Unter Wissenschaftlern herrscht keine Einigkeit
Über kein anderes Produkt gibt es so viele Meinungsverschiedenheiten wie zum Thema Kaffee und seine Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Vor einigen Jahren waren Wissenschaftler noch der Ansicht, dass Kaffeegenuss Herzkrankheiten fördert und dass Herz-Kreislauf-Patienten demzufolge überhaupt keinen Kaffee mehr zu sich nehmen sollten.
Andere Studien hingegen erzielten das Ergebnis, dass der Genuss von Kaffee bei normotensiven Senioren einen Schutzeffekt darstellt, bei dem die Herz Kreislauf Mortalität um 43 Prozent gegenüber kaffeeabstinenten Probanden vermindert wird. Zudem soll er der Reduktion des Schlaganfall Risikos dienlich sein.
Der Kaffeekonsum und seine Auswirkungen
Die weitreichende Meinung, dass Kaffee Stress und Nervosität lindern soll, hat sich mittlerweile als Irrtum erwiesen. Insbesondere bewirkt der Konsum von Kaffee, dass Männer anschließend lauter sprechen und aggressiver sind. Anstatt Gefühle von Stress und Nervosität zu lindern, verstärkt er sie. Nehmen Sie täglich größere Mengen an Kaffee zu sich, kann das sogar schädlich sein.
Die Folgen reichen von innerer Unruhe über Schlaflosigkeit bis hin zu Übelkeit und Erbrechen. Schaffen Sie es, eine Überdosis des heißgeliebten Getränkes zu sich zu nehmen, enden Sie sogar möglicherweise im Delirium. Ab welcher Tasse Kaffee diese Reaktionen in Erscheinung treten, kann verallgemeinert nicht gesagt werden, da -vergleichbar mit dem Alkoholkonsum- der Körper eines Individuums mehr Kaffee verträgt als der eines anderen. Im Prinzip sollten Sie ab der siebenten Tasse aufpassen. Machen Sie sich bewusst, dass Kaffee eine suchterzeugende Wirkung hat.
Die richtige Behandlung der Kaffeesucht
Die Möglichkeiten, vom Kaffeekonsum wegzukommen sind vielfältig und abhängig von den Gründen, warum Sie überhaupt Kaffee trinken.
Getränke mit weniger Koffein
Trinken Sie Kaffee aufgrund seines guten Geschmacks, so hilft es Ihnen, auf Kaffeegetränke zurückgreifen, die weniger Koffoin enthalten als ein richtiger Kaffee. Hierzu eignet sich beispielsweise ein Cappuccino hervorragend. Für Sie bedeutet das: gleicher Geschmack bei reduziertem Koffeingehalt.
Teesorten als Ersatz
Hier empfehle ich Ihnen langsam vorzugehen. Da ein Tee ganz anders schmeckt als Kaffee, wird es nicht möglich sein, sein Trinkverhalten von einem Tag auf den anderen umzustellen. So wie alle Menschen sind auch Sie ein Gewohnheitstier, das seinen Gaumen erst an die neue Geschmacksrichtung gewöhnen muss, bevor Sie den Tee als einen angemessenen Ersatz für Kaffee akzeptieren.
Versuchen Sie am ersten Tag einmal, wenn Ihr Verlangen nach Kaffee wiedereinmal zum Vorschein tritt, eine Tasse Kaffee durch eine Tasse Tee zu ersetzen. Am zweiten Tag erhöhen Sie das Ganze auf zwei Tassen und so weiter. Irgendwann sind Sie bei Tag x angelangt und Ihr Verlangen nach Kaffee hat sich – ebenso wie Ihr Stress – in Lust aufgelöst.
Kakao als Alternative
Wenn Sie Tee nicht ausstehen können, eignet sich auch Kakao als Mittel zum Zweck. Zwar kommt er in Hinblick auf den Geschmack auch nicht in die Nähe des Kaffees, aber zumindest sieht er ihm farblich sehr ähnlich und ist von dickflüssigerer Konsistenz als ein wässriger Tee.
Möchten Sie von Ihrer Sucht nach Kaffee loskommen, sollten Sie Ihren Körper an ein alternatives Produkt gewöhnen. Haben Sie das erst einmal geschafft, wird die Sucht kein Problem mehr für Sie sein und Ihr Körper ist nicht mehr dem Stress ausgesetzt, den Kaffee ihm bereiten kann.
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