Wer ist besonders anfällig für Blasenentzündungen?
Am häufigsten trifft es Frauen: Harnwegsinfektionen entstehen bei ihnen leichter, weil die Harnröhre sehr kurz ist und Bakterien schneller eindringen können. Vor allem bei falschem Reinigen des Afters, der sehr nahe bei der Harnröhre liegt, können Darmbakterien in die Blase geraten. Nach dem Stuhlgang sollten Sie sich daher unbedingt angewöhnen, nach hinten abzuputzen. Auch andere Keime, Pilze und Viren können eine Entzündung auslösen.
Anfälliger sind Sie auch, wenn Sie sich ungeschützt nasser Kälte aussetzen, sich zum Beispiel im Schwimmbad mit einem nassen Badeanzug außerhalb des Wassers bewegen, oder wenn Sie Stress haben. Während der Menstruation, bei Diabetes mellitus, Harnwegssteinen oder wenn Sie ständig mit einem Blasenkatheter versorgt werden, kommt es ebenfalls schnell zu einem Harnwegsinfekt.
Bei starken Beschwerden Urin untersuchen lassen
Sollte sich nach einer Untersuchung kein problematischer Keimbefall ergeben haben, können Sie Ihre Beschwerden mit Heilpflanzen behandeln. Müssen Sie Antibiotika einnehmen, können Sie trotzdem zusätzlich harntreibende Pflanzen anwenden. Am besten nehmen Sie diese als Tee zu sich, damit Sie die notwendige Flüssigkeitszufuhr automatisch erreichen.
Ist der Geschmack eines Tees Ihnen jedoch zuwider, greifen Sie auf Heilpflanzen in Tabletten- oder Tropfenform zurück. Diese haben den Vorteil, dass Sie in konzentrierter Form vorliegen. Das Trinken dürfen Sie bei der Einnahme allerdings nicht vergessen! Das A und O einer Harnwegsbehandlung ist viel Flüssigkeit, damit Keime, Steine oder Grieß ausgespült werden.
Antibakteriell und bitter: Bärentraubenblätter
Desinfizierend und gegen Bakterien im Harn wirken die Blätter der Bärentraube. Dazu sollte der Harn alkalisch sein, da sonst der Inhaltsstoff Hydrochinon nicht wirken kann. Nehmen Sie daher über den Tag verteilt zusätzlich einen halben bis einen Teelöffel Natriumhydrogencarbonat (Natron) in einem Glas Wasser ein. Der Bärentraubenblättertee schmeckt sehr bitter und wird nicht von jedem toleriert. Als Alternative bieten sich die fertigen Arzneimittel Arctuvan Filmtabletten und Cystinol akut Dragees an.
Birkenblätter zum Durchspülen
Birkenblätter werden wegen ihrer harntreibenden Wirkung bei Harnwegsinfekten eingesetzt. Sie spülen die Niere und Blase durch, ohne sie zu reizen. Für einen Tee nehmen Sie zwei bis drei Teelöffel der zerkleinerten Birkenblätter und übergießen sie mit 150 ml kochenden Wassers. Lassen Sie ihn 15 Minuten ziehen und trinken Sie drei bis vier Tassen zwischen den Mahlzeiten. Birkenblätterextrakt finden Sie solo in Urorenal Brausetabletten und kombiniert in vielen Blasen- und Nierentees, zum Beispiel von Heumann, Sidroga oder H & S.
Harntreibend, entzündungshemmend, krampflösend: Echte Goldrute
Gleich mehrfach aktiv ist das Echte Goldrutenkraut: Sie wirkt harntreibend, gegen Entzündungen und beugt Harnsteinen und Nierengrieß vor. Ebenfalls hilfreich ist die schwach entkrampfende Eigenschaft. Die Zubereitung ist die gleiche wie bei den Birkenblättern.
Zur Durchspültherapie sind auch Orthosiphonblätter und Hauhechelwurzel geeignet. Diese beiden Heilpflanzen sollten nur in Kombination mit Goldrutenkraut verwendet werden. Eine Wirkung dieser Mischung wurde inzwischen durch einige klinische Studien belegt.
Rezept für einen Blasen- und Nierentee
Birkenblätter 30g
Orthosiphonblätter 30g
Echtes Goldrutenkraut 20g
Hauhechelwurzel 20g
Lassen Sie sich diese Mischung in der Apotheke zusammenstellen und trinken Sie zwei bis vier Tassen täglich zwischen den Mahlzeiten. Für eine Tasse brauchen Sie zwei bis drei Teelöffel der Teemischung und 150 ml kochendes Wasser. 15 Minuten ziehen lassen.
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