Selbstmanagement: Den inneren Schweinehund im Griff haben

Eigentlich lässt sich vieles ohne großen Aufwand erledigen – Augen zu und durch. Wenn da nicht der innere Schweinehund wäre, der Ihnen regelmäßig einen Strich durch die Rechnung macht. Doch machen Sie sich nichts vor: Oft ist sein Knurren allerdings auch willkommen, etwa wenn eine Aufgabe ungern gemacht wird oder langweilig ist. Damit das nicht ausufert, sollten Sie drei wichtige Regeln einhalten.

1. Regel: Erkennen Sie die Symptome

Mag ein Projekt sinnvoll sein oder nicht, der innere Schweinehund lässt in solchen Situationen nur zu gern Zweifel und Ablehnung aufkommen. Warum? Weil er schon häufig die Erfahrung gemacht hat, dass solch ein Vorhaben nicht gerade helle Begeisterung auslöst. Da entstehen Gedanken wie: „Das ist alles zu mühsam, zu nervig, …“. Sie lassen sich leichter ablenken, andere Dinge beanspruchen auf einmal viel Zeit. Da bleibt dann oft – so ein Pech aber auch – keine Zeit mehr übrig. Der innere Schweinehund ist in solchen Fällen also sehr gut darin, Sie Dinge tun zu lassen, die Sie eigentlich nicht tun wollten. Weil auch etwas zu vermeiden (nicht zu tun) eine Belohnung darstellt. Und Ihr Gehirn liebt Belohnungen…

2. Regel: Akzeptieren Sie Ihren inneren Schweinehund

Ihr innerer Schweinehund lernt schnell und sehr effektiv: Was sich in vergangenen Zeiten als gut und positiv für Sie erwiesen hat, wird wiederholt, was negativ war, wird möglichst vermieden. Dabei ist er sehr geschickt in seinem Vorgehen: Er kann in einer Situation blitzschnell Zweifel aufkommen lassen („Ob das gut geht?“), aber auch Sorgen und Ängste herunterspielen („So schlimm wird es schon nicht werden.“)

Es wäre fatal, die Erfahrungen des inneren Schweinehundes einfach so vom Tisch wischen zu wollen. Im Gegenteil: Prüfen Sie seine Einwände genauso sorgfältig wie seine Fürsprache, aber überlegen Sie, was ihn dazu veranlasst hat. Vielleicht ist die aktuelle Situation mit der damaligen gar nicht vergleichbar und es gibt handfeste Argumente für ein anderes Verhalten? Mit anderen Worten: nehmen Sie Ihren inneren Schweinehund ernst.

3. Regel: Überzeugen Sie Ihren inneren Schweinehund

Sie meinen, das geht nicht? Doch! Indem Sie ihm die Möglichkeit geben, Neues dazuzulernen, sprich eine neue Erfahrung zu machen. Nur wenn diese Erfahrung positiver als die bisherige ist, werden neue Nervenverbindungen hergestellt und Ihr innerer Schweinehund knickt ein: Er lernt, dass auf eine bestimmte Situation auch anders reagiert werden kann.

Das funktioniert am besten, wenn Sie nicht erst lange warten, sondern das neue Verhalten sofort umsetzen. Der Trick lautet: Fangen Sie einfach an! Ist der Anfang erst getan, kommen Sie schneller in Schwung. Und wenn Sie es ganz professionell angehen wollen, dann arbeiten Sie mit Belohnungen. Nichts liebt Ihr innerer Schweinehund mehr. Also gönnen Sie ihm welche. Er wird sich mit weniger Knurren revanchieren. Das wiederum spart Zeit und innere Kämpfe.

Viel Erfolg beim Umsetzen!

Ihr Burkhard Krupa
Experte für Zeitmanagement

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