Geschäftsidee: Jobvermittlung für Freiberufler

Die Berlinerin Katja Schiefelbein betreibt eine Agentur, die Hostessen, Promoter, Interviewer und andere Freiberufler vermittelt. Im letzten Jahr ist ein Großteil ihrer Energie in ihre neue Geschäftsidee, ein Job-Portal für Freiberufler, geflossen. „Ich habe gemerkt, dass immer mehr Menschen – nicht nur in meinem Umfeld – auf freiberuflicher Basis arbeiten. Und meist für Projekte, die nur kurze Zeit dauern.“ Diese Einschätzung wird vom letzten Jahresbericht der Arbeitsagentur bestätig: Freiberuflichkeit hat Hochkonunktur!

Jobbörse für Freiberufler – Nach 6 Monaten mit dem Angebot gestartet
Während ihres BWL-Studiums sammelte Schiefelbein Job-Erfahrung als Promoterin. „Eines Nachts überkam es mich dann, und ich bastelte eine Internet-Seite, um Promoter zu vermitteln." Schon vier Monate später hatte die 34-Jährige den ersten Großkunden, die Telekommunikationsfirma Arcor, am Haken. Schiefelbein organisierte das Promotion-Team in Berlin mit insgesamt 40 Mitarbeitern.

Doch Agenturen, die Promoter vermitteln, gibt es viele. Auch Agenturen, die sich auf Hostessen, Models oder Künstler spezialisiert haben, gibt es mehr als genug. Deshalb überlegte die Gründerin und kam darauf, eine Agentur zu gründen, die alle Freiberufler vereint. Schiefelbein mietete ein Büro in einer Berliner Bürogemeinschaft für Freiberufler und gestaltete den Internet-Auftritt der Agentur (www.only4rent.de) selbst.

Rund 2.000 € investiert
Einmal pro Woche verschickt Schiefelbein an alle registrierten Mitglieder einen Newsletter, in dem die wichtigsten neuen Job-Angebote aufgeführt sind. Für die Vorstellung eines Premium-Produkts werden Hostessen und Hosts gesucht, eine IT-Firma sucht Promoter, eine Meinungsforschungsfirma sucht Face-to-Face-Interviewer, in Italien und Griechenland werden Animateure für Urlaubsclubs gesucht, und für eine Großveranstaltung Servicekräfte.

Hohe Nutzungsgebühren senken die Zahl der Nutzer
Alle Leistungen, sowohl die Job-Angebote der Arbeitgeber, als auch die Suchprofile der Job-Interessenten, sind kostenlos. Geld verdient Schiefelbein im Moment nur durch Google-Anzeigen. „Das sind zwar manchmal Anzeigen von Konkurrenten, aber damit muss ich leben", sagt die Gründerin.

Von 1 € pro Tag stieg diese Einnahmequelle auf jetzt 4 € pro Tag. Andere Job-Vermittlungen wie http://www.interlance.de/ verlangen eine Jahresgebühr von knapp 100 €, dementsprechend niedrig ist aber auch die Zahl der registrierten Nutzer.

Bald schon soll mit Werbung Geld verdient werden
„Das Geldverdienen steht im Moment nicht an erster Stelle", beschreibt die Gründerin ihre Einstellung. Sie verweist auf den Anfang des Business-Netzwerks Xing, das vor fünf Jahren startete und im ersten Quartal 2008 gegenüber dem Vorjahresquartal eine Umsatzsteigerung von 91 Prozent auf 7,51 Millionen Euro vorweist – und dies vorwiegend durch zahlende Premium-Kunden.

Schiefelbein plant, exklusive Werbeplätze an Firmen zu verkaufen und Variationen für die Profile der Job-Suchenden anzubieten. „Die können dann zum Beispiel sagen, dass sie keine Werbung auf ihren Profilen möchten, was dann aber kostenpflichtig wäre." Auch neue Features wie Videos der Bewerber sollen im kostenpflichtigen Bereich erhältlich sein.

Rund 1.800 Bewerberprofile gibt es schon, Tendenz steigend
Im Moment gibt es rund 1.800 Bewerberprofile, die Schiefelbein entweder aus dem Bekanntenkreis oder durch Internet-Seiten geworben hat. Kontakte zu Firmen, die Jobs vergeben, stellt die Berlinerin ebenfalls fast immer durch Internet-Auftritte her.

Im Job-Profil können Bewerber auch ein oder mehrere Fotos einstellen, was bei vielen anderen Job-Vermittlungen nicht gegeben ist. Die Freigabe der Kontaktdaten kann jeder Job-Suchende individuell regeln, der Datenschutz wird aber immer gewährt. Pro Tag verbringt Schiefelbein in der Regel vier bis sechs Stunden mit der Arbeit in ihrer Job-Vermittlung, manchmal auch mehr. Um die Gründungsphase der Agentur zu finanzieren, arbeitet sie nebenher für das Marketing mehrerer ausländischer Hotels.