Als Mittel zur strategischen Analyse bildet die von Michael E. Porter eingeführte Wertkette (Value Chain) die wichtigsten Aktivitäten Ihres Unternehmens ab. Sie durchleuchten mit Hilfe der Wertketten-Analyse den gesamten Verlauf Ihrer Leistungserbringung. Dadurch können Sie Rationalisierungsquellen ermitteln und Wettbewerbsvorteile ermitteln, um diese nachhaltig auszubauen.
Um die strategische Stoßrichtung abzuleiten, sollten Sie die Stärken und Schwächen von primären und unterstützenden Aktivitäten bewerten.
Primäre Aktivitäten beschreiben den direkten Wertschöpfungsprozess. Dazu gehören beispielsweise:
- Produktion
- Vertrieb
- After Sales Service (Kundendienst)
Unterstützende Aktivitäten sind zum Beispiel:
- Organisation
- HR (Personalwirtschaft)
- Forschung & Entwicklung
Für jeden Bereich Ihrer Wertkette müssen Sie die folgenden Fragen beantworten:
Können Sie mit dieser Aktivität Kostenvorteile bewirken (strategische Kostenanalyse) oder sich von Wettbewerbern positiv abgrenzen (Differenzierung)? Wo und wie können können Sie größere Effizienz in Ihrem Wertschöpfungsprozess oder eine bessere Qualität bzw. Leistung für Ihre Kunden erreichen?
2 Tipps für die Praxis:
1. Vergleichen Sie Ihre Wertkette auch mit der Konkurrenz
Um strategisch relevante Handlungsanweisungen aus Ihrer Analyse abzuleiten, sollten Sie Ihre Wertkette mit den für die Öffentlichkeit beobachtbaren Bestandteilen der Wertketten Ihrer Hauptkonkurrenten benchmarken. Beispiel: Auch wenn Sie einen gut funktionierenden Kundendienst haben, mit dem Ihre Kunden bisher zufrieden sind, so könnte Ihr Wettbewerber mit einem 24h-Service glänzen. Ist der After-Sales-Service zu jeder Tages- und Nachtzeit der entscheidende Wettbwerberbsvorteil Ihres Konkurrenten, so wird Ihnen eine rein intraorganisationale Analyse nicht weiterhelfen.
2. Analysieren Sie auch die Wertkette Ihrer wichtigsten Kunden!
Auch Ihre Kunden müssen Ihre Wertkette permanent auf den Prüfstand stellen. Falls Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung perfekt in die nachgelagerte Wertkette passt, wird Ihr Kunde zum Stammkunden. Sorgen Sie also dafür, dass Sie perfekt in die Lieferanten-Wertkette Ihres Abnehmers eingebettet sind.