Dieser Rückgang der Elternzeit hat Gründe, die vor einiger Zeit in einer Forsa-Umfrage deutlich wurden: Demnach haben fast die Hälfte der befragten Männer im Alter zwischen 20 und 55 Jahren Angst vor einem Karriereknick, wenn sie ihr gesetzlich garantiertes Recht auf Elternzeit in Anspruch nehmen. Sie befürchteten, dass mit einer Elternzeit eher negative Konsequenzen verbunden seien.
Heutige Väter wollen sowohl Familie als auch Karriere
Heutige Väter wollen jedoch beides: Sowohl Kind als auch Karriere. Um qualifizierte Mitarbeiter zu finden und langfristig zu binden, müssen Unternehmen deshalb in Zukunft auch die männlichen Mitarbeiter in ihrer Rolle als Elternteil unterstützen. Dafür seinen Männer auch bereit, vorübergehend in Teilzeit zu arbeiten.
Wenn Väter und Mütter eine umfassende partnerschaftliche Aufteilung leben wollen, ist auf Seiten der Unternehmen die Bereitschaft erforderlich, echte Teilzeitarbeitsplätze für Väter zu schaffen. Allein mit einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit um fünf bis zehn Stunden ohne eine Absenkung des Arbeitsvolumens ist den Vätern nicht geholfen. Vielmehr ist ein Umdenken in der Wirtschaft erforderlich.
Väter können Widerständen im Unternehmen vorbeugen
Dabei können Väter viel dafür tun, Widerständen in den Unternehmen vorzubeugen. So kann es beispielsweise hilfreich sein, Vorgesetzte frühzeitig über die Pläne, nach der Geburt des Kindes eine Auszeit zu nehmen, zu informieren. Sinnvoll ist zusätzlich, auch die Personalabteilung rechtzeitig mit einzubinden.
Ein Karriereknick hängt auch von einem selber ab
Ob es nach dem Wiedereinstieg nach der Elternzeit aber zu einem Karriereknick kommt, hat nicht nur mit dem Arbeitgeber zu tun. Es kommt dabei auch auf einen selber an. Die Einstellung zum Job beim Wiedereinstieg ist ganz wichtig.
Wer es richtig anstellt, kann beruflich sogar von seiner Babypause profitieren. Manche Väter berichten, dass sie in Stresssituationen deutlich gelassener geworden seinen. So sagt ein Vater beispielsweise, dass er privat erwachsener geworden sei und dies auch auf den Beruf ausstrahle.
In der Elternzeit ist man rund um die Uhr gefordert
Außerdem ist es wohl eher ein Vorurteil, dass Väter, die in Elternzeit gehen, ein ruhiges Leben haben. Die Zeit nach der Geburt eines Kindes ist oft anstrengender als der Beruf. Während man auch bei schwierigen Projekten irgendwann abschalten und zumindest einige Stunden ruhig schlafen kann, nimmt ein Kind darauf keine Rücksicht.
Um einen Karriereknick durch die Elternzeit zu vermeiden ist es oft hilfreich, dass Unternehmen frühzeitig über seine Pläne zu informieren. Unter Umständen kann ein angehender Vater vorher noch einen Stellvertreter einarbeiten, damit der Übergang und die Vertretung möglichst reibungslos verlaufen. So macht er es seinem Arbeitgeber so einfach wie möglich.
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