Der Vaginalring – Vor- und Nachteile des Verhütungsrings

Seit einigen Jahren ist ein Verhütungsring auf dem Markt, der auch unter dem Namen Vaginalring bekannt ist. Welche Vor- und Nachteile hat dieses Verhütungsmittel? Was muss man bei der Anwendung und Lagerung beachten? Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Was ist ein Vaginal- oder Verhütungsring, wie wirkt er?

Der Vaginalring ist aus einem transparenten biegsamen Kunststoffmaterial hergestellt. Er ist etwa 4 mm dick und hat einen Durchmesser von etwas über 5 cm. Der Verhütungsring passt jeder Frau, er muss nicht von einem Arzt angepasst werden. Die Frau kann den Vaginalring selbst einlegen.

Im Vaginalring befindet sich eine ganz bestimmte Menge von einem Gestagen-Östrogen-Depot, das relativ niedrig dosiert ist. Die Wirkstoffe aus dem Vaginalring werden kontinuierlich über die Vaginalwände in die Blutbahn abgegeben. Die Hormone aus dem Verhütungsring verhindern die Eizellenreifung, zudem findet eine Schleimveränderung statt. Dadurch kann die Gebärmutterschleimhaut nicht genügend aufgebaut werden.

Was ist bei der Anwendung eines Verhütungsrings zu beachten?

Hier einige Tipps für Erstanwenderinnen:

  • Wenn Sie einen Vaginalring zum ersten Mal einlegen, muss dies zwischen dem 1. und dem 5. Tag der Regelblutung erfolgen.
  • Nach 21 Tagen ab dem Einsetzen des Verhütungsringes können Sie ihn wieder entfernen. Notieren Sie sich die Tage, an dem Sie den Vaginalring eingelegt und wieder entfernt haben.
  • Den entfernten Ring können Sie nun in einem verschließbaren Beutel über den Hausmüll entsorgen. Bitte den Vaginalring nicht über die Toilette entsorgen, da er noch Resthormone enthält.
  • Nun ist eine 7-tägige Pause, in der Sie keinen Vaginalring tragen müssen. Auch in dieser Zeit besteht der Empfängnisschutz weiter. In den allermeisten Fällen setzt in diesen sieben ringfreien Tagen eine Regelblutung ein.
  • Nach der 7-tägigen Pause müssen Sie einen neuen Vaginalring einsetzen, der dann wieder 21 Tage in der Scheide bleibt.
  • Bitte denken Sie daran, dass ein neuer Vaginalring im Kühlschrank gelagert werden muss.

Welche Vorteile hat ein Verhütungsring?

Wenn Sie einen Vaginalring verwenden möchten, haben Sie den Vorteil, dass Sie nicht täglich an die Verhütung denken müssen. Allerdings sollten Sie genau darauf achten, dass Sie den Ring 21 Tage anwenden und die 7-tägige Pause einhalten. Die Hormondosis kann im Vaginalring – im Gegensatz zur Antibabypille – geringer dosiert werden. Auch bleibt die Wirkung des Verhütungsrings bei Durchfallerkrankungen oder Erbrechen erhalten.

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung eines Vaginalrings auftreten?

Wie die Antibabypille so hat auch der Vaginalring Nebenwirkungen. Es kann zu Kopfschmerzen, Akne, Stimmungsschwankungen und Blutungsstörungen kommen. Besonders am Anfang der Anwendung kann ein Fremdköpergefühl auftreten.

Beim Geschlechtsverkehr oder beim Entfernen eines Tampons kann der Vaginalring herausrutschen. Falls dies geschieht, können Sie den Verhütungsring innerhalb von drei Stunden wieder einsetzen, ohne dass die empfängnisverhütende Wirkung verloren geht.

Waschen Sie ihn zuvor mit lauwarmem Wasser ab. Bitte verwenden Sie keine Seife oder Desinfektionsmittel. Ist der Vaginalring mehr als drei Stunden außerhalb der Scheide, sollte er wieder eingelegt und zusätzliche mechanische Verhütungsmittel angewendet werden.

Bildnachweis: Andrey Popov / stock.adobe.com