipps. Seit Herbst 2012 steht auch eine "FragFINN.de"-App zur Verfügung. So können Kinder auch unterwegs kindersicher auf Smartphone und Tablets das Internet nach Informationen durchforsten.

Ein anderes kindgerechtes Angebot gibt es unter http://www.internauten.de/. Das Portal gehört zur Initiative "Deutschland sicher im Netz". Die Initiative "Watch your Web" (http://www.watchyourweb.de/) bietet jungen Surfern an, dass Sie unangenehme Erfahrungen im Web melden können.

Eltern-Tipp 7: Sprechen Sie über den Umgang mit persönlichen Daten im Netz

Gerade für Kinder und Jugendliche ist ein hohes Maß an Privatsphäre wichtig. Im täglichen Leben würden die meisten ihr Privatleben kaum Unbekannten offenbaren. Auch im Internet haben es junge Anwender in der Hand, den Zugang zu privaten Infos zu beschränken.

Bei vielen Online-Diensten können sie das selbst bestimmen: Einstellungen lassen sich im Nutzerprofil oder bei den Kundendaten vornehmen.

Eltern-Tipp 8: Achtung –  Profil nicht in Suchmaschinen

Wenn sich Kinder und Jugendliche bei einer Internet-Gemeinschaft anmelden, sollte das Profil nicht über Suchmaschinen auffindbar sein. So können es nur die Community-Mitglieder lesen und nicht jeder Internet-Nutzer.

Bei den meisten Communitys sind Profile nur über Suchmaschinen auffindbar, wenn die Mitglieder es ausdrücklich wünschen. Da es aber auch Plattformen gibt, die das anders handhaben, sollte die Einstellung gleich bei der Registrierung überprüft werden.

Eltern-Tipp 9: Fantasienamen als Benutzername auswählen

Kinder unter 14 Jahren sollten im Web generell nicht mit ihrem echten Namen auftreten, sondern mit einem Fantasienamen – es sei denn, die Angaben sind nur für die eigenen Freunde zugänglich, wie das in manchem Communitys üblich ist.

Auch für Einträge in Foren sollten ein Pseudonym verwendet werden. Die Nennung des vollen Namens ist unter Datenschutz-Gesichtspunkten nur für ältere Jugendliche eine Option, wenn sie im Internet bewusst leichter gefunden werden wollen.

Eltern-Tipp 10: Persönlichkeits- und Urheberrechte

Wer Fotos von Freunden macht, darf sie nicht beliebig ins Netz stellen. Die Abgebildeten dürfen bestimmen, ob und wo die Bilder veröffentlicht werden. Daher sollten Sie Ihre Kinder bitten, keine Fotos von anderen zu veröffentlichen, ohne zu fragen.

Tipp:

Sprechen Sie mit Ihren Kindern hierüber – denn Ihnen als Eltern können
Schadenersatzklagen und Unterlassungsansprüche drohen. Kontrollieren Sie
bei Bedarf die Online-Aktivitäten Ihrer Kinder.

Gleichzeitig müssen Urheberrechte beachtet werden: Musik, Fotos, Filme
und andere Inhalte dürfen nicht beliebig kopiert und weiterverwendet
werden, wenn der Rechteinhaber es nicht erlaubt hat. Wer illegal Musik
herunter lädt oder anbietet, dem drohen Sanktionen – ab 14 Jahren.

Sie sehen: Nicht alles muss teuer bezahlt werden. Kostenlose Software tut es auch und ist auch von namhaften Herstellern verfügbar.

Weitere interessante Tipps rund um das Thema "Kinder sicher im Web unterwegs" lesen Sie in folgenden Artikeln:

Viel Erfolg beim Einstellen der Kindersicherungs-Optionen!

Tipp:

Erstellen Sie für Ihr Kind am PC ein eigenes Nutzerprofil
(Benutzerkonto), in dem Ihr Kind die gesetzten Filter nicht selbst
löschen kann. Anhängig von Betriebssystem und Browser ist es auch
möglich, für Kinder eigenhändig eine Positivliste mit Webseiten
anzulegen. So kann Ihr Kind nur auf ausgewählte Seiten surfen.

Eltern-Tipp 3: Aktivieren Sie im Betriebssystem den Kinderschutz

Kinder sollen das Internet auch auf eigene Faust entdecken können,
aber vor möglichen Gefahren geschützt werden. In einem ersten Schritt
können Eltern dazu die Internet-Einstellungen des PCs verändern. Manche
Betriebssysteme und Internet-Browser bieten Filter gegen Gewalt- und
Sex-Darstellungen.

Tipp:

Helfen Sie hier Ihren Kindern: Nur gute Bekannte sollten in Communitys
auf Bilder und Kontaktdaten zugreifen können. Je weniger frei zugänglich
ist, desto weniger Angriffsfläche wird unbefugten Nutzern geboten.

Peinliche Bilder und Texte in Netzwerk-Profilen sollten gelöscht werden.
Weisen Sie Ihr Kind daraufhin, dass auch gelöschte Inhalte als
Kopien an anderen Stellen noch vorhanden sein können. Das sollten Kinder vor
jeder Veröffentlichung bedenken.

Auch bei der Registrierung für Online-Dienste sollten junge Nutzer mit
persönlichen Angaben sparsam umgehen. Erläutern Sie mit Ihren Kindern
die Gefahren: Die Kinder sollen nur Daten eingeben, die für die Services
wirklich nötig sind. Im Zweifel eher auf die Eingabe verzichten.