Die demografische Zusammensetzung der Bevölkerung in Deutschland wandelt sich. Während sich der Anteil der älteren Bevölkerung aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung stetig erhöht, nimmt der Anteil der jüngeren Menschen aufgrund der rückläufigen Geburtenentwicklung innerhalb der letzten Jahrzehnte kontinuierlich ab.
Dies bewirkt, dass auf dem Arbeitsmarkt wenig junge Menschen zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass sich die Unternehmen von ihrer Jugendorientierung trennen und vermehrt auch ältere Menschen im Unternehmen beschäftigen.
Viele ältere Menschen können oder wollen nicht mehr in Vollzeit arbeiten. Deshalb ist es für den Erhalt dieser Fachkräfte im Unternehmen wichtig, dass die Unternehmen ihren Mitarbeitern passende Angebote unterbreiten. Hierfür bietet sich zum Beispiel das Job-Sharing als eine moderne Form der Arbeitsplatz- bzw. Arbeitszeitgestaltung an. Neben dem Job-Sharing gibt es drei weitere Formen der Arbeitsgestaltung, deren Einsatz im Unternehmen sinnvoll sein kann. Dies sind:
- Job-Rotation
- Job-Enlargement
- Job-Enrichment
Durch den Einsatz von modernen Arbeitsplatz- bzw. Arbeitszeitmodellen
ist es den Unternehmen möglich, auf die veränderten Anforderungen des
demografischen und technologischen Wandels zu reagieren. Sie haben durch
den Einsatz dieser Arbeitsformen die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter für
die Übernahme vielfältiger Aufgaben zu qualifizieren und so den
zukünftigen Fachkräftebedarf im Unternehmen zu sichern.
Die Besonderheiten der verschiedenen Formen der Arbeitsgestaltung
Es gibt verschiedene Besonderheiten, die für die unterschiedlichen Formen der Arbeitsgestaltung gelten. Diese werden nun kurz erläutert. Job-Sharing ist ein Arbeitszeitmodell, das eine Teilung des Arbeitsplatzes vorsieht. Dies bedeutet in der Praxis, dass sich mindestens zwei Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz teilen. Sie übernehmen dabei gemeinsam die Verantwortung. Deshalb müssen sie untereinander Absprachen treffen und gut miteinander harmonieren.
Durch den Einsatz von Job-Sharing im Unternehmen kann ein Vollzeitarbeitsplatz in zwei Teilzeitarbeitsplätze umgewandelt werden. Dadurch ist es zum Beispiel möglich, älteren Mitarbeitern einen Arbeitsplatz in Form der Altersteilzeit anzubieten oder den Frauen nach der Erziehungszeit den Wiedereinstieg in das Berufsleben durch eine Teilzeitbeschäftigung zu erleichtern.
Die modernen Formen der Arbeitsplatzgestaltung sehen neben flexiblen Beschäftigungszeiten auch eine weitreichende Qualifizierung der Mitarbeiter vor. Diese Qualifizierung kann dabei durch Job-Rotation, Job-Enlargement und Job-Enrichment erfolgen. Sofern sich ein Unternehmen für das Arbeitsplatzmodell Job-Rotation
entscheidet, sieht es einen systematischen Tausch der Arbeitsplätze vor.
Dies bedeutet, dass die einzelnen Mitarbeiter verschiedene Aufgaben
übernehmen. Der Vorteil ist, die Mitarbeiter werden vielseitig
qualifiziert und sind flexibel einsetzbar.
Zudem werden die Mitarbeiter durch die ständig wechselnde berufliche Tätigkeit nicht einseitig belastet. Aufgrund dieser Vorteile findet Job-Rotation zum Beispiel in vielen Produktionsunternehmen Anwendung. Neben Job-Rotation setzen viele Unternehmen die Modelle Job-Enlargement und Job-Enrichment ein. Bei diesen Modellen werden die Mitarbeiter durch eine stetige Erweiterung der Arbeitsinhalte (Job-Enlargement) oder des Entscheidungsspielraums (Job-Enrichment) zusätzlich qualifiziert.