Vernetzte Versorgung: Das Nervensystem des höchsten Gebäudes der Welt

Mit der weltweit stark wachsenden Stadtbevölkerung steigen auch die Ansprüche an Wohnraum, Büro- und Produktionsflächen. In Asien machen sich heute die höchsten Bürobauten der Welt gegenseitig Konkurrenz, ob die Petrona Towers in Kuala Lumpur mit 452 Metern Höhe oder das World Financial Center in Schanghai mit 460 Metern. Die vernetzte Versorgung von Hochhausgiganten wird immer mehr zum Big Business. Hier 3 Beispiele:
1. Rundum mit Vernetzungstechnologie versorgt ist auch der Taipei 101
Der Turm, der 500 Meter hoch in den Himmel über der taiwanesischen Hauptstadt ragt, ist das höchste Gebäude der Welt. Die Stränge dieses Nervensystems – made by Siemens – laufen im Kontrollraum des Turms zusammen. Dort leuchten Monitore, auf denen die Mitarbeiter alles im Blick haben: die Überwachungskameras, Heizungs-, Lüftungs- und Klimasysteme, Luftdruck in den Treppenhäusern.
Richtiger Luftdruck verhindert, dass bei einem Brand Rauch aufsteigen kann. Zudem wacht das System über alle Lebensrettungssysteme: Im Ernstfall schließt es die Brandschutzklappen. Bei einem Stromausfall startet das System die Notstromgeneratoren.
2. Krisenbewältigung im Katastrophenfall
Wie können die Bewohner eines extrem hohen Gebäudes informiert und evakuiert werden, ohne dass eine unkontrollierbare Panik ausbricht? Die Lösung der Gebäudeautomation: ein genau abgestuftes Evakuierungssystem, das auf mehrere untereinander vernetzte Sicherheitszentralen und vor allem auf vorprogrammierte Notfallszenarien zurückgreift, die in den Leitrechnern für alle denkbaren Fälle gespeichert sind.
3. Externe Kontrollen und Nachrichten im Aufzug
Über Datenleitung werden immer mehr Energieanlagen, Kommunikationsnetze oder Alarm- und Notfallsysteme von spezialisierten Fachkräften aus der Ferne überwacht. Bei Bedarf können sie sich innerhalb von Sekunden in das betreffende Netz einwählen, um eventuelle Fehler zu lokalisieren und, falls möglich, zu beheben.
Auch das Infotainment geht in Wolkenkratzern neue Wege: Bildschirme über der Tür bieten Aufzugfahrern Wetternachrichten und Werbung, Staumeldungen, Sportergebnisse und Aktienkurse – heruntergeladen aus dem Internet.