Ausbildung: Chance durch Lehrstellenservice
Gunter Schreyer aus Chemnitz ist ein rühriger und engagierter Mann, der seit zwei Jahren "Botschafter der Wärme" ist, einer Initiative des Verbundnetzes Gas AG Leipzig und in den letzten Jahren zahlreiche Dankesschreiben für seinen Lehrstellenservice erhalten hat.
Eine Aufstellung von Ausbildungsfirmen im Raum Kiel kam prompt
Nach erster Kontaktaufnahme sandte mit Gunter Schreyer eine Liste von Ausbildungsbetrieben mit Internetadressen in Kiel zu, die mich beeindruckte. Das hätte ich nicht von einem Hartz-IV-Empfänger erwartet. Da sieht man, wie man sich täuschen kann und wie viel Potential und Know-how sich hinter meinem Vorurteil verbergen kann.
Der Weg zum "Botschafter der Wärme" war und ist steinig
Ernannt zum Botschafter der Wärme wurde ein ehemaliger Facharbeiter für Qualitätskontrolle, der nach der Wiedervereinigung einige Jahre einen Getränkehandel betrieb. Danach hat er als Arbeitsloser, dem die örtliche Arbeitsagentur schon 2003 bescheinigte, dass er "aus Altergründen nicht mehr vermittelbar sei", einen reputierlichen Lehrstellenservice aufbaut.
Das fiel dem jetzt 61-jährigem nicht ganz leicht, "weil zu Beginn kaum EDV-Kenntnisse vorhanden waren", wie er mir im persönlichen Gespräch mitteilte.
Muss es bei dieser ehrenamtlichen Arbeit bleiben?
Das Lehrstellenverzeichnis für das Bundesgebiet Deutschaland umfasst mittlerweile über 230 Seiten, an jedem Tag werden seine Web-Seiten z. B. Lehrstellenmarkt und Lehrstellenservice von mehr als 330 Ausbildungssuchenden besucht.
"Man kann ja schlecht von den Jugendlichen Geld nehmen" kommentiert er meine Frage nach einer Institutionalisierung seiner Ideen. Trotzdem, es scheint mir unverständlich, dass für einen Mann mit diesem Engagement und Potential – gerade bei dem demografischen Wandel und der damit verbundenen erhöhten Wertschätzung Erfahrener- nicht noch ein beruflicher Wiedereinstieg möglich sein sollte.