Trennung und Scheidung: Neue Informationsquellen

Galt bisher der Gang zum Anwalt als probates Mittel, um sich über Scheidungen und ihre Folgen zu informieren, gibt es mittlerweile andere Möglichkeiten. Berater und Medien bieten Dienste an, die sich jenseits der juristischen Bahnen bewegen. Einzige Hürde: Betroffene müssen selber aktiv werden!

Jahrelang galt in Deutschland das "übliche“ Schema: wer sich scheiden lassen will, geht erst einmal zum Anwalt, um sich beraten zu lassen. Angesichts von Unwissen, Ängsten und mangels Alternativen haben die Anwälte von jeher "einfaches Spiel“; ein Mandant wird Schritt für Schritt in die Tiefen des Unterhaltsrechtes eingetaucht, bis selbst das kleinste Krümelchen nur mittels juristischem Schlagabtausch verteilt werden kann.

Trennung: Nicht-juristische Informationsquellen
Das neue Unterhaltsrecht schlägt glücklicherweise einen anderen Weg ein. Unterhalt, Vermögensaufteilung, aber auch Kinderbetreuung können und sollen von den Parteien weitestgehend bereits vor dem Scheidungstermin – gerne auch ohne Fachanwalt – geregelt werden. Um hier über die einzelnen Notwendigkeiten Klarheit zu erlangen, gibt es einige, nicht-juristische Informationsquellen, die im folgenden vorgestellt werden:

Trennung: Informationsquelle Internet
Mit Eingabe des Suchwortes "Scheidung“ werden allein beim Suchdienst "Google“ rd. 2,23 Mio. Seiten aus Deutschland vorgeschlagen, bei Yahoo 17,5 Mio., bei AltaVista 17,7 Mio. Durch Verfeinerung der Suchbegriffe bekommt man zu allen Themenkreisen rund um Trennung und Scheidung ausreichende Informationen.

Zu beachten ist, dass jeder Anbieter im Internet seine bereitgestellten Informationen aus Eigennutz veröffentlicht. Dementsprechend sind die Texte offen oder verdeckt manipuliert.

Beispiele: Anwälte weisen in Ihren Infoseiten immer wieder auf die unabdingbare Notwendigkeit einer juristischen Beratung hin. Eheberater betonen Ihr Anliegen, Scheidungen nicht ohne vorgeschaltete Paartherapie einzuleiten. Andere empfehlen sogenannte "Online-Scheidungen“ als kostengünstige Alternative. Wir empfehlen solche Quellen insgesamt, um sich einen ersten Überblick über Modalitäten und Besonderheiten zu verschaffen.

Trennung: Informationsquelle Öffentliche und gemeinnützige Beratungsstellen
Überwiegend "neutral“ und individuell erfolgen Beratungen in den vielen öffentlichen, kirchlichen und gemeinnützigen Beratungsstellen, die bundesweit verteilt sind. Beispielsweise arbeiten mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen in etwa 170 gemeinnützigen Einrichtungen der pro familia in ganz Deutschland. Auch der Caritasverband berät in seinen Familienberatungsstellen betroffene Ehepaare.

Daneben gibt es zahlreiche Beratungsstellen in den regional zuständigen öffentlichen Verwaltungen (z.B. beim Landkreis). Hervorgehoben seien hier die regionalen Jugendämter, die sich mittlerweile als moderne Dienstleistungsbehörde sehen und die Beratung von Kindern, jungen Menschen und ihren Eltern in den Mittelpunkt stellen.

Trennung: Informationsquelle Private Beratungsstellen
Private Beratungen für Trennungen und Scheidungen sind in Deutschland noch die Ausnahme. Im Gegensatz zu vielen anderen Eheberatungsstellen agieren sie nicht ehe- und familienerhaltend, sondern trennungsbegleitend. 

In der Scheidungsberatung wird die eigenverantwortliche Konfliktregulierung mit den trennungswilligen Ehepartnern auf der Dialogeebene erarbeitet. Da sich Scheidungsberater in der Außendarstellung schwer von Ehetherapeuten abgrenzen können, hilft bei der Suche am besten ein Blick ins Internet. Die einzige professionelle, bundesweit agierende Beratungsfirma nennt sich "Die Trennungsexperten“ und baut ihr Netz an Regionalbüros stetig weiter aus.