Schwitzen: Was ist normal und was ist übermäßiges Schwitzen?

Schwitzen ist eigentlich normal. Besonders an heißen Tagen wird die Schweißproduktion angeregt, um den Körper zu kühlen. Der Schweiß auf der Haut erzeugt beim Verdunsten eine kühlende Wirkung.

Schwitzen ohne Hitze

Manchmal wird aber auch urplötzliche eine große Menge an Schweiß erzeugt, ohne dass eine erkennbare Ursache wie Hitze zugrunde liegt. Manche Menschen haben schweißnasse Hände oder Füße. Der Leidensdruck ist enorm, da der übermäßige Schweiß im Alltag stark behindert. Mit schweißnassen Händen mag man niemanden mit einem Händedruck begrüßen und nasse Füße riechen irgendwann penetrant. Übermäßige Schweißbildung unter den Achseln ist ebenfalls ein großes Problem für viele Menschen. Sie ziehen sich zurück und geraten in die soziale Isolation oder sogar in einen depressiven Stimmungszustand.

Der Mediziner spricht bei übermäßigem Schwitzen von Hyperhidrose. Der Unterschied zwischen normalem und übermäßigem Schwitzen ist für Laien nur schwer einzuschätzen. Wenn Sie eine plötzliche Veränderung bei ihrem bisher normalen Schwitzen bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Wie viel Schweiß ist normal?

Die normale Schweißmenge ist bei jedem Menschen unterschiedlich, beträgt jedoch etwa ein bis zwei Liter pro Tag. Bei schwerer körperlicher Arbeit oder starker sportlicher Belastung kann ein Mensch auch bis zu drei Liter Schweiß pro Stunde produzieren.

Anzeichen für vermehrte Schweißbildung können nasse Flecken auf der Kleidung, durchgeweichte Strümpfe oder Wasserflecken auf berührtem Stoff oder Papier sein. Pilzinfektionen an den Füßen können ein Hinweis auf übermäßige Schweißbildung sein. Die Infektion bildet sich durch die Staunässe, wenn geschlossenes Schuhwerk getragen wird.

Der Geruch macht den Unterschied

Bei gesunden Menschen ist der Schweiß normalerweise geruchlos. Bei vorliegenden Erkrankungen kann die Zusammensetzung des Schweißes verändert sein. Ein unangenehmer Geruch entsteht.

Stress als Auslöser für vermehrtes Schwitzen

Nicht nur Erkrankungen können zu übermäßigem Schwitzen führen. Auch Stress, Kummer, Wut oder Ärger haben einen direkten Einfluss auf den Körper und sogar auf die Schweißproduktion. Sicherlich kennt jeder die vermehrte Schweißproduktion bei Situationen, in denen man ängstlich oder aufgeregt ist.

Hormonelle Faktoren

Während der Wechseljahre der Frau kommt es zu hormonellen Veränderungen im Organismus. Relativ häufig leiden die Frauen während dieser Zeit unter sogenannten Hitzewallungen. Urplötzlich wird ihnen extrem heiß und sie beginnen zu schwitzen. Besonders während der Nacht kann es vorkommen, dass Frauen so nass geschwitzt sind, dass sie Nachtkleidung oder Bettwäsche wechseln müssen.

Weitere Ursachen für übermäßiges Schwitzen

Starkes Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Überfunktion der Schilddrüse, neurologische und psychische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Infektionskrankheiten, Rauchen, Alkohol sowie einige Medikamente können unter anderem die Schweißbildung fördern.

Besonderheit Nachtschweiß

Einige schwerwiegende Erkrankungen gehen mit übermäßiger Schweißbildung während der Nacht einher. Nachtschweiß ist immer ein Alarmsignal und sollte unbedingt vom Arzt abgeklärt werden.

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