Trigeminusneuralige homöopathisch behandeln – die Lokalität
Als Trigeminusneuralgie werden extrem heftige, meist blitzartig einschießende, scharfe Schmerzen im Gesichtsbereich bezeichnet, die häufig wie elektrische Schläge empfunden werden. Sie verlaufen entlang des Nervus trigeminus und können alle drei Verästelungen des Nervs betreffen oder auch nur einen Teil des Nervs.
Der erste Ast geht zur Stirn. Der zweite Ast in den Oberkiefer und der dritte Ast versorgt den Unterkiefer. Je nachdem, in welchem Teil des Nervs die intensivsten Schmerzen auftreten, kommen unterschiedliche homöopathische Mittel infrage.
Trigeminusneuralgie – stärkste Schmerzen im Oberkiefer-Bereich
- Calcium phosphoricum
- Calcium sulphuricum
Trigeminusneuralgie – stärkste Schmerzen im Unterkiefer-Bereich
Trigeminusneuralgie homöopathisch behandeln – mögliche Auslöser beachten
Bei der homöopathischen Behandlung einer Trigeminusneuralgie kommt dem möglichen Auslöser eine sehr wichtige Bedeutung zu. Als Auslöser kommen Berührung, Temperatureinflüsse, Bewegung wie etwa kauen oder sprechen und essen infrage. Auch kalte Luft oder ein Luftzug generell kann ein auslösender Moment für eine Trigeminusneuralgie sein.
Folgende homöopathische Mittel können spezifischen Auslösern zugeordnet weden:
Trigeminusschmerzen durch geringste Bewegung:
- Bryonia
- Chamomilla
- Natrium muriaticum
- Staphisagria
- Platinum
- Phosphorus
- Colocynthis
Trigeminusschmerzen durch geringste Berührung
- Bryonia
- China
- Hepar sulfuris
- Nux vomica
- Sepia
- Lachesis
- Mezereum
Auch die Seitigkeit der Trigeminusneuralgie ist wichtig für die Auswahl des passenden Mittels.
Rechtsseitige Mittel
- Pulsatilla
- Lycopodium
- Chelidonium
- Nux vomica
Linksseitige Mittel
- Lachesis
- Spigelia
- Hepar sulphuris
Wechsel der Seiten
Heftige Trigeminusneuralgie durch Wind und kalte Luft
- Aconit
- Arsenicum album
- Causticum
- Dulcamara
- Hepar sulphuris
- Magnesium phosphoricum
- Phophorus
- Silicea
- Sepia
Die homöopathische Behandlung einer Trigeminusneuralgie – die Modalitäten
Auch die Bedindungen, unter denen sich die Schmerzen verringern oder verstärken, können entscheidend für die homöopathische Mittelwahl sein. Folgende Modalitäten sind für die homöopathische Mittelwahl wegweisend:
Besserung der Beschwerden durch Kälte:
- Bryonia
- Causticum
- Lac caninum
- Pulsatilla
Besserung der Schmerzen durch Wärme:
- Arsenicum album
- Chamomilla
- Hepar sulfuris
- Mezereum
- Silicea
- Mag-phos.
- Spigelia
Die homöopathische Mittelwahl und der Verlauf der Behandlung
Nachdem das geeignete Akutmittel gefunden wurde, ist es häufig ratsam, eine homöopathische Konstitutionsbehandlung anzuschließen. Das homöopathische Akutmittel ist wohl in der Lage, die akute Schmerzattacke zu lindern. Dennoch kann es meist das Wiederauftreten der Trigeminusneuralgie nicht verhindern.
Um den Betroffenen dauerhaft von der Trigeminusneuralgie zu heilen, muss die Trigeminusneuralgie in Bezug auf die Gesamtsituation des Betroffenen gesehen und verstanden werden. Welche Vorerkrankungen gibt es? Welche auslösenden Bedingungen wie bespielsweise emotionalen oder beruflichen Stress gibt es? Welche familiäre Vorbelastungen gibt es möglicherweise bei den Eltern oder Großeltern?
Die Wirkung des homöopathischen Konstitutionsmittels bei Trigeminusneuralgie
In der Regel ist das passende Konstitutionsmittel dazu in der Lage, die Lebenskraft des Betroffenen soweit anzuregen, dass sie das Wiederauftreten der Trigeminusneuralgie verhindern kann.
Die nervliche Überreizung nimmt ab und der Betroffene findet andere Möglichkeiten mit zu viel Stress und nervlicher Belastung umzugehen. Manchmal kann dieser Prozess mehrere Monate in Anspruch nehmen. Doch die Abnahme der Schmerzattacken gibt den Betroffenen Mut und so kann das Konstitutionsmittel nach und nach seine volle Heilwirkung entfalten.
Bildnachweis: Mangostar / stock.adobe.com