Schon gewusst? Zehn Fakten zur Schuppenflechte

Hautrötungen und juckende Stellen: Ob es sich dabei um Schuppenflechte handelt, kann ein Dermatologe meist schon anhand des Aussehens der Haut feststellen; eine Gewebeprobe bringt dann die Gewissheit. Wer an Psoriasis leidet, wird die Krankheit sein Leben lang nicht mehr los.

Zwar macht sie sich nicht ständig bemerkbar, mit Schüben muss man aber jederzeit rechnen. Wie man die Wahrscheinlichkeit eines Schuppenflechte-Ausbruchs verringert und die Symptome erfolgreich bekämpft, verraten die folgenden zehn Fakten.

1. Schuppenflechte ist nicht heilbar.

Die Psoriasis, so wird die Schuppenflechte von Medizinern und Fachleuten genannt, ist die häufigste chronische Hautkrankheit der Welt. Rund um den Globus sind über 125 Millionen Menschen davon betroffen, in Deutschland leiden rund zwei Millionen Menschen daran.

2. Bei Psoriasis spielt die Haut verrückt.

Die chronische Hautkrankheit Psoriasis ist eine Autoimmunkrankheit. Die Abwehrkräfte können nicht eindeutig zwischen körpereigenen, gesunden Zellen und fremden, gefährlichen Zellen unterscheiden. Die Abwehrreaktion richtet sich gegen die eigentlich ungefährlichen Zellen in der Haut. Die Produktion neuer Zellen läuft deshalb um ein Vielfaches schneller als bei gesunden Menschen. Die betroffenen Stellen sind entzündlich gerötet und weisen silbrig-weiße Schuppen auf.

3. Es besteht keine Ansteckungsgefahr.

Unwissende nehmen häufig einen Sicherheitsabstand zu Psoriasis-Patienten ein, weil sie das Aussehen der Haut abstoßend finden und Angst haben, sich anstecken zu können. Diese Furcht ist jedoch unbegründet. Die Ursache für Schuppenflechte liegt in den Genen verankert. Die Krankheit kann also vererbt, aber nicht übertragen werden.

4. Schuppenflechte tritt in verschiedenen Formen auf.

In drei Vierteln aller Fälle tritt Schuppenflechte zum ersten Mal zwischen dem 15. und dem 39. Lebensjahr auf (Typ-1-Psoriasis), bei 25 Prozent der Fälle im Alter zwischen 50 und 60 (Typ-2-Psoriasis). Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. Man unterscheidet jedoch verschiedene Formen der Schuppenflechte:

  • In 85 Prozent aller Fälle handelt es sich um Psoriasis vulgaris. Bei dieser häufigsten Psoriasis-Form treten die Schuppenherde an Ellenbogen, Knien und Steißbein in etwa zwei Zentimeter großen Plaques auf. Auch Kopfhaut und Nägel können betroffen sein.
  • Bei der selteneren Form Psoriasis guttata, die häufig nach einer Streptokokken-Infektion auftritt, sind die Plaques tropfenförmig und viel kleiner.
  • Fünf Prozent der Patienten leiden unter Psoriasis pustulosa, bei der statt Schuppen Eiterbläschen auftreten, vorrangig an Hand- und Fußflächen.
  • Etwa jeder zehnte Patient mit Psoriasis vulgaris entwickelt nach zirka acht Jahren eine Psoriasis arthropathica, die die Innenhaut der Gelenke befällt und zu Arthritis führt.

5. Bestimmte Risikofaktoren lösen die Hautkrankheit aus

Auch wenn der Auslöser in den Genen liegt: Ärzte haben bestimmte Risikofaktoren identifizieren können, die vermehrt zu einem neuen Schub der Hautkrankheit führen können. Dazu zählen:

  • Stress
  • Hautverletzungen oder -reizungen
  • Konsum von Nikotin und Alkohol
  • Infektionen
  • Übergewicht
  • Wirkstoffe in Medikamenten
  • hormonelle Belastungen

6. Schuppenflechte geht oft mit anderen Krankheiten einher.

Psoriasis ist nicht nur eine Hautkrankheit. Die Entzündung der Haut kann beispielsweise auch die Gelenke betreffen. Mediziner haben jedoch festgestellt, dass viele weitere Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Erkrankungen des Verdauungstraktes gehäuft bei Psoriatikern auftreten. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind deshalb für Betroffene besonders sinnvoll.

7. Psoriasis wirkt sich auf die Psyche aus.

Es ist wie ein Teufelskreis: Durch Stress oder andere einschneidende Erlebnisse, die die Psyche belasten, wird die Hautkrankheit ausgelöst. Ist die Schuppenflechte akut und für das soziale Umfeld sichtbar, führen die Abweisungen und Hemmungen zu weiteren seelischen Belastungen. Eine Linderung der Symptome ist kaum möglich. Viele Patienten verspüren jedoch Besserung, wenn sie Entspannungstechniken erlernen oder sich mit anderen Betroffenen über die alltäglichen Erfahrungen austauschen können.

8. Haut mit Psoriasis benötigt spezielle Pflege.

Gerade weil Schuppenflechte nicht heilbar ist, benötigt die Haut besondere Pflege. Regelmäßig sollte die Haut von den Schuppen befreit und mit rückfettenden Salben versorgt werden. Spezielle Pflegemittel sind auf die hohen Ansprüche der Psoriasis-Haut ausgelegt. Unter Umständen müssen auch medizinische Cremes und Shampoos zum Einsatz kommen, um die Entzündung einzudämmen. Nur so kann das Hautbild und der Zustand der Haut verbessert werden.

9. Vielseitige Therapiemöglichkeiten können die Symptome eindämmen.

In vielen Fällen reicht die regelmäßige Hautpflege nicht aus, um mit der Hautkrankheit den Alltag zu meistern. Innerliche Medikamente mit Fumarsäure, Retinoiden, Biologika oder Immunsuppressiva sind eine Möglichkeit, die Haut zu beruhigen. Wohltuend für den ganzen Körper sind Therapien mit Solebädern und Lichtbestrahlung.

10. Ein gesunder Lebensstil führt zu einer gesunden Haut.

Getreu dem Motto „Du bist, was du isst“ wirken sich auch die Ernährungsgewohnheiten auf den Krankheitsverlauf aus. Wenig Fett und Zucker, dafür umso mehr Vitamine und Mineralstoffe sind wichtig für eine gesunde Haut. Ein geringer Alkoholkonsum kann sich ebenfalls positiv auf die Symptomatik auswirken. Mit einer gesunden Ernährung beugt man zudem Übergewicht vor.

Bildnachweis: Ban / stock.adobe.com