Die folgenden 6 Fragen geben die
Antwort, worauf grundlegend beim Abschluss dieses Versicherungsschutzes zu
achten ist und welche Besonderheiten und Klauseln für eine gute Police
besonders zu beachten sind.
1. Wer benötigt die Wohngebäudeversicherung überhaupt?
Eine gesetzliche Pflicht zum Abschluss der Versicherung gibt es nicht, dennoch ist der Wohngebäudeschutz sämtlichen Eigentümern einer Wohnimmobilie zu empfehlen. Beschädigungen der Immobilie durch Feuer, Blitzschlag, Unfälle oder andere Formen der Sachbeschädigung müssten bei einem fehlenden Versicherungsschutz aus privater Tasche gezahlt werden, was schnell zu vier- oder fünfstelligen Eurobeträgen führt. Die Kosten für Wiederherstellung und Reparatur sollten bestenfalls an eine Versicherungsgesellschaft weitergegeben werden können.
2. Was wird durch die Versicherung genau geschützt?
Im Leistungsbereich umfasst die Wohngebäudeversicherung das Gebäude mit sämtlichen Bestandteilen, die fest mit ihm verbunden sind. Neben dem Mauerwerk zählen hierzu das Dach, die Solaranlage, eingesetzte Fenster und Türen, Antennen und mehr. Nicht durch den Versicherungsvertrag erfasst werden frei bewegliche Objekte, die sich im Inneren des Wohngebäudes befinden. Diese müssen separat durch eine Hausratversicherung abgesichert werden, was bei einem Miethaus von der jeweiligen Mietpartei und nicht vom Vermieter durchzuführen ist.
3. Gibt es Unterschiede in den Gebäudetypen?
Eine wesentliche Grundlage für die Tarifierung stellt die Art des Wohngebäudes dar, wobei die meisten Versicherungen eine einheitliche Unterteilung vornehmen. Abgegrenzt werden Ein- und Zwei-Familien-Häuser, größere Mietshäuser mit mehreren Parteien sowie Ferienhäuser. Auch für kombiniert genutzte Gebäude mit einem Wohn- und Geschäftsbereich lassen sich je nach Versicherung gesonderte Konditionen finden. In sämtlichen Fällen kann das Gebäude denkmalgeschützt sein, was zu einem höheren Wert und somit teureren Absicherung beiträgt.
4. Was fließt in die Tarifierung einer Wohngebäudeversicherung ein?
Wie in allen Versicherungssparten ergibt sich ein großes Spektrum an Leistungen und Beitragshöhen, weshalb ein umfassender Versicherungsvergleich anzuraten ist. Basis für die Beitragsberechnung stellt die regionale Klassifizierung dar, wodurch beispielsweise höhere Risiken aufgrund von Hochwasser oder Lawinenabgang erfasst werden.
Hiernach werden die Wohn- und Gebäudefläche sowie Alter und Zustand des zu schützenden Gebäudes herangezogen. Letzterer Faktor wird über die Bauklasse erfasst, der beispielsweise etwas über die Feuerbeständigkeit des Mauerwerks aussagt. Auf Basis all dieser und weiterer Faktoren wird die Beitragsberechnung vorgenommen.
5. Welche Vertragsoptionen der Wohngebäudeversicherung sind sinnvoll?
Neben einem Standardschutz des Gebäudes bieten viele Versicherer gegen Aufpreis oder in besseren Tarifmodellen Zusatzleistungen an. Manche von ihnen sind für sämtliche Hausbesitzer interessant, beispielsweise die Kostenübernahme der Aufräumkosten nach einem Schadensfall oder der Einschluss des Risikos Dekontamination.
Auch Überspannungsschäden der Haustechnik nach Blitz oder die Absicherung von Ableitungsrohren und sonstigen Bestandteilen des Grundstücks sind empfehlenswert, selbst wenn diese nicht fester Teil des Wohngebäudes sind. Dies hängt auch von Anzahl und Wert solcher Extras rund um das Gebäude ab eine unabhängige Beratung ist zu empfehlen.
6. Sind Elementarschäden Teil des Versicherungsschutzes?
Im Regelfall umfasst eine Wohngebäudeversicherung keine Elementarschäden wie Erdrutsche, Lawinen, Schneedruck oder Überschwemmungen. Eine zusätzliche Absicherung dieser Ereignisse im Rahmen einer Elementarschadenversicherung ist jedoch möglich und wird als Vertragsergänzung zur klassischen Wohngebäudeversicherung fast überall angeboten.
Je nach Versicherungsgesellschaft wird sogar ein getrennter Abschluss von Policen in den beiden Versicherungssparten möglich, damit Sie nicht nur auf einen Versicherer für die umfassende Absicherung Ihres Wohngebäudes angewiesen sind. Hier empfiehlt es sich, für die klassische Wohngebäudeversicherung und separat für Elementarschäden einen Versicherungsvergleich durchzuführen und auf unabhängiger Basis zu ermitteln, wo der beste Versicherungsschutz wartet.