Volkskrankheit Burnout – Was wirklich hilft

Stehen Arbeit und Privatleben nicht mehr im Gleichgewicht, so kann es zu einem Burnout kommen. Der Beruf ist nicht ausschlaggebend, es kann den Manager genauso so treffen wie einen Verwaltungsangestellten. Dabei ist überhaupt nicht klar, um welches Krankheitsbild es sich handelt.

Der Anstieg von Krankschreibungen und psychologischen Kontakten ist rasant angestiegen. Burnout ist keine Berufskrankheit die anerkannt ist und es liegen auch keine einheitlichen Diagnosen vor. So kann Stress, Über- aber auch Unterforderung, Depressionen, eben die psychische Erschöpfung das Bild von Burnout prägen. Unsere sogenannte Leistungsgesellschaft verlangt Flexibilität, Individualität ein Feedback und am Schluss steht nur ein Wort Burnout.

„Ich kann nicht mehr, ich weine und kann nicht mehr damit aufhören“, das Leben besteht nur noch aus „Du musst funktionieren“ ist die Devise die zum „Ausgebranntsein“ führt. Der Stress der im Büro herrscht kann abends nicht mehr kompensiert werden, es gibt Unstimmigkeiten zu Hause, so baut sich ein Burnout über Jahre hinweg auf.

Die körperlichen Erkrankungen die daraus resultieren wie Rückenschmerzen und Magenprobleme können oft erst nach Jahren zugeordnet werden. Die Begleiterscheinungen werden solange akzeptiert bis der Zusammenbruch eintrifft, ähnlich wie bei einem Hochleistungsmotor der unbeirrt auf Hochtouren lief.

Dabei ist das ganze Spektrum der Leiden noch gar nicht alle erfasst. Manche der Betroffenen können nicht mehr aus dem Bett aufstehen, sie sind schwindelig, haben zu nichts mehr Lust. Menschen die nicht nein sagen können, anderen gerne die Arbeit abnehmen bringen sich so an ihre Grenzen. Beruf und Freizeit verwischt sich, Erholung ist kein Thema mehr.

Burnout vermeiden, sollte mit einer Stressbewältigung einhergehen. Lernen was man tut, das kann ein spezielles Atmen oder das gesunde Essen sein. Klassische Übungen wie Yoga und Meditation sind ebenso sinnvoll, wie das Begreifen, dass man Zeit hat, um Entspannungsübungen zu machen. Ein Zeitmanagement-Seminar besuchen und sich viele Auszeiten vom Job nehmen ist ein Gegenpol zu einem stressigen Alltag.

Burnout vermeiden und Grundbedürfnisse aufdecken und realisieren, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu kennen ist das Ziel. Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung sind Übungen die man in den Berufsalltag einbauen kann. Auch hilft oft ein geführtes Stresstagebuch mit dem man Burnout vermeiden kann.

So kann aufgedeckt werden wann und wo der Stress auftritt. Einen Gang zurückschalten, nicht immer muss alles perfekt sein. Sich klare Lebensziele stecken, „was will ich im Leben“. Ebenso gehört regelmäßiger Sport zur Vorbeugung des Ausgebranntsein. Eine gesunde Ernährung mit eingeschränktem Konsum von Kaffee, Nikotin oder Genussmitteln wie Alkohol oder Süßigkeiten kann ein Burnout vermeiden. Der Betroffene fühlt sich besser und fitter. Nein-Sagen-Können und nicht realisierbare Fähigkeiten sind ebenfalls Kriterien die ein Burnout vermeiden können

Burnout ist eine schwere Erkrankung, die einer professionellen Behandlung bedarf. Entdeckt man ein Burnout zu spät, können sich die Heilungschancen verschlechtern. Die Anfangsphase eines Burnout kann mit einer Kurzzeitherapie die nur einige Stunden in Anspruch nimmt angegangen werden. Dabei wird angeregt die eigene Belastbarkeit mit einem feineren Gespür für seine Grenzen herauszufinden.

Ist das Ausgebranntsein schon im späteren Stadium, empfiehlt sich eine Psychotherapie, die eventuell mit Medikamenten einher gehen kann. Burnout vermeiden kann auch mit einer Verhaltenstherapie schrittweise verändert werden. Das Selbstwertgefühl wird dabei gestärkt, wobei sich die Abhängigkeit nach Anerkennung verringert.

Dubiosen Geschäftemachern die beispielsweise eine Berufsunfähigkeitsversicherung gegen Burnout anbieten sollte man aus dem Weg gehen. Leute die von Burnout betroffen sind, brauchen keinen Yoga-Kurs auf La Palma sondern professionelle Beratung.

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