Der im Frühjahr 2009 grassierende Grippe-Erreger vom Subtyp A H1N1 hat sich von Mexiko über Nordamerika bis nach Europa verbreitet und wurde bis Anfang Mai bei Menschen in 18 Ländern nachgewiesen. Die aktuelle Variante des H1N1-Virus ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dadurch entstanden, dass sich die Gene von Schweinen, aber auch von Vögeln und vom Menschen vermischt und einen neuartigen Erreger gebildet haben. Sachlich ist der Begriff Schweinegrippe also nicht ganz richtig.
Mexikogrippe statt Schweinegrippe
Bisher gibt es auch noch keine Belege für die ursprüngliche Annahme, dass die Grippe von Schweinen auf den Menschen übertragen wurde – vielmehr sieht es so aus, als sei die derzeitige Grippe-Welle von Menschen ausgegangen und bisher auch nur von Mensch zu Mensch übertragen worden. Man sollte also von der Bezeichnung Schweinegrippe Abstand nehmen und dem Begriff Mexikogrippe den Vorzug geben.
Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, damit nicht der Eindruck entsteht, dass die Mexikogrippe von Schweinen ausgeht und demzufolge auch der Verzehr von Schweinefleisch gefährlich sein könnte. Einige Ländern haben nämlich wegen der Mexikogrippe bereits Einfuhrbeschränkungen für Schweinefleisch aus Mexiko und den USA erlassen.
Erklärung zur Mexikogrippe
Aus gegebenem Anlass haben die WHO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und die Welthandelsorganisation (WTO) am 02. Mai 2009 eine gemeinsame Erklärung zur Mexikogrippe abgegeben, in der betont wird, dass für den Menschen kein Infektionsrisiko durch den Verzehr von Schweinefleisch besteht.