Bewegte Motive finden Sie vor allem in der Sport- und Tierfotografie. Aber auch spielende Kinder oder vom Wind verwehte Blätter sind aufgrund ihrer Bewegung schwer scharf zu stellen.
In diesen Fällen verhält sich Ihr Motiv selten still, sodass Sie sich in Ruhe Bildausschnitt überlegen und Schärfe optimal einstellen könnten. Vielmehr müssen Sie in einem Bruchteil von Sekunden scharf stellen und das bewegte Motiv auf Ihren Chip bannen.
Mit der richtigen Belichtungszeit besser scharf stellen
Um bewegte Motive scharf zu stellen und zu fotografieren, müssen Sie
eine kurze Belichtungszeit einstellen. Je länger die Belichtungszeit
ist, desto mehr Bewegungsunschärfe erreichen Sie. Sie möchten das Motiv
aber scharf haben, daher sollten Sie die Belichtungszeit der
Schnelligkeit des Motivs anpassen. Für einen Rennwagen benötigen Sie
also eine kürzere Belichtungszeit als für ein laufendes Kind.
Beachten Sie, dass Ihr Foto bei einer zu kurzen Belichtungszeit
eventuell unterbelichtet ist. Das können Sie aber durch richtige
Blenden- und ISO-Einstellungen wieder ausgleichen. Erhöhen Sie dafür
einfach den ISO-Wert oder stellen Sie eine kleinere Blendenzahl ein.
Richtige Schärfe mit dem Sportprogramm
Nicht jede Digitalkamera kann die Belichtungszeit manuell verändern. In diesem Fall können Sie auf das Motivprogramm Sport zurückgreifen, dass bei vielen Kameras mittlerweile zur Standardausrüstung gehört. Mit diesem Programm übernimmt der Autofokus die meiste Arbeit. Dieser stellt sich automatisch um, sodass er sich nicht mehr nur auf einen Schärfepunkt konzentriert. Der AF-Modus im Sportprogramm erkennt die Bewegungen und verfolgt diese und stellt immer neu scharf, bis Sie den Auslöser durchdrücken.
Außerdem stellt das Motivprogramm Sport die richtige Belichtungszeit automatisch ein. Übrigens ist es auch immer sinnvoll, die Reihenaufnahmen zu aktivieren. So können Sie direkt mehrere Aufnahmen vom bewegten Motiv machen. Und je mehr Fotos Sie hinterher haben, umso wahrscheinlicher ist es, dass eines davon knackig scharf geworden ist.
Grenzbereiche des Sportprogramms
Wenn Sie in schlecht ausgeleuchteten Räumen wie einer Sporthalle fotografieren, dann kommen Sie mit dem Sportprogramm schnell an Ihre Grenzen. So gibt es bei vielen Kameras eine maximale ISO-Einstellung. Oft benötigen Sie aber mehr ISO, um die schlechte Beleuchtung zu kompensieren, ohne aber die Belichtungszeit zu erhöhen. Wichtig: Oft besteht auch die Gefahr des Bildrauschens, wenn Sie den ISO-Wert erhöhen.
Wann Unschärfe sinnvoll ist
Nicht immer ist es bei bewegten Motiven sinnvoll, diese scharf abzubilden. Oft wirken Fotos dann sehr statisch und die Dynamik wird nicht übertragen. Ein gutes Beispiel dafür ist der rauschende Bach. Wenn Sie die Bewegung des Wassers einfrieren, wirkt Ihr Bild weniger lebendig. Um das Rauschen des Baches nachempfinden zu können, lohnt es sich, eine höhere Belichtungszeit einzustellen, um fließende Bewegung ins Bild zu integrieren.