Betroffene werden häufig als Simulanten abgestempelt. Dabei sind sie wirklich krank. Die Beschwerden sind real, auch wenn keine organische Ursache zugrunde liegt.
Der Leidensweg von Menschen, die unter einer sogenannten psychosomatischen Erkrankung leiden, ist lang. Im Schnitt dauert es sieben Jahre, bis die richtige Behandlung einsetzt.
Typische Beschwerden sind unter anderem Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Rückenschmerzen, Schwindel und Taubheitsgefühle. Wenn die seelischen Belastungen zu groß werden, reagiert der Körper.
Die meisten Betroffenen werden mit den Beschwerden alleine gelassen und mit dem Satz abgespeist „organisch ist alles in Ordnung“. Aber für den Patienten ist damit noch lange nichts in Ordnung. Die Beschwerden sind ja da und beeinträchtigen die Lebensqualität.
In einer psychosomatischen Behandlung wird nach seelischen Ursachen gesucht
In Gesprächen wird durch genaues Zuhören und Nachfragen nach den möglichen Ursachen im seelischen Bereich gefahndet.
Dabei können Aussagen wie „Es ist zum Kotzen“ Hinweise bei chronischer Übelkeit oder „Zähne zusammenbeißen und durch“ Hinweise bei Kopfschmerzen geben.
Leider gelten seelische Ursachen oder eine psychosomatische Behandlung immer noch als Makel, dabei sind seelisch bedingte Beschwerden mit einer Verhaltenstherapie gut behandelbar.
Eine psychosomatische Behandlung kann ambulant oder auch stationär erfolgen. Die Verhaltenstherapie findet in Einzel- oder Gruppensitzungen statt.
Was Sie selbst tun können
Führen Sie ein Beschwerde-Tagebuch. Notieren Sie genau, wann die Beschwerden auftreten und versuchen Sie, die Auslöser herauszufinden. Erlernen Sie ein Entspannungsverfahren um mit seelischen Belastungen gelassener umgehen zu können.
Suchen Sie sich früh Hilfe. Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
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