Übungen – sinnvoll, aber oft schwer einplanbar
Jedes Mal, wenn der Rücken schmerzt, erinnert man sich daran, dass man eigentlich Übungen machen sollte, um die Wirbel und Muskeln zu entlasten. Leider fehlt es an der dazu nötigen Zeit.
Oder man beginnt voller Elan mit einem Rückenprogramm, um dann dem inneren Schweinehund zu erliegen und nachlässig zu werden. Kennen Sie das auch? Dann sind die folgenden Übungen genau das Richtige für Sie. Sie sind nicht nur kurz, sondern machen Ihren Rücken für den kommenden Tag startklar. Und zwar dort, wo es am Gemütlichsten ist: im Bett.
Der richtige Zeitpunkt hilft beim Durchhalten
Morgens im Bett haben Sie die besten Voraussetzungen für ein kleines Rückentraining. Sie sind gut durchgewärmt und Ihre Muskeln darum dehnbar. Sie fühlen sich wohl, sind entspannt. Der neue Tag hatte noch keine Gelegenheit, Sie zu stressen. Die Zeit vor dem Aufstehen gehört ganz Ihnen. Dadurch fällt es leichter, die Übungen zur Routine werden zu lassen.
Fünf Minuten am Morgen mobilisieren Ihren Rücken
- Legen Sie sich auf den Rücken und winkeln Sie die Beine an. Ziehen Sie nun den Bauch ein, so dass in den Lendenwirbeln eine Rollbewegung entsteht. Kippen Sie dann das Becken ab, damit sich die Wirbel wieder strecken. Wiederholen Sie diese Übung sooft Sie mögen und achten Sie bewusst auf die sich bewegende untere Wirbelsäule. Spüren Sie auch den Muskeln nach.
- Lassen Sie die Beine angewinkelt und strecken Sie die Arme soweit es der Platz zulässt in Schulterhöhe neben sich. Senken Sie nun beide Knie nach rechts auf die Matratze. Wenn es klappt, drehen Sie den Kopf nach links. Sie sollten eine leichte Dehnung in den Muskeln entlang der Wirbelsäule bemerken. Wechseln Sie danach mit Kopf und Beinen auf die andere Seite. Das löst auch Verspannungen in der Ileosakral-Region (Kreuzbein). Ein paar Mal wiederholen.
- Die Beine bleiben aufgestellt. Strecken Sie das rechte Bein langsam aus und unterstützen Sie die Bewegung, indem Sie die Ferse gut nach unten ziehen. Legen Sie den linken Arm nach oben. Dadurch dehnen sich die Muskeln und die Wirbel bekommen mehr Platz. Wechseln Sie Bein und Arm nach ein paar Sekunden. Achten Sie darauf, dass alles angenehm für Sie ist. Rückenschmerzen sollten auf keinen Fall auftreten.
- Strecken Sie sich aus. Schieben Sie den Rumpf auf die rechte Seite. Hände und Füße bleiben liegen. Das ganze sieht ein bisschen nach Halbmond aus. Sie erreichen damit eine seitliche Dehnung des Rückens. Wechseln Sie die Seite.
- Legen Sie sich ganz bequem hin. Ziehen Sie Ihr Kinn zur Brust, ohne es besonders anzuheben. Machen Sie einfach ein Doppelkinn. Die Muskeln im Nackenbereich zeigen an, ob eine Dehnung stattfindet. Kinn wieder gerade und nach einigen Augenblicken wieder absenken.
Weniger ist mehr – häufiger ist besser
Natürlich lassen sich Rückenschmerzen nicht durch einmalige Übungen kurieren. Bei den vorgestellten Bewegungsabläufen geht es vor allem um eine Mobilisation der Wirbel und eine Dehnung der Muskeln. Wer schon morgens mit einer verspannten Muskulatur loszieht, wird während des Tages sicher immer wieder den Rücken spüren.
Besonders wenn Stress kommt, verspannen sich die Muskeln noch mehr. Durch unseren angeborenen Impuls, bei Stress zu kämpfen oder zu fliehen, machen sich die Muskeln durch Anspannung bereit. Erfolgt dann keine Aktion, bleiben wir im wahrsten Sinne des Wortes mit eisernem Rücken zurück.
Die Übungen sollten Sie täglich machen. Es ist hilfreicher, sie lieber etwas kürzer, dafür aber regelmäßig zu trainieren. Tägliche drei Minuten erfreuen Ihren gestressten Rücken deutlich mehr, als einmal pro Woche eine halbe Stunde Rückengymnastik.
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