Im- und Outplacement als personalpolitische Strategien in der Krise

Noch ist der arbeitsmarktpolitische Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise nicht erreicht und nicht alle Auswirkungen sind konjunkturbedingt. In dieser Situation werden auch strukturelle Branchenschwächen und Missmanagement deutlich. Leider werden für diese betroffenen Unternehmen die Kurzarbeiterregelungen nicht ausreichen; intelligente personalpolitische Lösungen wie das Im- und Outplacement sind gefragt.

Vielen Unternehmen stehen bis zum "Hals im Wasser". Das hat nicht immer nur konjunkturelle Gründe. Strukturprobleme in der Branche wie in der Automobilindustrie paaren sich mit Missmanagement wie bei verschiedenen Banken. Da wird Kurzarbeit nur ein sehr kurzfristiges Mittel sein. Unangenehme Entscheidungen wie Entlassungen stehen an. Verantwortungsbewusste Unternehmer werden diese Entscheidungen mit sozialpolitischen Flankierungen begleiten.

Ein probates Mittel ist ein Im- und Outplacement für die betroffenen Mitarbeiter anzubieten. Im Regelfall bieten sich zwei Formen an : privates Outplacement oder Sozialplanmaßnahmen wie z. B. Tranfergesellschaften.

Privates Outplacement
Privates Outplacement wird häufig für qualifizierte Fach- und Führungskräfte angeboten. Es haben sich darauf Beratungsunternehmen spezialisiert, die  

  • Beratung und Profiling,
  • Karriereplanung und Coaching sowie
  • Vermittlung

als Tätigkeitsschwerpunkte anbieten. Die anfallenden – zum Teil recht hohen – Kosten für indivduelle Beratung und Förderung werden häufig vollständig vom Unternehmen geleistet. 

Sozialplanmaßnahmen wie z. B. Tranfergesellschaften
Ist ein größerer Teil einer Belegschaft betroffen, werden Sozialpläne ausgehandelt. Es macht einen guten Sinn, auch Leistungen mit zu vereinbaren, die von der Bundesagentur für Arbeit mit finanziert werden können. Zu denen gehören: 

  • Maßnahmen zur Feststellung der Leistungsfähigkeit, der Arbeitsmarktchancen und des Qualifikationsbedarfs der Arbeitnehmer
  • Maßnahmen, die gezielte Hilfe bei der Bewerbung und Stellensuche durch ein Bewerbungs- oder Orientierungsseminar bieten
  • Outplacementberatung
  • Kurzqualifizierungsmaßnahmen
  • Maßnahmen zur arbeitsplatzbezogenen Qualifizierung
  • Praktika
  • Fortsetzung der Ausbildung für Auszubildenede
  • Existenzgründerseminare

Die Förderung wird als Zuschuss gewährt. Der Zuschuss beträgt 50% der Kosten, maximal 2.500 Euro pro Mitarbeiter.  

Meine Tipp zum Outplacement: Setzen Sie sich rechtzeitig mit Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften und der Bundesagentur für Arbeit zusammen, um über rechtliche Einzelheiten zu sprechen, damit der Übergang eines von Arbeitslosigkeit bedrohten Arbeitnehmers ein sanfter wird – vielleicht sogar rasch in eine neue Stelle!