Ansprache in einem Werbebrief: Wie Sie geschlechtsneutral formulieren

Selbstverständlich ist für Ihren Werbebrief die personalisierte Ansprache am besten. Doch das ist leider nicht immer möglich. Dann taucht das Problem auf, wie Sie mit Ihrem Werbebrief sowohl männliche als auch weibliche Personen ansprechen. Nicht alle Formulierungen sind in einem Werbebrief nach den Regeln der amtlichen Rechtschreibung erlaubt. Zudem sind manche für einen Werbebrief einfach ungeeignet. Auf was Sie achten müssen, lesen Sie in diesem Beitrag.

Spricht Ihr Werbebrief nicht persönlich eine bestimmte Person an, sollte Ihr Werbebrief Männer und Frauen gleichermaßen ansprechen. Welche Regeln der Rechtschreibung müssen Sie für die korrekte Formulierung beachten? Ein kurzer Überblick:

Doppelnennung im Werbebrief
Die Doppelnennung ist Duden-konform, z. B. Liebhaber und Liebhaberinnen. Benutzen Sie für Ihren Werbebrief eine solche Formulierung, sprechen Sie männliche und weibliche Empfänger an. Achten Sie jedoch darauf, dass Doppelnennungen in Ihrem Werbebrief nicht zu oft vorkommen, denn sonst wirkt der Werbebrief schwerfällig. Freundlicher wirkt die direkte Ansprache mit "Sie".

Schrägstrich im Werbebrief
Der Schrägstrich ist in einem Werbebrief zwar korrekt, aber nicht unbedingt empfehlenswert. Die Schrägstrich-Schreibweise ist nämlich nur mit Bindestrich korrekt und nur dann, wenn die weibliche Form lediglich durch Hinzufügen von Buchstaben an die männliche Form gebildet werden kann. Nicht möglich ist der Schrägstrich beispielsweise bei Kollege – Kollegin.

Verzichten Sie in einem Werbebrief besser auf diese Variante, weil sie zudem unübersichtlich und unpersönlich wirkt.

Binnen-I im Werbebrief
Laut Duden ist diese Möglichkeit der geschlechtsneutralen Formulierung nicht erlaubt. Allerdings ist diese weit verbreitet, zum Beispiel KollegInnen. Diese Form ist nicht empfehlenswert, weil das Schriftbild unschön wirkt. Zudem strengt die Mischung von Groß- und Kleinschreibung in einem Werbebrief beim Lesen an.

So vermeiden Sie die Ansprache eines bestimmten Geschlechts
Einige Tipps, wie Sie in Ihrem Werbebrief die Ansprache beider Geschlechter umgehen können:

  • Wählen Sie geschlechtsneutrale Oberbegriffe für Ihren Werbebrief, zum Beispiel statt "Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter" "Abteilungsleitung".
  • Verwenden Sie in Ihrem Werbebrief substantivierte Gerundivformen, zum Beispiel statt "Teilnehmer" "Teilnehmende".
  • Achten Sie darauf, dass sich teilweise auch Pronomen und Adjektive auf ein Geschlecht beziehen. Wählen Sie statt "jeder" in Ihrem Werbebrief besser "alle oder die", statt "keiner" "niemand".
  • Verzichten Sie in Ihrem Werbebrief auf klischeebelegte Ausdrücke, wie beispielsweise "Not am Mann".
  • Wenn Sie in Ihrem Werbebrief Bilder verwenden, sind solche empfehlenswert, die beide Geschlechter ansprechen.