Mit einer Balanced Scorecard verbinden Sie Ziele und Kennzahlen, die Sie aus der Vision und Strategie Ihres Unternehmens ableiten. Dabei werden die finanziellen Kennzahlen – die Sie in der Finanzperspektive der Balanced Scorecard ausdrücken – um nichtfinanzielle Kennzahlen sowie treibende Faktoren zukünftiger Leistung ergänzt.
Die Perspektiven der Balanced Scorecard
Aus der Sicht seiner Interessengruppen (Stakeholder) lässt sich die
Leistung eines Unternehmens durch die vier Perspektiven Finanzen, Kunden,
interne Prozesse und Lernen/Entwicklung beurteilen. Hierbei stehen die
finanziellen und nichtfinanziellen Größen aber nicht einfach
nebeneinander, sondern sollen sich vielmehr gegenseitig ergänzen.
Hinweis: Untersuchungen haben gezeigt, dass diese vier Perspektiven
für die meisten Unternehmen passend sind. Dies bedeutet aber nicht, dass
im Einzelfall andere oder mehr Perspektiven sinnvoller sein
können. Lediglich die Finanzperspektive der Balanced Scorecard sollte
von jedem Unternehmen verwendet werden.
Die Finanzperspektive der Balanced Scorecard
Im Wesentlichen besteht eine Balanced Scorecard aus Kennzahlen, denen
Sie strategische Ziele und Zielwerte zuordnen. In der Finanzperspektive
der Balanced Scorecard sollten Sie das finanzielle Hauptziel Ihres
Unternehmens (beispielsweise die Maximierung des Gewinns) durch das
Verwenden geeigneter Kennzahlen erfassen.
Wenn Sie beispielsweise den Unternehmenswert Ihres Unternehmens erhöhen wollen, werden Sie in der Finanzperspektive der Balanced Scorecard vor allem solche Kennzahlen verwenden, die den Wert Ihres Unternehmens maßgeblich beeinflussen, wie zum Beispiel die Eigenkapitalrentabilität, die Gesamtkapitalrentabilität, die Umsatzrentabilität oder den Cash Flow.
Bedeutung der Finanzperspektive
Ihr Unternehmen kann nur dann langfristig existieren, wenn es Gewinne erwirtschaftet. Im Konzept der Balanced Scorecard stellen somit die finanziellen Ziele die wichtigsten Ziele dar, auf die die anderen Ziele (der anderen Perspektiven) ausgerichtet werden. Dementsprechend hoch ist auch die Bedeutung der Finanzperspektive der Balanced Scorecard.
Die Finanzperspektive der Balanced Scorecard übernimmt dabei eine Doppelfunktion. Sie drückt zum einen die finanzielle Leistung aus, welche durch die Strategie erreicht werden soll, und dient zum anderen als Endziel für die anderen Perspektiven.
Meine Empfehlung: Beginnen Sie bei der Entwicklung Ihrer Balanced Scorecard immer mit der Übersetzung Ihrer Unternehmensstrategie in konkrete finanzielle Ziele.
Weitere Kennzahlen für die Finanzperspektive der Balanced Scorecard
Neben diesen "gebräuchlichen Kennzahlen" können Sie bei einer solchen Zielsetzung für die Finanzperspektive Ihrer Balanced Scorecard auch typische wertorientierte Kennzahlen, wie beispielsweise den Economic-Value-Added (EVA) verwenden. Typische Kennzahlen für die Finanzperspektive der Balanced Scorecard sind zum Beispiel:
- Eigenkapitalrentabilität
- Gesamtkapitalrentabilität
- Umsatzrentabilität
- EVA (Economic-Value-Added)
- RORAC (Return-on-Risk-Adjusted-Capital)
- Umsatzwachstum
- Investitionsquote
- Cash-Flow-Kennzahlen
- Eigenkapitalquote
- Dynamischer Verschuldungsgrad
Bei diesen Kennzahlen der Finanzperspektive der Balanced Scorecard handelt es sich natürlich nur um eine Auswahl von grundsätzlich möglichen Kennziffern. In vielen Fällen werden Sie aber gerade diese Kennzahlen in den Finanzperspektiven vieler Unternehmen finden.