Fahrzeugpflege: So halten Sie Ihren Fuhrpark in Schuss und sparen Kosten

Sie können davon sicherlich auch ein Lied singen: Einige Menschen neigen dazu, Dinge, die sie zwar nutzen dürfen, die ihnen aber nicht gehören, nicht allzu pfleglich zu behandeln. Dies gilt insbesondere für Firmenfahrzeuge und oft auch für Dienstfahrzeuge, die Mitarbeiter auch privat nutzen. Die mangelnde Fahrzeugpflege fuhrt zu einer erhöhten Ausfallquote oder dazu, dass die Fahrzeugrückgabe nach der Leasingzeit für Sie ein teures Unterfangen wird.

Darüber hinaus schauen viele auch nicht auf die Kosten und treten häufig kräftiger aufs Gas als notwendig. Doch mit ein bisschen Vorsorge schieben Sie als Verantwortlicher der mangelnden Fahrzeugpflege einen Riegel vor.

Fahrzeugpflege- und kontrolle
Als Verantwortlicher kennen Sie das Spiel zur Genüge: Wenn die Leasingdauer eines Dienstfahrzeugs abgelaufen ist, stellt Ihnen der Mitarbeiter oft ein Fahrzeug auf den Hof, das im wahrsten Sinne des Wortes abgewirtschaftet ist. Da begegnen Ihnen Fahrzeuge mit verbeulter Karosserie, stumpfem Lack, ramponierten Felgen und Reifen sowie vollkommen verdrecktem Motorraum.

Dass dies bei der Rückgabe an die Leasinggesellschaft erhebliche Nachzahlungen verursacht, kümmert die wenigsten. Doch mit ein bisschen Vorsorge vermeiden Sie hier das Schlimmste und nehmen die Fahrer nachhaltig in Sachen Fahrzeugpflege in die Pflicht. Dazu müssen Sie eigentlich nur in Ihre Überlassungsverträge eine Passage aufnehmen, die alle Fahrer zum pfleglichen Umgang mit ihren Fahrzeugen verpflichtet. 

Fahrzeugpflege vertraglich geregelt
Garnieren Sie das Ganze dann noch mit der Auflage, die Fahrzeugpflege und den Pflegezustand des Fahrzeugs über eine vorgegebene Checkliste – die in regelmäßigen Abständen bei Ihnen abzuliefern ist – zu belegen, können Sie notfalls rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen.

Praxis-Tipp
Auch auf die Aufnahme eines Zusatzes, der die Fahrer an Mängeln beteiligt, die durch fehlende Fahrzeugpflege entstanden sind, wirkt oft Wunder. Denn wenn ein Kollege einmal zahlen musste, spricht sich das schnell herum – und die Disziplin in Sachen Fahrzeugpflege steigt nachhaltig.

Diese 3 Punkte dürfen in keiner Checkliste zur Fahrzeugpflege fehlen
Der Lack eines Fahrzeuges bestimmt den ersten Eindruck über den Zustand nachhaltig. Machen Sie daher die Fahrzeugwäsche zum ersten und wichtigsten Punkt Ihrer Checkliste. Deshalb sollten die 3 Minimalforderungen lauten:

  1. Bei Laufleistungen von mindestens 20.000 Kilometern pro Jahr muss das Fahrzeug jeden Monat mindestens ein Mal gewaschen werden.
  2. Nach der Wintersaison sind Winterdreck und Streusalzreste mit einem Dampfstrahler gründlich zu entfernt.
  3. Darüber hinaus sollten Sie alle Fahrer verpflichten, hartnäckige Schutzablagerungen wie etwa Baumharz schnellstmöglich und gründlich zu entfernen.

Doch damit ist in Sachen Lackpflege noch lange nicht alles Notwendige getan. Berücksichtigen Sie deshalb auch folgende Punkte:

  1. Der Lack sollte immer dann neu konserviert werden, wenn Wasser nicht mehr ordentlich abperlt.
  2. Verbieten Sie scharfe Lackpolituren grundsätzlich. Diese Polituren greifen nämlich die Lacksubstanz an. Verwendet sie ein übereifriger Glanzanhänger allzu häufig, bekommen Sie unter Umständen ein Fahrzeug zurück, bei dem bereits die Grundierung durchscheint.
  3. Schreiben Sie vor, welche Polituren verwendet werden dürfen. Hier ist es auch eine gute Idee, einen Dienstleister – oft die Tankstelle um die Ecke – zu engagieren, der die Außenreinigung Ihres Fahrzeugparks übernimmt. Dadurch haben Sie die Kontrolle darüber, wie und mit welchen Produkten Ihre Fahrzeuge gepflegt werden.

Praxis-Tipp
Wenn Sie allen Fahrern noch eine Gratisreinigung pro Monat bei diesem Dienstleister spendieren, können Sie sicher sein, dass Ihr Fuhrpark im wahrsten Sinne des Wortes glänzt.

Besondere Beachtung verdienen im Übrigen die Räder. Die Bereifung trägt in erheblichem Maße zur Verkehrssicherheit bei, und ein pfleglicher Umgang mit den Pneus wird mit hohen Laufleistungen belohnt. Deshalb gehören diese Punkte in eine gute Fahrzeugcheckliste:

  • Die Profiltiefe der Bereifung sollte regelmäßig geprüft werden. Rangieren Sie Winterreifen mit weniger als 4 Millimetern Profil ebenso aus wie Sommerreifen ab 3 Millimetern.
  • Der Luftdruck sollte mindestens ein Mal pro Monat sowie nach jedem Radwechsel kontrolliert werden.
  • Auch die Lagerung der Saisonreifen muss klar geregelt sein. Hier hilft eine entsprechende Vereinbarung mit Ihrem Dienstleister.
  • Schlussendlich ist auch die Felgenpflege Pflicht. Schreiben Sie Ihren Mitarbeitern hier immer einen pH-neutralen Felgenreiniger vor. Auch hier helfen Ihnen die Absprache mit Ihrer Tankstelle und ein Gratisangebot an Ihre Fahrer.

Die Pflege des Fahrzeuginnenraums wird oft vergessen
Sie haben es sicher auch schon oft erlebt: Manche Fahrzeuge glänzen auf den ersten Blick fast wie neu, aber beim Öffnen der Fahrertür verschlägt es einem dann fast den Atem. Damit dies ab sofort der Vergangenheit angehört, regeln Sie auch gleich die Innenreinigung mit Hilfe der Checkliste:

  • Legen Sie fest, wie oft und mit welchen Mitteln Instrumentenabdeckung und Innenverkleidungen zu säubern sind.
  • Verbieten Sie explizit den Einsatz von Aceton, Lackentferner und Waschbenzin. Wenn es zu starken Verunreinigungen kommt, die sich mit den üblichen Mitteln nicht mehr entfernen lassen, verpflichten Sie alle Fahrer, eine von Ihnen benannte Reinigungsfirma aufzusuchen.
  • Legen Sie fest, wie oft das Fahrzeug gesaugt werden muss.
  • Bei Lederausstattung sollten Sie die zu verwendenden Pflegeprodukte nach Herstellerempfehlung einschränken.

Verpflichten Sie alle Ihre Fahrer auch zu einem gelegentlichen Blick unter die Motorhaube. Hier sind vor allem die Punkte Motorreinigung und Batteriepflege wichtig. Diese beiden Aufgaben sollten allerdings immer von einer Fachwerkstatt erledigt werden.