Unterschätztes Fotozubehör: Stative

Ob Makroaufnahme, Nachtaufnahme oder Sportfotografie mit Teleobjektiv – das Fotostativ ist ein extrem wichtiges Fotozubehör. Verwackeln, völlig missratener Bildausschnitt und lahme Arme sind sonst vorprogrammiert. Doch die Auswahl an Stativen ist riesig. Worauf kommt es beim Kauf eines Stativs an?

Eigentlich geht es bei der Auswahl eines passenden Stativs um drei Fragen:

  1. Welchen Stativkopf benötige ich?
  2. Wie schwer ist meine Fotoausrüstung?
  3. Und schließlich die Gretchenfrage: Stabilität oder Leichtigkeit? Letztere Frage kann auch lauten: Dreibein oder Einbein?

Wenn man sich bei der Auswahl des Stativs an diesen drei Punkten orientiert, findet man recht schnell das passende Fotozubehör. Aber der Reihe nach:

3-Wege-Neiger oder Kugelkopf
Der Kopf des Stativs dient dazu, die Kamera auf dem Stativ in die gewünschte Position bringen und fixieren zu können. Hier gibt es zwei unterschiedliche Techniken: Die Neiger (meist 3-Wege-Neiger) und die Kugelköpfe. Der Vorteil der 3-Wege-Neiger liegt in der guten Reproduzierbarkeit der Kameraposition.

Deshalb eignet sich dieser Kopf vor allem für die schnelle Sportfotografie und für Panoramaaufnahmen. Nachteil: Der Fotograf muss jede Achse einzeln arretieren. Der Kugelkopf erlaubt hingegen eine schnelle Justierung in allen Ebenen – allerdings zu dem Preis, dass Schwenken und Neigen in lediglich einer Achse nur sehr ungenau möglich ist.

Belastbarkeit des Fotozubehör
Stative muss man mit sich tragen – folglich sollte man auf unnötigen Ballast verzichten. Das Eigengewicht des Stativs hängt auch vom Gesamtgewicht der Fotoausrüstung, also Kamera, Objektiv, Blitz und weiteres Fotozubehör, ab. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf eines Stativs erkundigen, wie schwer die eigene Fotoausrüstung ist.

Stabilität versus Leichtigkeit
Die richtig stabilen Stative sind schwer, die leicht zu transportierenden dagegen eher instabil. Im Ergebnis wird man meist eine Kompromisslösung suchen. Um die richtige Entscheidung zu treffen, sollte man sich bewusst machen, für welchen Einsatz man das Stativ vorrangig verwendet: Nimmt man das Fotozubehör oft mit auf Fotosafaris, so steht ein geringes Eigengewicht im Vordergrund.

Gewicht sparen lässt sich auch durch die Wahl eines so genannten Einbein-Stativs. Allerdings ist hier der Einsatzbereich doch eher begrenzt. Vernünftiger ist es, Gewicht über die verwendeten Materialien zu sparen. Vorsicht ist allerdings bei Plastik-Varianten oder Plastik-Klemmen an den Stativbeinen angebracht. Diese fixieren oftmals nach einiger Zeit nicht mehr vollständig, so dass die Beine einknicken. Um so wichtiger ist  es, sich vor dem Kauf zu überlegen, welche maximale Gesamthöhe man bei seinem Stativ benötigt und darüber zusätzliches Gewicht einzusparen.

Und auch hier gilt: Der Fotofachhandel ist in aller Regel die beste Adresse, wenn es um Fotozubehör geht. Denn hier findet man Fachpersonal, das Zeit in die Beratung der Kunden investiert.