Der Augenhöhlenbruch wird in der Medizin als Orbita-Fraktur bezeichnet
Die Orbita, lateinisch „Kreis“, bezeichnet die knöcherne Augenhöhle, eine tiefe Grube am Schädel in der das Auge und die Anhangorgane liegen. Beim Menschen ist die Orbita zirka 4 bis 5 cm tief.
Als Orbita-Fraktur oder eben Augenhöhlenbruch wird der Knochenbruch eines oder mehrerer am Aufbau der Augenhöhle beteiligten Schädelknochen bezeichnet.
Sieben Knochen setzen die Augenhöhle (Orbita) zusammen:
- Stirnbein
- Tränenbein
- Oberkiefer
- Jochbein
- Siebbein
- Gaumenbein
- Keilbein
Augenhöhlenbrüche können unterschiedlich klassifiziert werden
Es gibt verschiedene „Typen“ des Augenhöhlenbruchs. Entweder die Orbitadachfraktur oder die Orbitabodenfraktur. Bei beiden Arten des Augenhöhlenbruchs handelt es sich um einwandige Frakturen.
Die Ursache für einen Augenhöhlenbruch liegt meist in einer stumpfen Kontusion (Prellung). Diese kann zum Beispiel durch einen Faustschlag, aber auch durch einen Zusammenprall oder durch einen harten Ball entstehen.
Die Folgen eines Augenhöhlenbruchs sind häufig Wahrnehmungsstörungen. Die Patienten neigen zu Doppellbildern, weil durch den Bruch häufig ein Schielen des Auges entstehen kann. Außerdem leiden sie an deutlichen Störungen der Augenbeweglichkeit. Der Augenhöhlenbruch hat häufig zur Folge, dass das Muskel-, Binde- und Haltegewebe in der Bruchspalte eingeklemmt ist. Darunter leidet besonders die passive Beweglichkeit. Diese wird mit dem sogenannten Pinzenntenzugtest überprüft. So stellen die behandelnden Ärzte fest, ob die Augenmuskeln durch den Zusammenprall tatsächlich gelähmt sind oder ob die Bewegungsstörungen nur kurzzeitig mechanisch bedingt sind.
Eine Operation bei einem Augenhöhlenbruch ist umstritten
Bei reinen Überdruckfrakturen wird eine operative Behandlung mit Rekonstruktionen der Augenhöhle kontrovers diskutiert, da Nutzen und Erfolg umstritten sind. Häufig werden auch spontane Besserungen beobachtet, die vor allem in den ersten vier Wochen nach dem Unfall eintreten können. Aus diesem Grund wird eine Behandlung und mögliche chirurgische Intervention zuvor genauestens mit allen beteiligten Ärzten (Kiefer- und Gesichtschirurg, Augenarzt, Radiologe) erörtert.
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