Die Regelkarte: Eins der 7 Qualitätswerkzeuge

Nachdem wir Ihnen schon einige der 7 Qualitätsmerkmale vorgestellt haben, geht es heute um die Regelkarte. Sie hilft dabei, Fehler oder Ungenauigkeiten in einer laufenden Produktion zu entdecken und zu beheben.

Die Regelkarte wird im Qualitätsmanagement zur Auswertung von Prüfdaten eingesetzt. Auf der Regelkarte werden statistische Stichprobenkennwerte (z. B. Stichprobenmittelwert und Stichprobenstandardabweichung eines Werkstückmaßes) grafisch dargestellt. Zusätzlich werden auf der Regelkarte Warn- und Eingriffsgrenzen eingezeichnet, um schnell zu sehen, wann Handlungsbedarf besteht.

Die Regelkarte hilft, aktuelle Produktionsläufe zu kontrollieren
Auf der Regelkarte werden in einem laufenden Prozess Werte eingetragen – z. B. der Durchmesser eines Werkstücks oder die Durchlaufzeit. Systematische Abweichungen unterliegen Gesetzmäßigkeiten. Aus dem Verlauf der Messpunkte auf der Qualitätsregelkarte lässt sich auf diese Gesetzmäßigkeiten zurück schließen und erkennen, wenn es Probleme in der Produktion gibt.

Ergebnisse in der Regelkarte können zu Handlungsbedarf führen
Eingreifen sollte man, wenn man folgende Ereignisse auf der Regelkarte ablesen kann:

  • Mindestens sieben Messpunkte in einer nahezu lineare Steigung in Richtung einer Grenze
  • Ein sogenanntes "Pattern" (= ein nicht zufälliger Kurvenverlauf, z. B. das periodische "Schwingen" um die Mittelwertlinie)
  • Sieben eingezeichnete Punkte ober- bzw. unterhalb der Mittelwertlinie
  • Mehr als 90 % der eingezeichneten Punkte im mittleren Drittel des Bereichs zwischen den Eingriffsgrenzen
  • Weniger als 40 % der Punkte m mittleren Drittel des Bereichs zwischen den Eingriffsgrenzen

Das Übertreten der Eingriffsgrenzen ist also nicht das einzige Anzeichen für potenzielle Probleme. Vielmehr ist ebenfalls die Anordnung der Messpunkte zu beachten.