Ihr öffentlicher Auftritt: Protagonist in einem TV-Magazin!

Worauf müssen Sie achten, wenn Sie Protagonist in einem TV-Magazin sind? Hier lernen Sie die Tricks der Redaktionen kennen und bekommen dir wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Performance.

Was ist ein TV Magazin?
Im Gegensatz zu einer Fernsehshow besteht ein TV Magazin ausschließlich aus Filmbeiträgen. Entweder aus mehreren verschiedenen, die durch einen Moderator anmoderiert werden, oder aus einem einzelnen, längeren Filmbeitrag.

Welche Arten von TV-Magazinen gibt es?
Bei TV-Magazinen gibt es, ähnlich wie bei Fernsehshows, fast alle Spielarten. Vom sehr boulervardesken Fernsehen, über Sport- und die sich immer größerer Beliebtheit erfreuenden Promi-Magazine, bis hin zu Polit-, Nachrichten- und Kulturmagazinen, findet der Zuschauer im breiten Spektrum des Angebots immer etwas, dass dem eigenen Geschmack entspricht.

Eine weitere Form des TV-Magazins, die in letzter Zeit immer größere Teile der Fernsehlandschaft erobert und hier nicht unerwähnt bleiben soll, ist die sogenannte Doku-Soap. Hierbei werden normale Bürger filmisch bei Umzug, Auswandern oder der Kindererziehung begleitet. Manchen Berufsgruppen wird eine Frau gesucht und andere werden in Sachen Schulden beraten.

Wie funktioniert ein einzelner Fernsehbeitrag in einem TV Magazin?
Ein einzelner Beitrag setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Wenn wir z.B. davon ausgehen, dass Sie der Haupt-Protagonist eines Beitrags wären, dann sähen die Zutaten im Groben folgendermaßen aus: Die Redaktion würde mindestens ein längeres Interview mit Ihnen machen. Ihre dort getätigten Aussagen würden entweder in der tatsächlichen Interviewform gezeigt bzw. zwischen andere Szenen geschnitten, oder Ihre Aussagen würden unter andere Bilder gelegt.

Neben dem Interview würden die Kollegen Bilder von Ihnen drehen. Bilder, die Sie in einer Umgebung zeigen, welche im Optimalfall die Aussage des Beitrags verstärken und eine Anziehende Wirkung auf den Zuschauer haben, denn der soll ja bloß nicht wegschalten.

Zusätzlich würden die Kollegen noch Statements von weiteren beteiligten Personen einholen um die Glaubwürdigkeit des Berichts zu erhöhen und um weitere Ansichten und Argumente ins Feld zu führen.

Selbstverständlich gibt es bei einem Filmbeitrag für ein TV-Magazin unzählige Möglichkeiten, mit denen man spielen und die man nutzen kann. Die grundsätzlich relevanten Zutaten für einen vernünftigen Filmbeitrag sind allerdings hier erwähnt und Sie werden diese als aufmerksamer Zuschauer in den verschiedenen TV-Magazinen wiederfinden.

Worauf müssen Sie als Protagonist in einem TV-Magazin achten?
Die Kenntnis der oben genannten Zutaten für einen Filmbeitrag für ein TV-Magazin wird Ihnen von entscheidendem Nutzen sein, sollten Sie einmal als Protagonist in einem solchen mitwirken.

In den anderen Beiträgen zu dieser Reihe wurde schon einiges zur Wirkung Ihrer Aussagen gemacht und worauf Fernsehprofis ganz besonders achten (siehe auch "Ihr öffentlicher Auftritt: Überzeugende Gesprächsführung" Oder auch "Ihr öffentlicher Auftritt: Das Interview").

Ein entscheidendes Merkmal bei einem Filmbeitrag ist die Tatsache, das Ihre Aussagen im Nachhinein, der sogenannten Postproduction, mit Bildern unterlegt und kombiniert werden. Bildern, die im Gegensatz zu einer Fernsehshow nicht ausschließlich die Gäste, den Moderator oder die Zuschauer zeigen, sondern die völlig frei gewählt werden.

So können Ihre Aussagen von der Redaktion bekräftigt werden, man kann sie aber auch sehr zugespitzt darstellen oder sogar versuchen, sie durch entsprechende Bilduntermalung oder aus dem Zusammenhang gerissene Sätze ad absurdum zu führen und lächerlich zu machen.

Klare Aussagen in kurzen Sätzen sind hier also wichtiger denn je!

Welche Einflussmöglichkeiten haben Sie als Protagonist eines TV-Magazins?
Ihre Einflussmöglichkeiten auf dieses Procedere sind tatsächlich gering. Sie geben vor dem Dreh Ihre schriftliche Einverständnis und geben der Redaktion damit freie Hand bei der Produktion des entsprechenden TV-Magazins. Kein Redakteur der Welt wird sich von einem Protagonisten, auch nicht vom Hauptprotagonisten, herein reden lassen, wann er mit welchen Bildern zu arbeiten hat oder welche Aussage er an welcher Stelle in den Bericht schneidet. Ihnen bleiben zwei Einflussmöglichkeiten:

  1. Sie entscheiden, was Sie sagen! Halten Sie Ihre Aussagen kurz, klar und knackig!
  2. Sie entscheiden in welchen Situationen Sie selbst gefilmt werden. Bei der Wirkung auf den Zuschauer ist das Verhältnis von Bild und Ton etwa 80% zu 20%. Unvorteilhafte Bilder machen Sie auch durch die allerbesten Formulierungen nicht wieder wett!