Heute möchte ich Ihnen eine sehr mächtige Technik vorstellen. Den Namen haben Sie sicherlich bereits einmal gehört, es handelt sich um das Visualisieren. Allerdings kommt es bei dieser Technik auf die Details an, damit es funktioniert. Wie Sie diese Technik auch als Redner einsetzen können, zeigt der folgende Artikel.
Wir alle sind fähig, in Bildern zu denken. Der Unterschied zwischen dieser angeborenen Fähigkeit und dem bewussten Visualisieren lässt sich vergleichen mit dem Unterschied zwischen einem natürlichen sportlichen Talent und einer ausgefeilten technischen Fähigkeit.
So wie wir körperliche Fertigkeiten lernen und verbessern können, können wir auch lernen, uns klare Bilder vor Augen zu halten, die stark genug sind, unser Verhalten und unsere Leistung zu beeinflussen.
Der ein oder andere wird jetzt vielleicht fragen: "Was hat das mit Rhetorik zu tun?"
Überwinden Sie die Hindernisse durch Visualisieren
Auch und gerade engagierte Redner haben ja in aller Regel ein Ziel – Ihr Publikum zu überzeugen, vielleicht sogar zu begeistern. Und immer wenn man ein Ziel hat, gibt es viele Hindernisse auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen. Das heißt, es gibt unglaublich viele Chancen uns von dem Ziel ablenken zu lassen.
Das reicht von der eigenen Angst vor Unzulänglichkeit, vielleicht Nervosität oder Lampenfieber, Angst vor Blackout über äußere Einflüsse wie z.B. unpassende Räumlichkeiten bis hin zu schwierigem Publikum mit renitenten Störern. Das alles kann Einfluss auf unseren Erfolg – das Erreichen des Ziels – haben und um dies zu verhindern verwenden viele Profi Redner die Technik der Visualisierung.
Richtiges Visualisieren lässt sich erlernen
Visualisieren kann jeder lernen. Allerdings geht es bei der Visualisierung nicht nur um innere Bilder, sondern alle Sinnessysteme – sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken – sollten mit einbezogen werden. Der Grund dafür ist, dass je realistischer unsere Vorstellungen für unseren Geist sind, desto nachhaltiger wirken sie auch.
Den meisten fällt es jedoch anfangs oft schwer alle Sinneskanäle in ihre Vorstellung mit einzubauen, denn wir alle haben bevorzugte Wahr-nehmungs- und Sinneskanäle durch die wir die Welt wahrnehmen. Der eine denkt eher in Bildern während der andere vielleicht eine innere Stimme hört oder ein ganz bestimmtes Gefühl wahrnimmt.
Je mehr Sinneskanäle in die Visualisierung mit einbezogen werden, desto genauer werden die inneren Abläufe und desto rascher werden sich die gewünschten Erfolge einstellen. Es genügt nicht nur die Situation vor dem geistigen Auge zu sehen, sondern es ist ebenso wichtig die Geräusche oder Stimmen in der Situation zu hören, zu fühlen und vielleicht sogar den Geruchs- und Geschmackssinn mit einzubeziehen.
Übrigens, schon Walt Disney war ein Meister der Visualisierung, das Ergebnis sind die heute allseits bekannten und beliebten Disney Freizeit Parks. Die Lebensgeschichte von Walt Disney ist sehr spannend und empfehlenswert zu lesen.
Von Walt Disney stammt übrigens der Satz: "If you can dream it, you can do it."
Aber zurück zum Visualisieren. Wie kann diese Technik von einem Redner angewendet werden?
Die richtige Ziel-Fokussierung
Wie bei jedem anderen Ziel kann auch ein Redner sich völlig auf sein Ziel fokussieren. Wichtig dabei ist zunächst einmal zu definieren, was das Ziel ist. Mancher antwortet, das Ziel bestehe darin, die Rede gut rum zu kriegen. Mag sein, dass Sie sich vielleicht so fühlen, aber das ist natürlich nicht das Ziel. Da sollte der Maßstab schon ein wenig höher liegen.
Was wäre denn Ihr Wunschziel? Können Sie sich vorstellen, dass Sie eine richtig gute Rede halten und Ihr Publikum so motivieren, dass Sie am Ende Ihrer Rede tosenden Applaus bekommen, ja nach kurzer Zeit stehen die Zuhörer sogar auf und Sie erhalten Standing Ovations und die Gesichter Ihrer Zuhörer verraten Ihnen, dass Sie sie restlos überzeugt haben. Wäre das ein schönes Ziel? Zweifellos.
Was fehlt nun noch? Nun ist es notwendig, sich für dieses Ziel zu motivieren und anschließend sich darauf fokussieren. Wie geht das?
Zielmotivierung: Die Visualisierung kann Sie dabei unterstützen, Ihre Ziele schneller zu erreichen. Schaffen Sie sich ein möglichst genaues Bild davon, was Sie erreichen möchten, wie Ihr Ziel aussieht, wie Ihr Leben sich verändern wird, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben.
Schaffen Sie sich eine klare Vorstellung davon, und versuchen Sie den Eindruck mit allen Sinnen zu erfassen, was sehen Sie, was hören Sie, was riechen Sie, was schmecken Sie? Je intensiver Ihr Erlebnis, desto besser die "Programmierung". Betrachten Sie die Szene zunächst wie auf einem Fernsehbildschirm.
Nachdem Sie Ihren inneren Film ausgiebig genossen haben, kehren Sie in die Realität zurück und machen Sie sich daran das Ziel zu erreichen. Ihr Unterbewusstsein weiß jetzt genau was Sie wollen und wird Ihnen helfen Ihr Ziel zu erreichen. Die Zielvorstellung wird immer genauer, je häufiger Sie sie üben.
Die Visualisierung ist wirklich ein mächtiges Werkzeug, mit dem sich das Erreichen Ihrer Ziele sehr vereinfachen lässt. Probieren Sie es aus, Sie werden erstaunt sein. Und schauen Sie sich einmal um wer alles diese Technik benutzt, Sie werden überrascht sein.
Viele Grüße
Rüdiger Vogel