Psoriasis-Arthritis: Wenn Schuppenflechte die Gelenke befällt

Ohne erkenntlichen Grund entzündet sich die Haut, ist schuppig und juckt. Mal sind nur kleine Stellen betroffen, mal ganze Körperteile. Zwei Millionen Menschen in Deutschland kennen diese Symptome nur zu gut, sie leiden unter Schuppenflechte. Bei jedem Dritten ist nicht nur die Haut betroffen: Die Betroffenen leiden an Psoriasis-Arthritis, die auch die Gelenke angreift.

Typisch Psoriasis: Entzündete Haut mit Schuppen

Psoriasis, wie Schuppenflechte medizinisch heißt, zählt zu den häufigsten chronischen Krankheiten weltweit. Durch eine fehlerhafte Immunreaktion erneuert sich die Haut stellenweise um ein Vielfaches schneller. Dadurch entstehen rötliche Entzündungen mit silbrig-weißen Schuppen auf der Haut, die sogenannten Plaques. Mal sind die Plaques größer, mal kleiner. Insbesondere an Kopf, Ellenbogen und Knien entzündet sich die Haut, es können aber auch andere Körperteile betroffen sein.

Schuppenflechte als Systemerkrankung

Schuppenflechte ist eine Autoimmunerkrankung, die schubweise auftritt. Weil sie nicht nur die Haut betrifft, bezeichnen Experten sie als Systemerkrankung. In zahlreichen Fällen sind neben der Haut Nägel, Organe oder Gelenke betroffen. Viele Patienten leiden zudem an Begleiterkrankungen wie Gefäß- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit und Depression.

Symptome der Psoriasis-Arthritis

Greift die Schuppenflechte Gelenke an, sprechen Hautärzte von Psoriasis-Arthritis oder Arthritis psoriatica. Bei jedem zehnten Betroffenen fehlen die typischen Hautsymptome, weshalb Ärzte die Krankheit nur schwer diagnostizieren können. Die entzündliche Erkrankung der Gelenke führt vor allem bei Erwachsenen zwischen 35 und 55 Jahren zu Schmerzen, Steifheit und Schwellungen.

Insbesondere die kleinen Gelenke in Finger und Zehen entzünden sich und schwellen an. Daneben können Knie, Hüfte, Schulter und Wirbelsäule betroffen sein. Schmerzen und Steifigkeit schränken im Alltag erheblich ein. Wird Psoriasis-Arthritis nicht behandelt, können Gelenke zerstört werden und bleibende Missbildungen entstehen.

Schuppenflechte an Haut und Gelenken behandeln

Schuppenflechte in all ihren Formen ist nicht heilbar, die Krankheit ist aber gut behandelbar. Bei Psoriasis-Arthritis kommen in der Regel nicht steroidale Antirheumatika zum Einsatz. Sie lindern zwar Schmerzen und Entzündungen, wirken aber nicht gegen die typischen Hautsymptome.

Leichte Plaques lassen sich mit Salben und Cremes mit Kortison oder Dithranol behandeln. Bei mittleren und schweren Fällen von Schuppenflechte verschreiben Ärzte Tabletten oder Spritzen mit Medikamenten wie Methotrexat, Fumarsäureester oder Ciclosporin.

Besonders wirksam und gut verträglich sind Biologika. Die biotechnologisch hergestellten Eiweiße mit Wirkstoffen wie Secukinumab schalten bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe des Körpers aus. Biologika helfen bei schwerer Plaque-Psoriasis genauso wie bei Psoriasis-Arthritis, weil sie ihre Wirkung dort entfalten, wo die Entzündungsprozesse entstehen.

Bildnachweis: irina_g / stock.adobe.com