Ihr öffentlicher Auftritt: Die Körpersprache ist entscheidend

"Man kann nicht nicht kommunizieren!“, sagt Paul Watzlawick und hat es treffend formuliert. Wir drücken durch unsere Körpersprache meist mehr aus, als wir denken. Was Sie dazu wissen müssen um vor Publikum oder im Berufsleben zu bestehen, dass erfahren Sie hier!

"Keine Bewegung ist zufällig!“ Dieser Satz stammt von Professor Samy Molcho, einem der berühmtesten Spezialisten für Körpersprache. Und genau in diesem Satz liegt der entscheidende Ansatz für unser Verhalten vor anderen Menschen. Wir kommunizieren viel stärker über unsere Körpersprache, also über Gestik und Mimik, die Art wie wir stehen, sitzen oder einfach nur schauen, als uns gemeinhin bewusst ist.

Unser Gegenüber, unsere Zuschauer oder einfach unser Gesprächspartner nimmt die Signale unseres Körpers aber sehr deutlich wahr. Oft sogar deutlicher als unser gesprochenes Wort.

In anderen Worten: Wenn wir möchten, dass unsere Rede oder unser Auftritt erfolgreich ist, müssen unsere verbale Sprache und unsere Körpersprache übereinstimmend wahrgenommen werden. In dem Moment, wo wir körperlich nicht zeigen, wovon wir reden, sind wir unglaubwürdig.

Stellen Sie sich vor, ich erzähle Ihnen etwas von mutigen Entscheidungen und meine Stimme ist dabei unsicher und ich verkrieche mich fast hinter dem Rednerpult oder richte meinen Blick hilfesuchend auf die Flipchart, anstatt den direkten Blick zu meinen Zuhörern zu suchen. Würden sie mir glauben?

Entwickeln Sie ein neues Bewusstsein für Körpersprache
Achten Sie im alltäglichen Leben ganz bewusst auf die Körpersprache Ihrer Mitmenschen. Es wird automatisch positive Auswirkungen auf Ihre eigene Körpersprache haben.

Es gibt unzählige Beispiele aus der Praxis, die tagtäglich belegen, wie wenig Menschen auf Ihre Körpersprache achten. Schalten Sie einfach mal den Fernseher an und zappen Sie durch die verschiedenen Programme. Sie werden erstaunt sein, wie interessant die Körpersprache der Protagonisten sein kann und wie viel mehr Sie in diesem Moment von den beobachteten Personen erfahren.

Vom Teilnehmer einer Castingshow, dessen Selbstsicherheit nur gespielt ist, über den Politiker, der seinem Ärger über eine unangenehme Frage viel lieber Luft machen würde, bis hin zum Fernsehmoderator, der sein Desinteresse an seinen Kandidaten oder Gästen nur schwer verbergen kann.

Ich habe zuletzt eine Sendung gesehen, da legte der Moderator zum Ende hin eine gleichgültige Miene auf, lehnte sich auf seinem Sofa zurück, legte die Arme lässig aber unvorteilhaft auf die Rückenlehne und versank praktisch in seinem Sofa, während er seinen Bauch hervorstreckte. Dabei sagte er: "Vielen Dank liebe Zuschauer, dass Sie zugeschaut haben. Wir sind nächste Woche wieder für Sie da und freuen uns, wenn Sie wieder zuschauen.“

Seine Worte passten in diesem Moment überhaupt nicht zu seiner Körpersprache, die laut und deutlich schrie: „Ich bin froh, dass diese Sendung endlich vorbei ist und es ist mir völlig egal, wie sie den Zuschauern gefallen hat und ob irgendwer nächste Woche wieder zuschauen wird!“ Achten Sie auf die Körpersprache und Sie wissen mehr über die meisten Menschen, als diese zu sagen bereit sind. 

Die drei wichtigsten Tipps für Ihre Körpersprache

  1. Gefühle lassen sich nicht verbergen!
    Wenn Sie mit dem Inhalt Ihrer Aussagen nicht konform gehen wird der Zuschauer oder Zuhörer das in jedem Fall merken. Eher früher als später! Denken Sie an das oben aufgeführte Beispiel des Moderators.
  2. Suchen Sie sich eine Sitz- oder Standposition in der Sie sich wohl fühlen!
    Sie benötigen immer eine Position, in der Sie sich gut bewegen können und die bequem ist. Wichtig: Überprüfen Sie diese Position vorher auf ihre optische Wirkung. Sitzen Sie gedrungen? Wirken Sie lässig? Sitzen Sie wie zuhause auf dem Fernsehsessel oder wirkt Ihre Position zu verkrampft? Nutzen Sie dabei die gegebenen Möglichkeiten. Schauen Sie sich die Bühne vom Publikum aus an und sprechen Sie mit den Regisseuren, Aufnahmeleitern oder anderen Mitarbeitern, die an der Organisation Ihres Auftritts beteiligt sind.
  3. Bedenken Sie: Sie sind auch "im Bild“, wenn Sie nicht reden!
    Ob bei einem Fernsehauftritt oder bei einer Gesprächsrunde vor Publikum, Sie haben keinen unbeobachteten Moment. Auch während andere reden, kommunizieren Sie mit Ihrem ganzen Körper. Mit Mimik und Gestik. Die scheinbare Kleinigkeit Körpersprache war schon ein wichtiger Faktor bei den Wahlen zum amerikanischen Präsidenten. So ließ George Bush Senior die Zuschauer bei einem TV-Duell mit Bill Clinton die Zuschauer seine Ungeduld spüren, indem er auf seine Armbanduhr sah. Bill Clinton entschied das Duell klar für sich und wurde Präsident.

Und auch wenn Sie kein Präsident sein wollen – die Körpersprache ist entscheidend!