Aufnahmen mit Bewegungsunschärfe vermitteln Dynamik und Bewegung. Allerdings muss immer auch ein Teil des Motivs scharf sein, um nicht den Eindruck einer fehlerhaften Aufnahme zu erwecken.
Um Bewegungsunschärfe richtig einzufangen kommt es darauf an, dass Sie die richtige Belichtungszeit wählen. Je nach dem, wie schnell sich Ihr Motiv bewegt und wie hell es ist, können die Belichtungszeiten variieren. Fußgänger brauchen zum Beispiel längere Belichtungszeiten als Autos, um unscharf zu werden.
Machen Sie mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungszeiten und schauen Sie sich die Ergebnisse an. Wie verwischt möchten Sie Ihre Aufnahme machen? Haben Sie die richtige Zeit gefunden, können Sie Blende und Lichtempfindlichkeit des Sensors anpassen, um ein optimal belichtetes Bild zu erhalten?
Bei langen Belichtungszeiten ist ein Stativ natürlich unerlässlich. Je nach dem, wie lange Sie belichten, können Sie die Kamera auflegen oder ein Einbeinstativ zur Stabilisierung verwenden. Bei langen Brennweiten und Zeiten, die länger sind als 1/10 Sekunde sollten Sie auf jeden Fall die Kamera auf einem Stativ befestigen.
Nur wenn die Kamera still steht, können Sie die Szene scharf abbilden, in der sich die unscharfen Objekte bewegen. Die scharfen Teile Ihres Motivs werden gegen die unscharfen und somit halb transparenten "Schatten" hervortreten.
Bewegungsunschärfe durch Mitziehen der Kamera
Sie können auch den umkehrten Effekt erreichen, also das bewegte Objekt betonen, während der Hintergrund in Bewegungsunschärfe verschwimmt. Dazu müssen Sie die Kamera mitziehen.
Bewegt sich Ihre Kamera während der Belichtung so schnell wie das bewegte Objekt, wird dieses scharf abgebildet. Der Hintergrund wird durch Bewegungsunschärfe undeutlich. Das Mitziehen der Kamera erfordert einige Übung. Jedes Objekt bewegt sich unterschiedlich schnell. Ist die Bewegung unregelmäßig und unvorhersehbar haben Sie kaum eine Chance, die Kamera ordentlich mitzuziehen.
Bei Objekten, die sich regelmäßig bewegen, wie Autos, Läufer in einem Leichtathletik-Wettkampf oder ein Maschine, können Sie versuchen die Kamera mit dem Motiv zu bewegen. Am einfachsten geht das, wenn Sie ein Einbeinstativ verwenden, das der Kamera nur den Schwenk in eine Richtung erlaubt.
Schauen Sie zum Fotografieren durch den Sucher und konzentrieren Sie sich darauf, die Kamera genauso schell wie das Motiv zu bewegen. Bringen Sie dazu einen der Fokus-Messpunkte in Ihrem Sucher in Übereinstimmung mit einem Punkt auf Ihrem Motiv. Orientieren Sie Ihre Bewegung an der Übereinstimmung dieser beiden Punkte.
Ziehen Sie die Kamera schon vor dem Auslösen mit und stoppen Sie erst, wenn die Belichtung abgeschlossen ist. Zum Üben dieser Technik eignen sich am besten Motive, die sich regelmäßig bewegen. Versuchen Sie zum Beispiel vorbeifahrende Autos scharf abzubilden, während der Hintergrund in Bewegungsunschärfe verschwimmt.